Islamunterricht an bayerischen Schulen soll zukünftig Wahlpflichtfach sein

Der Islamunterricht soll in Bayern dauerhaft als Wahlpflichtfach angeboten werden, darauf einigte sich die Regierungskoalition aus CSU und Freie Wähler.
Titelbild
Im Schuljahr 2017/18 nahmen 16.000 Schüler der insgesamt rund 115.000 Schüler muslimischen Glaubens am bayerischen Islamunterricht teil.Foto: Symbolbild / iStock
Epoch Times31. März 2019

Der als Modellprojekt im Schuljahr 2009/10 gestartete Islamunterricht an bayerischen Schulen soll dauerhaft weitergehen. Das will das bayerische Kabinett am Dienstag beschließen, berichtet die „Augsburger Allgemeine“. Auf die dauerhafte Fortsetzung einigten sich im Vorfeld dazu die Regierungsfraktion aus CSU und „Freie Wähler“.

Das jetzige Modellprojekt wurde nach fünf Jahren um weitere fünf Jahre verlängert. Ziel des Modellprojektes war möglichen Radikalisierungen vorzubeugen, berichtet die „Augsburger Allgemeine“.

Der Islamunterricht soll einen erzieherischen Beitrag für die Integration der muslimischen Schülerinnen und Schüler in das schulische Umfeld, insbesondere aber in die Gesellschaft leisten. Diese Integration soll laut bayerischem Lehrplan auf der Basis der Verfassung des Freistaats Bayern und des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland stattfinden, heißt es in dem Artikel weiter.

Islamunterricht soll ethische Werte und Normen vermitteln

Laut Lehrplan soll es dabei inhaltlich nicht nur um die islamische Glaubenslehre, muslimische Riten oder das muslimische Gottesbild, sondern ganz grundsätzlich um ethische Werte und Normen – und auch um Kenntnisse über andere Religionen gehen. Dabei handelt es sich um einen staatlichen Unterricht, unter staatlicher Aufsicht.

Für die Kinder, die zum Islamunterricht durch ihre Eltern angemeldet wurden, entfällt die Verpflichtung zum Besuch des Religions- oder des Ethikunterrichts. „Die Note des Islamischen Unterrichts tritt an die Stelle der Ethik-Note“, heißt es in einer Bekanntmachung des Ministeriums.

Voraussetzung für den Islamunterricht an einer bayerischen Schule ist eine ausreichende Nachfrage dort. Für das bayerische Ministerium ist die Voraussetzung erfüllt: „wenn die zuständige Schulaufsicht und die zuständige Regierung den Bedarf aufgrund der Anzahl der Kinder und Jugendlichen muslimischen Glaubens an der jeweiligen Schule bestätigen und eine qualifizierte Person zur Erteilung des Islamischen Unterrichts zur Verfügung steht“.

16.000 Schüler nahmen am Islamunterricht teil

Im Schuljahr 2017/18 nahmen 16.000 Schüler der insgesamt rund 115.000 Schüler muslimischen Glaubens am Islamunterricht teil. Angeboten wurde das Fach zuletzt von etwa 100 staatlichen Lehrern, die laut Ministerium über „eine fachliche und pädagogische Qualifikation“ verfügen, berichtet die „Augsburger Allgemeine“.

Ohne den Kabinettsbeschluss am Dienstag zur Fortsetzung des Islamunterrichts wäre im Sommer mit dem Modellversuch Schluss gewesen. Geplant ist, dass der Islamunterricht zwar nicht flächendeckend in ganz Bayern, aber bedarfsgerecht, maßvoll und schrittweise ausgebaut werde, wie Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) bekannt gab.

Zudem soll in den nächsten beiden Jahren laut Piazolo die Voraussetzungen geschaffen werden, um aus dem Modellversuch auch formal ein dauerhaftes Angebot zu machen, schreibt die „Augsburger Allgemeine“.

Ein Beispiel für deutschsprachigen Islamunterricht durch Prediger Ibrahim Abou-Nagie:

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

(er)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion