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Radikale Klimaaktivisten wollen Verkehr in Berlin blockieren: „Wir empfehlen Autofahrern, das Auto stehen zu lassen“

Das radikale linke Klimaaktionsbündnis "Extinction Rebellion" fordert eine sofortige Umkehr in der Klimapolitik: Um dies zu unterstreichen, wollen die radikalen Klimaaktivisten in dieser Woche zentrale Plätze in Metropolen weltweit besetzen.

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Das radikale linke Klimaaktionsbündnis "Extinction Rebellion" blockiert den Straßenverkehr in London an der Bristol Bridge mit einem pinkfarbenen Boot.

Foto: iStock

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Mit Straßenblockaden und anderen Aktionen zivilen Ungehorsams will das radikale linke Klimaaktionsbündnis „Extinction Rebellion“ in der kommenden Woche in Berlin und anderen Metropolen in der Welt auf eine angeblich drohende Klimakatastrophe und ein Artensterben aufmerksam machen.
So wurde in Berlin ein Protestcamp vor dem Kanzleramt eröffnet, in dem sich Menschen aus ganz Deutschland versammeln und Workshops sowie Arbeitsgruppen abhalten. Die Aktionen sollen mindestens eine Woche lang andauern.
„Extinction Rebellion“ (auf Deutsch etwa: Rebellion gegen das Aussterben) kommt ursprünglich aus Großbritannien. Nach eigenen Angaben gibt es die Gruppe seit vorigem November auch in Deutschland. Sie fordert unter anderem, dass die nationalen Regierungen sofort den Klimanotstand ausrufen. Ihren Protest versteht sie als gewaltfrei.
„Wir stören den alltäglichen Betriebsablauf, der unsere Lebensgrundlagen zerstört. Wir setzen den Protest so lange fort, bis die Regierungen angemessen reagieren“, so das radikale Klimaaktionsbündnis.
In Deutschland ist „Extinction Rebellion“ nach Ansicht des Protestforschers Dieter Rucht bislang aber eine relativ kleine Gruppe. „Extinction Rebellion ist ein Stück weit aufgeblasen, mehr Schein als Sein“, sagte Rucht der Deutschen Presse-Agentur. Das zeige sich auch an „vollmundigen Ankündigungen“ zur Mitgliederzahl und Anzahl der nationalen Verbände. Die von der Gruppe genannten Zahlen seien „nicht unbedingt durch die Realität gedeckt“.
Das sogenannte Klimacamp vor dem Kanzleramt nahm am Sonntag seine Arbeit auf. Nach Angaben einer Sprecherin übernachteten von Samstag auf Sonntag etwa 1.000 Menschen in den Zelten vor der Regierungszentrale. Für den Sonntag werden weitere 1.500 erwartet. Insgesamt rechnen die Veranstalter für die gesamte Woche mit mehreren tausend Aktivisten in Berlin. Laut Polizei sind 6.000 Teilnehmer für die Versammlung bis zum 13. Oktober angemeldet.
„Extinction Rebellion“ will an diesem Montag auch den Straßenverkehr auf zentralen Achsen in der Hauptstadt blockieren – etwa am Potsdamer Platz.
„Wir empfehlen Autofahrern, das Auto stehen zu lassen“, hieß es am Freitag. Die Bewegung fordert von der Bundesregierung unter anderem, den CO2-Ausstoß bis 2025 auf null zu senken.
Weitere Aktionen soll es unter anderem in London, Paris, Madrid, Amsterdam, New York, Buenos Aires sowie in den australischen Städten Sydney, Melbourne und Perth geben. In Paris besetzten Aktivisten bereits am Samstag ein Einkaufszentrum, blockierten die Zugänge für Kunden und errichteten Barrikaden. Am frühen Sonntagmorgen gaben sie das Shoppingzentrum „Italie Deux“ im 13. Arrondissement wieder frei. Ordnungskräfte hatten das Gebäude zuvor umstellt.
Aus der FDP gibt es deutliche Kritik an den Aktionen. Die geplanten Blockaden erhöhten die Gefahr einer Eskalation, sagte ihr Parlamentsgeschäftsführer Marco Buschmann der „Passauer Neuen Presse“.  (dpa)

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