IS plante „verheerenden Anschlag“ in Deutschland – Angeworbene Frauen sollten Attentäter nach Deutschland einladen

Ein IS-Anhänger aus Deutschland und seine zum Islam konvertierte Frau gerieten in Syrien in Anschlagsplanungen gegen Deutschland, möglicherweise ein Musikfestival.
Titelbild
Vorsicht! Hoch explosiv! (Symbolbild).Foto: istockphoto/krazedkat
Epoch Times17. Oktober 2018

Der deutsche IS-Anhänger Oguz G., der aus Hildesheim in Niedersachsen stammt, berichtete im Interview mit Reportern von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ von einem geplanten großen Terroranschlag in Deutschland. Der Mann war an der Anschlagsplanung direkt beteiligt: „Ich bin da reingerutscht“, gestand er den Reportern.

Drei Teams von Attentätern

G. der 2015 nach Syrien reiste, um sich der Terrororganisation anzuschließen, geriet seiner Aussage nach zufällig in die Planung des Anschlags in Deutschland.

Demnach sollten 2016 insgesamt drei Teams von Attentätern nach Deutschland reisen, um einen verheerenden Anschlag vorzubereiten und durchzuführen.“

(Iris Bents, Pressesprecherin des NDR)

Mögliches Ziel: Musikfestival

Dabei wurde als ein Musikfestival als ein mögliches Ziel genannt. Die Bundesanwaltschaft bestätigte die drohende Gefahr.

Für uns war die Faktenlage in diesem Fall sehr konkret und auch belastbar.“

(Peter Frank, Generalbundesanwalt)

Oguz G. habe, als er von dem eigentlichen Plan erfuhr, versucht, „aus der Sache wieder rauszukommen.“

Als dann in Syrien die ehemalige IS-Hochburg Rakka fiel, ergab sich Oguz G. und landete mittlerweile in einem kurdischen Gefangenenlager in Nordsyrien. Inzwischen bereute er die Mitgliedschaft beim Islamischen Staat und stimmte daraufhin einem Interview im Lager zu.

Frauen in Deutschland rekrutieren, Terroristen einladen

Wie Oguz G. berichtete, waren er und seine nach der Sharia angetraute Frau Marcia M., eine aus Salzgitter stammende Konvertitin, damit beauftragt, in Deutschland Frauen für die Terror-Gruppe zu rekrutieren. Diese sollten dann IS-Kämpfer heiraten und sie später nach Deutschland einladen und beherbergen. Hier sollten dann die „eingereisten Terroristen“ den Anschlag vorbereiten und durchführen.

Marcia M. kontaktierte dazu 2016 über das Internet Frauen aus der norddeutschen Islamisten-Szene.

Dabei stieß sie auch auf eine Kontaktfrau des Verfassungsschutzes. Nun gelang es den Sicherheitsbehörden die Anschlagsplanung mitzuverfolgen. Wie der NDR berichtet, sei in einer abgefangenen Nachricht von mehreren „Paketen“ die Rede gewesen und von „Brüdern“, die eine „sehr wichtige Arbeit“ zu erledigen hätten.

Hoher IS-Funktionär gab Anschlagsauftrag

Wie die bisherigen Ermittlungen ergeben hätten, soll der Auftrag für die  Planung des Anschlags in Deutschland von einem hochrangigen IS-Mitglied stammen. Dieser soll den Kampfnamen „Abu Mussab al-Almani“ tragen.

Möglicherweise handele es sich dabei um den in Syrien bereits getöteten Schweizer Thomas C., der als bisher hochrangigster bekannter IS-Funktionär aus dem deutschsprachigen Raum gelte. Er soll direkt für die Abteilung „Externe Operationen“ gearbeitet haben. Diese werde auch für die Anschläge von Paris im November 2015 verantwortlich gemacht, hieß es.

Nach dem Zerfall des sogenannten „Islamischen Staates“ und durch die Ermittlungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz wurden die Anschlagsplanungen in Deutschland offenbar vereitelt.

Oguz G. und Marcia M. sollen gegenüber dem Bundesnachrichtendienst umfangreiche Angaben zu den Planungen gemacht haben. Sie warten derzeit auf ihre Überstellung nach Deutschland, wo die Haftbefehle bereits ausgestellt sind. (sm)

 



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