Kriminalstatistik 2021 – Faeser: „Ein sehr sicheres Land“

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 verzeichnet viele Rückgänge an Kriminalität, aber auch einige Anstiege in bestimmten Bereichen.
Titelbild
Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der Präsident des Bundeskriminalamtes Holger Münch und der amtierende Präsident der Innenministerkonferenz der Länder Joachim Herrmann (vrnl) während der Pressekonferenz zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 am 5. April 2022 in Berlin.Foto: John MACDOUGALL / AFP via Getty Images
Epoch Times13. April 2022

Vor einigen Tagen veröffentlichte das Bundesinnenministerium die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2021. Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte dazu, dass die Kriminalstatistik in den meisten Bereichen eine positive Entwicklung zeige und die Aufklärungsquote erneut gestiegen sei. „Wir sind ein sehr sicheres Land und ein starker Rechtsstaat“, versicherte die SPD-Ministerin.

Die registrierten Straftaten sind seit 2017 rückläufig. 2021 wurde mit 5.047.860 Straftaten ein Rückgang um 4,9 Prozent gegenüber 2020 verzeichnet. Die Aufklärungsquote erreichte 58,7 Prozent, was ein neuer Höchststand ist.

Mehr Sexualdelikte

Nur in einigen Deliktbereichen gab es eine Erhöhung der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr. Beispielsweise erhöhten sich die Delikte der Gruppe „Vergewaltigung, sex. Nötigung und sex. Übergriff im bes. schw. Fall einschl. mit Todesfolge“ um 1,5 Prozent auf 9.903 Fälle im Jahr 2021.

Einen starken Anstieg gab es bei sexuellem Missbrauch von Kindern. Hier stiegen die Fallzahlen um 6,2 Prozent auf 15.507 Fälle an. Zudem wurde ein extrem hoher Verbreitungsgrad pornografischer Schriften festgestellt: 50.206 Fälle (+87,8 Prozent).

Cybercrime und Migration

Wirtschaftskriminalität (51.260 Fälle, + 4,2 Prozent) und Computerbetrug (113.002 Fälle, + 7,6 Prozent) sind weitere Bereiche, die sich vergrößert haben. Auch beim Cybercrime wurde ein Anstieg um 12,1 Prozent auf 146.363 Fälle registriert – der auffälligste Bereich ist betitelt mit: „Ausspähen, Abfangen von Daten, Datenhehlerei“. Hier fand ein Anstieg um 38,6 Prozent auf 14.918 Fälle statt.

Bei den ausländerrechtlichen Verstößen gab es zwar einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent auf 146.853 Fälle, innerhalb der Rubrik stiegen jedoch die Fallzahlen der unerlaubten Einreise um 7,7 Prozent auf 41.290 Fälle.

Die Tatverdächtigen

Wie noch bekannt gegeben wurde, ermittelten die Sicherheitsbehörden 1.892.003 Tatverdächtige. Das waren 3,9 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Drei Viertel davon sind männlich.

Vom Alter her erfolgte ein Anstieg der Zahlen krimineller Kinder von sechs bis 14 Jahren (+7,1 Prozent). Dafür sanken die Fallzahlen bei den Jugendlichen (-5,5 Prozent) und den Heranwachsenden zwischen 18 und 21 Jahren (-6,8 Prozent).

Von den rund 1,9 Millionen Tatverdächtigen hatten 1,25 Millionen (66,2 Prozent) die deutsche Staatsbürgerschaft und 639.127 eine ausländische Staatsangehörigkeit (33,8 Prozent).

Politische Stimmen

Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andrea Lindholz, schreibt den Erfolg der Rückgänge seit 2017 der „Verstärkung der Polizei und Modernisierung der polizeilichen Befugnisse“ zu – „insbesondere der guten Arbeit der vorherigen unionsgeführten Bundesregierung“. Daran werde sich „die Ampel-Koalition und vor allem die Bundesinnenministerin in den kommenden Jahren messen lassen müssen“, so Lindholz.

Einen anderen Ansatz hatte die stellvertretende Bundesvorsitzende der AfD, Beatrix von Storch. Die Bundestagsabgeordnete kommentierte zur Kriminalstatistik 2021 auf ihrem Nachrichten-Blog, dass vor allem die Zahlen tatverdächtiger Ausländer „überproportional hoch“ seien.

Von Storch hob darunter die Gruppe der Zuwanderer mit 12,1 Prozent als „besonders massiv überrepräsentiert“ hervor – „gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil“. Als „besonders hoch“ markierte von Storch auch den Anteil tatverdächtiger Ausländer an den Tötungsdelikten mit 42 Prozent. (sm)



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