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Mafia in Deutschland: Zahl der Mitglieder binnen zehn Jahren mehr als vervierfacht

Die Zahl der italienischen Mafiamitglieder in Deutschland hat sich binnen einem Jahrzehnt mehr als vervierfacht. Die stärkste Mafiagruppe in Deutschland ist offenbar die 'Ndrangheta mit 353 Mitgliedern, gefolgt von der Cosa Nostra mit 125 Mitgliedern und der Camorra mit 91 Mitgliedern.

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Verhaftung eines Ndrangheta Mitglieds in Italien. Januar 2018.

Foto: ANTONIO TACCONE/AFP/Getty Images

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Die Zahl der italienischen Mafiamitglieder in Deutschland hat sich binnen einem Jahrzehnt mehr als vervierfacht.
Aktuell rechnet die Polizei bundesweit rund 590 Menschen verschiedenen Mafiaclans zu, wie das Magazin „Focus“ am Freitag vorab unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA) berichtete. Vor zehn Jahren hatte die Zahl der Mafiamitglieder hierzulande noch 136 betragen.
Die stärkste Mafiagruppe in Deutschland ist demnach die ‚Ndrangheta mit 353 Mitgliedern, gefolgt von der Cosa Nostra mit 125 Mitgliedern und der Camorra mit 91 Mitgliedern. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen, wie das Magazin weiter berichtete.
Das BKA warnte vor einem zunehmenden Einfluss der Mafia auf allen gesellschaftlichen Ebenen. „Vielen ist gar nicht bewusst, welchen Einfluss, welche Macht die Mafia auch hierzulande hat“, sagte die BKA-Abteilungsleiterin für schwere und organisierte Kriminalität, Sabine Vogt, dem Magazin.
Die Mafia lasse nichts unversucht, „um in die Gesellschaft einzudringen und die Wirtschaft zu schädigen“. „Es gibt viele Bereiche, die für die Mafia interessant sind, etwa öffentliche Verwaltungen, Ämter und Behörden“, betonte Vogt. „Überall da, wo es um große Projekte, lukrative Aufträge, Zulassungen oder Baugenehmigungen geht, muss man sensibel sein.“
Die Einflussnahme könne auf sehr subtile Art erfolgen. „Eine Einladung ins Restaurant, Spenden für den Sportverein, eine Kiste Wein – solche angeblichen Freundschaftsdienste haben oft ganz andere Hintergründe“, sagte die BKA-Expertin.
Wer einmal in die Hände der Mafia geraten sei, werde sich „aus eigener Kraft schwer wieder befreien können“, fügte Vogt hinzu. „Allerdings muss man einen Schritt nach vorn machen und bereit sein, Strafanzeige bei der Polizei zu stellen.“
Die Opfer müssten ihr Schweigen brechen. „Es ist das Einzige, was sie der Mafia entgegensetzen können.“ Der Staat sei in der Lage, durch spezielle Programme „aussagewillige Mafiaopfer zu schützen“. (afp)

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