Hamburg: Senatskanzlei bestreitet Zensur-Vorwurf bei China Time

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Senatskanzlei: "Bewusste Kürzungen von chinakritischen Texten hat es nicht gegeben." ...Foto: Christian Spahrbier (c) CHINA TIME Hamburg 2010
Von 19. Juli 2012

Von einer Zensur regimekritischer Gruppen bei der diesjährigen China Time möchte der Veranstalter, die Hamburger Senatskanzlei, nichts wissen. Wegen der Kürzungen und Streichungen bei den ohnehin schon wenig vertretenen regimekritischen Veranstaltern im gedruckten Programmheft hatten anonyme Quellen von Zensur gesprochen.

„Es ist zeitlich aus dem Ruder gelaufen“, so Uwe Ram, der Verantwortliche bei der Hamburger Senatskanzlei. Die Veranstaltung sei zwar zeitgerecht eingereicht worden, aber die knapp zwei Monate bis zum Druck hätten nicht gereicht. Wegen der unerwartet vielen Veranstaltungen, der größeren Anzahl an Seiten, dem Budget, der Vorbereitung der Druckfahnen und dem Ausfall einer Mitarbeiterin sei es erst eineinhalb Stunden vor dem Drucktermin aufgefallen, dass die sensible Falun Gong Veranstaltung gefehlt habe. Dies sei für die Online Fassung in Ordnung gebracht worden. Er sei sich der Problematik hinsichtlich Falun Gong als in China verbotene Gruppe voll bewusst aber: „Es hat mit uns direkt nichts zu tun, es war die Kommunikation zwischen Hamburg Marketing und dem Verlag.“

Bei den anderen Veranstaltungen sei der Text gekürzt worden, weil trotz der Seitensteigerung um 32 Seiten der Platz im Programmheft nicht gereicht habe. Bewusste Kürzungen von chinakritischen Texten habe es dabei nicht gegeben, so Ram. Er habe die 91 gekürzten Veranstaltungen nicht vor Augen und auch nicht den Eindruck, dass es besondere Kürzungen bei China-kritischen Veranstaltungen gegeben hätte. Zugleich räumte er aber ein: „Ich kann inhaltlich dazu nichts sagen und von daher weiß ich nichts genau.“ Er wisse auch nicht, wie umfangreich die Kürzungen waren, zudem wisse er nicht, wer die Kürzungen gemacht habe „in der Frühphase, als Frau Hintelmann noch da war, da hat sie die Einkürzungen gemacht. Ob dann später noch gekürzt worden ist und wenn ja von wem, das weiß ich nicht.“

Die Hamburger Senatskanzlei habe offensichtlich unterschätzt, wie gründlich zu arbeiten sei, damit so etwas nicht passiere, sagt Ram. Es sei in den letzten Jahren so auch nicht passiert. „Wir werden aber sehen, dass es für China Times 2014 nicht noch einmal passiert, das ist ganz klar.“

Im diesjährigen gedruckten Programmheft der China Time war das Thema Falun Gong nicht zu sehen, andere regimekritische Gruppen wurden bis zur Unkenntlichkeit gekürzt. Als Titelaufkleber der Juli-Ausgabe der Monatszeitschrift SZENE HAMBURG war das gedruckte Programmheft in einer Auflage von 150.000 Stück erhältlich.



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