Liste mit tierfeindlichen Sprichwörtern und veganen Alternativen dazu

Für Kritiker von Gender- und politisch korrekter Sprache ist klar, nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Sprache „kommt immer mehr auf den Hund“. Aber Achtung, auch das darf jetzt nicht mehr gesagt werden, wenn es nach der Tierschutzorganisation PETA geht. Ein Kommentar.
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PETA ist bekannt für seine spektakulären Aktionen – jetzt auch für politische korrekten Tier-Neusprech? Hier am Rande des G7-Gipfels am 17. Mai in Hiroshima mit dem Slogan: „Go vegan or we all die“ (Werde vegan oder wir sterben alle).Foto: Philip Fong/AFP via Getty Images
Von 25. Mai 2023

Verbale Fettnäpfchen, Sprach-Tabus und unkenntlich gemachte Verwirr-Sprache allerorten. Das „N-Wort“, das „Zigeunerschnitzel“ und die „Mohrenapotheke“ stehen mittlerweile für einen offenen Kulturkampf zwischen jenen, die über eine Änderung der Sprache Rassismus und Diskriminierung bekämpfen wollen, und solchen, die von einer aufoktroyierten Sprachdiktatur, „links-grünem Sprachkodex“ oder gar realitätsverweigernder Zensur sprechen.

Nach Mann und Frau jetzt auch das Tier gecancelt

Mittlerweile ist selbst Mann und Frau nicht mehr korrekt. Durch Zusätze wie Cis-Mann muss dieser klarmachen, dass er einer ist, der sich auch mit dem gottgegebenen Geschlecht identifiziert, quasi als Normalo oder kurz Hete, wie solche oft von Schwulen genannt werden, was man auch nicht mehr sagen darf.

Die Geschlechtszuordnung folgt schon lange nicht mehr der Biologie, sondern dem Empfinden. Man hat es nicht, das Geschlecht, man identifiziert sich damit. Sogar die Berliner Polizei hat eine 29-seitige Anweisung, um politisch korrekt zu sprechen.

Nächster Level antidiskriminierender Sprache

Aber auch vermeintlich umgangssprachliche Worte wie „Schwarzfahren“ werden jetzt schon von der Wortpolizei geahndet und sind auf der Schwarzen Liste gelandet. Es geht also schon lange nicht mehr darum, was gesagt wird, sondern, wie der Empfänger entsprechend seinem Horizont, seinem Erfahrungshintergrund und seiner Be- und Empfindlichkeiten das Gesagte auffassen könnte.

Wem das jetzt alles schon viel und unübersichtlich erscheint, für den wird es jetzt richtig ernst – und zwar tierisch ernst. Denn das nächste Level antidiskriminierender Sprache ist schon gezündet, das nächste, bislang noch unbeackerte Feld rückt sich mit dem Tierschutzverein PETA e. V. ins Sichtfeld und soll ge-woked, glattgebügelt werden.

Tierisch gute Redewendungen nicht mehr erwünscht

Auf der PETA-Website ist tierischer Korrektsprech unter der Rubrik „Speziesismus in Redewendungen – 10 tierfreundliche Alternativen“ aufgelistet. Kurz, Redewendungen, die auf Tiere referenzieren, gehören sich nicht, sind tierfeindlich und gehören durch vegane Termini ersetzt.

Speziezismus, schreibt die weltweit operierende Tierschutzorganisation, ist „die Diskriminierung aufgrund der Spezieszugehörigkeit“. Eine Anschauung, nach der der Mensch allen anderen Arten überlegen und daher berechtigt sei, deren Vertreter nach seinem Gutdünken zu behandeln, und das oft sehr schlecht.

Religiöser Konsens über strukturelle Gewalt an Tieren

Die katholische Theologin Simone Horstmann schrieb 2021 als Herausgeberin von „religiöse Gewalt an Tieren“ folgende einleitende Worte:

„Die drei großen monotheistischen Religionen eint ein überwältigender und bis heute nahezu ungebrochener Konsens über die strukturelle Gewalt an (nicht-menschlichen) Tieren. Diese Gewalt kann ritueller Natur sein, aber auch als Deutungsgewalt gegenüber den vermeintlich seelenlosen Tieren Wirkung entfalten.“

Und Horstmann formulierte zum christlichen Speziesismus auch folgende Anklage: „Das Christentum hat es zu verantworten, dass Tiere nahezu für bedeutungslos erklärt wurden.“

Dazu gehören laut der Tierschutzorganisation auch Redewendungen, denn: „Unsere Sprache ist durchzogen mit […] Sprichwörtern und Ausdrücken, die Gewalt an Tieren verherrlichen.“ Weiter heißt es da: „Doch wer das System der Tierausbeutung – auch sprachlich – nicht mehr unterstützen möchte, der weiß oft nicht, was man stattdessen sagen könnte. Daher hier unsere Top 10 der tierfeindlichen Redensarten – und mögliche tierfreundliche Alternativen.“

Hitliste der tierfeindlichen Sprüche

Auf Platz Nummer eins steht da „ein Hühnchen rupfen“, es folgen Klassiker wie „Schwein gehabt“ oder „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“.

„Ein Hühnchen rupfen“ ist vermutlich auf frühere Zeiten zurückzuführen, in denen Menschen selbst Hühner schlachteten und diesen die Federn ausrissen – sie also „rupften“. Da dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nahm, konnten währenddessen allerhand Dinge diskutiert werden, eben auch Streitthemen.

Als Alternative zu dieser Tierquälerei soll man nun sagen, dass man mit jemandem „Weinblätter zu rollen habe“ – „denn das dauere bekanntlich auch lange und bietet viel Zeit für Gespräche“, erklärt PETA. Hier allerdings sollte man nicht an die türkische Variante „Dolma“ denken, denn dafür muss man den kleingehackten Hammel nebst Reis ins Weinblatt einrollen.

Auch für Nummer zwei auf der Liste, „Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ als Bezeichnung für besonders effektives Handeln, gibt es eine vegane Alternative. Der Tierfreund soll sagen: Zwei Erbsen auf eine Gabel laden. Dann allerdings muss auch Grimms tapferes Schneiderlein umgeschrieben werden, das erledigte nämlich sieben auf einen Streich.
PETA will „den Stier bei den Hörnern packen“. Normalerweise wird diese Redewendung genutzt, um anzuzeigen, dass man eine Aufgabe besonders offensiv angehen will.

Alternativ soll man jetzt, wenn es nach PETA geht, „so furchtlos wie eine Kuhmutter“ sein, da es ethisch nicht vertretbar sei, den gewaltsamen Umgang mit Tieren so lapidar in Alltagssprache einzubauen.

Alles Schweinereien, tierquälerische Untertreibungen und Gewaltverherrlichungen

Auch „Wie ein Fisch auf dem Trockenen“ sei tierquälerische Untertreibung für Unwohlsein, die „Katze aus dem Sack lassend“ gewaltverherrlichend und auch noch Tierquälerei fördernd. Hier soll man zukünftig „die vegane Calzone aufschneiden“.

„Schwein gehabt“, „dumme Sau“ oder „die Sau rauslassen“ – alles verbale Schweinereien, die das Haustier beleidigen, nicht nur angesichts der unsäglichen Bedingungen in der Massentierhaltung.

Aber auch „Krokodilstränen vergießen“, „weder Fisch noch Fleisch“ oder gar „da steppt der Bär“ für die vorfreudige Erwartung einer guten Party ist nicht wertschätzend dem erlittenen Leid der tatzigen Tiere früher auf den Jahrmärkten gegenüber.

Bei „Sich zum Affen machen“ werde nicht der Klugheit der oft in Laboren gequälten Tiere gerecht, deshalb schlägt PETA als Alternative zu diesem sich lächerlich machen vor, dieses umzubenennen in „sich zum fleischessenden Umweltschützer machen“.

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Der Tierschutzverein PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) ist eine international operierende Organisation, die sich seit ihrer Gründung 1980 weltweit für den Schutz und die Rechte von Tieren einsetzt. Die Organisation strebt ihrem Wesen nach eine vegane Gesellschaft an und hat sogar eine eigene Rechtsabteilung, die juristische Mittel nutzt, um Tierschutz durchzusetzen und Veränderungen herbeizuführen.

PETA hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen Tierausbeutung in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft vorzugehen. Mit ihrem provokanten Auftreten und kontroversen Aktionen hat PETA sowohl Unterstützer als auch mitunter Kritiker auf sich gezogen.



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