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In jeder Stunde 658 Straftaten

5,7 Millionen Straftaten gab es im Jahr 2017 in Deutschland. Ein Blick in das neue Lagebild des BKA zum Jahr 2017.

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Polizei in Chemnitz.

Foto: Sean Gallup/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Am 26. September 2018 stellte das Bundeskriminalamt das aktuelle Bundeslagebild (2017) zur Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte vor.
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 24.419 Fälle von „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ (§§ 111, 113, 114, 120, 121 StGB) erfasst, es waren geringfügig mehr als im Vorjahr (24.365 Fälle).
Insgesamt wurden 5.761.984 Straftaten (Quelle: Bundeslagebild, S. 6) begangen. Berechnet man daraus die Anzahl der Straftaten pro Jahr, ergibt sich eine Summe von 15.798 Straftaten täglich – oder 657,7 pro Stunde. Rund um die Uhr.
Im Vorjahr 2016 waren es 6.372.562 Straftaten, es ist ein leichter Rückgang zu beobachten.

Angriffe gegen die Polizei

DPolG Bundesvorsitzender Rainer Wendt erklärt: „Die Lagebilder der vergangenen Jahre zeigen erschreckende Steigerungsraten und zeigen, dass die meisten Attacken nicht bei Großeinsätzen, sondern im täglichen Einsatz stattfinden, häufig bei eher alltäglichen Anlässen, einer Verkehrskontrolle, der Unfallaufnahme, einer Ordnungsstörung wie Lärmbelästigung oder beim Einsatz gegen häusliche Gewalt.“
Und weiter:
„Aber auch die Vielzahl an Demonstrationen bundesweit, die zunehmende Radikalisierung in der Gesellschaft haben dazu beigetragen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen immer stärker zwischen die Fronten geraten und das aushalten müssen, was die Politik in den letzten Jahren versäumt hat. Ein schwacher Staat aufgrund von Stellenabbau und Kürzungen bietet eben keine Gewähr für ein starkes gesellschaftliches und respektvolles Zusammenleben. Die Polizei der Zukunft wird noch mehr als bisher eine starke, wehrhafte und durchsetzungsstarke Polizei sein müssen, eine Entwarnung gibt es leider nicht.“
Die Zahlen schlüsseln sich wie folgt auf. Bei den 24.419 Fällen sind unter anderem enthalten:

  • 22.905 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte – darin sind auch enthalten 311 Versuche von Gefangenenbefreiung, 9 von Gefangenenmeuterei sowie 793 Öffentliche Aufforderungen zu Straftaten
  • 1.319 Landfriedensbruch
Aufschlüsselung von Gewalt gegen die Polizei nach Bundesländern

Die meisten Fälle gab es in Nordrhein-Westfalen mit 7.058 Angriffen gegen Polisten, die größte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 13,3 Prozent in Baden-Württemberg.
20172016
Baden-Württemberg1.6661.471
Bayern1.6111.538
Berlin2.1562.015
Brandenburg811793
Bremen361355
Hamburg627757
Hessen1.4721.420
Mecklenburg-Vorpommern500485
Niedersachsen1.5701.556
Nordrhein-Westfalen7.0587.021
Rheinland-Pfalz933945
Saarland294338
Sachsen1.0461.170
Sachsen-Anhalt702674
Schleswig-Holstein741738
Thüringen792824
Bundesgebiet22.34022.098
Die Tatverdächtigen finden sich statistisch gesehen eher in Gemeinden ab 500.000 Einwohnern, sie sind männlich, deutsch und über 25 Jahre alt. Meist handeln sie alleine, sind bereit polizeilich in Erscheinung getreten, unbewaffnet – unter stehen unter Alkoholeinfluss.
Die Opfer auf Seiten der Polizei sind statistisch gesehen mehrheitlich männlich und zwischen 25 – 35 Jahre alt.
(ks)

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