Lauterbach: Keine weiteren Schulschließungen, dafür Impfstrategie

Die Minister arbeiten mit Hochdruck an der Ausarbeitung des neuen Infektionsschutzgesetzes. Nun ist durchgesickert, dass Schulschließungen wohl nicht mehr zu den Maßnahmen gehören. Dafür weiterhin die Impfkampagne.
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Schulschließungen dürften nun auch nach dem Gesundheitsminister zur Vergangenheit angehören.Foto: Annette Riedl/dpa/dpa
Epoch Times29. Juli 2022

Bei den künftigen Corona-Eindämmungsmaßnahmen sollen Schulschließungen tabu sein. Diese Möglichkeit „wird es nicht mehr geben“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag in der ARD. Zuvor hatte bereits Justizminister Marco Buschmann (FDP) Schulschließungen eine Absage erteilt. Die beiden Minister arbeiten derzeit am neuen Infektionsschutzgesetz. Die derzeit geltenden Regelungen laufen Ende September dieses Jahres aus.

Er finde es nicht gut, wenn aus laufenden Verhandlungen berichtet werde, sagte Lauterbach. In der Frage der Schulschließungen wolle er aber eine Ausnahme machen. Die Gespräche über das neue Infektionsschutzgesetz würden „in Kürze abgeschlossen“, versicherte er. Ein konkretes Datum wollte er aber nicht nennen.

Paket für den Herbst mit Impfstrategie

„Wir werden wirklich das haben, was wir benötigen“, betonte Lauterbach zugleich. Es werde „ein sehr gutes Paket“ für den Herbst geschnürt. Dazu zählten neben den Eindämmungsmaßnahmen etwa auch eine Fortschreibung der Impfstrategie sowie eine bessere Datenerhebung in den Krankenhäusern. Er arbeite „intensiv“ an der Pandemie-Politik und habe daher auch bislang auf Urlaub verzichtet, sagte der Gesundheitsminister.

Lauterbach geht davon aus, dass zum Herbstbeginn Impfstoffe mit Anpassung an die neuen Corona-Varianten zur Verfügung stehen werden. „Im September werden wir angepasste Impfstoffe haben“, sagte er am Freitag in der ARD. Es habe hier Verzögerungen gegeben, „aber die gute Nachricht ist: Sie kommen.“ Die angepassten Impfstoffe würden das Risiko einer Corona-Ansteckung „deutlich“ senken, so Lauterbach.

Auf die Frage, wann Corona-Impfstoffe für Kinder unter fünf Jahren zur Verfügung stehen würden, verwies Lauterbach auf die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA). Er könne nicht sagen, wann diese eine Zulassungsentscheidung treffe, er hoffe aber, dass dies „schnell“ passieren werde. Die Datenlage für die entsprechenden Impfstoffe sei „eigentlich sehr gut“. Bisher gibt es in der EU nur für Menschen ab fünf Jahren zugelassene Corona-Impfstoffe.

„Falsche Darstellung“ seiner Meinung

Lauterbach äußerte sich auch zur Frage einer vierten Corona-Impfung. Hier war der Eindruck entstanden, er empfehle eine solche zweite Auffrischungsimpfung generell auch jüngeren Menschen, was auf Kritik stieß. Dies sei aber eine „falsche Darstellung“ seiner Meinung, sagte der Minister. Für Menschen unter 60 könne die vierte Impfung lediglich in bestimmten Fällen sinnvoll sein, insbesondere wenn sie „ganz viele Kontakte“ hätten.

Als Beispiele nannte Lauterbach Menschen, die in einer Bar oder in einer Werkhalle arbeiten. Diese sollten mit ihrem Hausarzt über einen mögliche zweiten Booster sprechen. Auch er selbst habe schon die vierte Impfung bekommen, weil er viele Kontakte habe und sein Risiko für eine Infektion daher „sehr hoch“ sei, sagte der 59-Jährige. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die vierte Impfung derzeit für Menschen über 70, Vorerkrankte und Pflegepersonal. (afp/mf)



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