Häussler (IGES) warnt: RKI-Todeszahlen meist „mehr als drei Wochen alt“ und kaum aussagekräftig

Der Leiter des Berliner Gesundheitsforschungsinstituts IGES und Verantwortliche für den „Pandemie-Monitor“, Bertram Häussler, warnt vor der Emotionalisierung der Corona-Debatte auf der Basis von Todeszahlen. Viele davon würden erst mit mehrwöchiger Verspätung gemeldet.
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Symbolbild.Foto: JENS SCHLUETER/AFP via Getty Images
Von 20. Januar 2021

In einem Interview mit der „Welt“ hat der Chef des Gesundheitsforschungsinstituts IGES, Bertram Häussler, die Verlässlichkeit der Anzahl der Corona-bedingten Todesfälle in Zweifel gezogen, die täglich vom Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt werden und zur Begründung eines Mega-Lockdowns herangezogen werden.

IGES betreibt unter anderem den „Pandemie-Monitor“, der „Orientierung in der Corona-Pandemie“ geben will und unter anderem anhand von detaillierten Datenpräsentationen, Analysen und Erfahrungswerten Prognosen erstellt.

Lockdown-Panik aufgrund irreführender Zahlen?

Dass seit Beginn des Jahres an mehreren Tagen mehr als 1.000 Corona-Tote für Deutschland gemeldet wurden, nahm die Politik zum Anlass, über verschärfte Lockdown-Maßnahmen und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens nachzudenken. Am Dienstag (19.1.) verkündete die Bundesregierung entsprechende weitere Maßnahmen.

Häussler zeigt sich im Gespräch mit der „Welt“ skeptisch dahingehend, dass die Todeszahlen des RKI tatsächlich als Grundlage für eine Einschätzung der aktuellen Gefahrensituation taugen. Die Öffentlichkeit habe von den täglich publizierten Zahlen ein falsches Bild:

Die Zahlen, die das RKI jeden Morgen veröffentlicht, sind im Durchschnitt über drei Wochen alt. Die reflektieren nicht den gestrigen Tag, wie es oft über die Medien kommuniziert wird, sondern die vergangenen Wochen.“

Häussler hält die Zahlen daher „für kaum aussagekräftig“ – und das RKI hätte schon längst erklären sollen, dass „diese Zahlen so nicht interpretiert werden“ können.

Täglich veröffentlichte Zahlen des RKI beinhalten oft Fälle aus mehreren Wochen

Das RKI spreche, wenn es die Daten veröffentliche, davon, dass am besagten Tag eine bestimmte „Zahl neuer Todesfälle übermittelt“ worden wäre. Dies sage jedoch nicht viel darüber aus, wann diese eingetreten wären. In der medialen Darstellung komme dieser Aspekt regelmäßig zu kurz.

Datenbanken des RKI, auf die das IGES Zugriff habe, ließen den Unterschied zwischen Todes- und Meldedatum gut erkennen. Im Zusammenhang mit den am 15. Januar gemeldeten 1.113 Todesfällen sei zu erkennen gewesen, dass am Tag davor tatsächlich nur 20 Corona-infizierte Menschen gestorben waren. Etwa die Hälfte der gemeldeten Daten habe sich jedoch auf Todesfälle von vor dem 27. Dezember bezogen.

Der dreiwöchige Meldeverzug sei eher die Regel als die Ausnahme. Politiker wie Markus Söder erweckten jedoch den Eindruck, die aktuellen Todeszahlen seien so hoch, dass dringend harte Maßnahmen erforderlich sind.

Häussler erklärt, warum Corona-Todesfälle erst mit Verzögerung aufscheinen

Bei Neuinfektionen seien die Zahlen verlässlich, hier meldeten die Kliniken Corona-Infektionen umgehend dem Gesundheitsamt. Bezüglich des im Todesfall auszufüllenden RKI-Meldebogens für Corona-bezogene Todesfälle hätten die Ärzte jedoch weniger Eile – so etwas bleibe gerade in stressigen Zeiten häufig liegen:

„Viele Kliniken sind am Limit, da geht das offenbar unter. Füllen Ärzte dann nur die Todesbescheinigung aus, die dann wiederum an das Standesamt weitergeleitet wird und von dort ans Gesundheitsamt, dauert das ein paar Tage.“

Das Gesundheitsamt müsse anschließend in einem komplexen Verfahren klären, welchem Arzt und welchem positiven Laborbefund ein Fall zuzuordnen sei. Erst wenn beides geklärt sei, könne der Fall ans RKI übermittelt werden. Auch dort sei dies aber nur eine Aufgabe geringerer Priorität, weil die Ermittlung der Kontakte Infizierter und Risikominimierung für die noch Lebenden vorgingen.

In Bremen funktioniere das System am schnellsten, besonders schleppend vollziehe sich die Meldung von Todesfällen hingegen in Hamburg, Sachsen-Anhalt und Berlin.



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