Merkel: Nach der Wiedervereinigung viel geschafft – Doch: „Seit der Währungsunion war klar, viele Menschen werden arbeitslos“

Der Bundeskanzlerin sei schon seit der Währungsunion klar gewesen, "dass wir auch eine ganze Reihe von Schwierigkeiten bekommen werden, dass viele Menschen arbeitslos werden". Das sei dann auch das große Problem der nächsten Jahre gewesen. "Und trotzdem würde ich im Rückblick sagen, ist viel entstanden".
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Bundeskanzlerin Angela MerkelFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times1. Oktober 2016

Bundeskanzlerin Angela Merkel freut sich auf die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden. Es sei eine gute Tradition, nicht immer in Berlin, sondern reihum in den Bundesländern zu feiern, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Das seien „immer sehr schöne Volksfeste, in denen sich auch die Vielfalt unserer Bundesländer präsentiert“.

Die Bundeskanzlerin hob hervor, Sachsen sei „in vielen Teilen eine wirkliche Erfolgsgeschichte der deutschen Einigung“. 26 Jahre nach der Wiedervereinigung lasse sich sagen, „dass wir viel geschafft haben, dass Vieles entstanden ist“. Der Gottesdienst in der Frauenkirche werde dafür ein Symbol sein. Der 3. Oktober 1990 sei ein Tag mit Hoffnung, ein Tag der Freude gewesen – „und ein Tag auch der Gewissheit, dass viel Arbeit auf uns wartet“, so Merkel.

Ihr sei schon seit der Währungsunion klar gewesen, „dass wir auch eine ganze Reihe von Schwierigkeiten bekommen werden, dass viele Menschen arbeitslos werden“. Das sei dann auch das große Problem der nächsten Jahre gewesen. „Und trotzdem würde ich im Rückblick sagen, ist viel entstanden: Wenn ich zum Beispiele alleine an die `Verkehrsprojekte Deutsche Einheit` denke, dann ist das ein Riesenerfolg“, sagte die Bundeskanzlerin weiter. Es sei sehr schön, dass junge Menschen Mauer und Stacheldraht nicht mehr erlebt hätten, so Merkel.

Sie betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Geschichtsbildung. „Wer nicht weiß, woher er kommt, wer nicht weiß, welche Geschichte ein Land durchlebt hat, der hat auch Schwierigkeiten, die Zukunft zu gestalten“, so die Bundeskanzlerin wörtlich. Sie plädierte ausdrücklich für mehr und besseren Geschichtsunterricht.Die Bundeskanzlerin erläuterte, der Ruf „Wir sind das Volk“ sei während der Friedlichen Revolution in der DDR „ein sehr emanzipatorischer“ gewesen.

„Menschen, die in der sozialistischen Diktatur nicht zu Wort gekommen sind, haben sich die Freiheit genommen, auf sich aufmerksam zu machen. Heute haben wir eine andere Situation: Wir haben heute eine Ordnung, in der jeder das Recht hat, frei seine Meinung zu sagen, zu demonstrieren“, stellte Merkel klar. Man müsse dagegen auftreten, wenn Menschen „mit rechtem Hintergrund“ riefen „Wir sind das Volk“.

Es seien aber auch Menschen, die glaubten, zu kurz gekommen zu sein. Da hätten gerade die sächsische Staatsregierung und die sächsische Gesellschaft sehr gut reagiert, indem sie gesagt hätten: „Wer glaubt, dass er Probleme hat, die durch die Gesellschaft oder durch die Politik nicht wahrgenommen werden, der soll sich äußern, konstruktive Lösungsvorschläge machen. Das ist gelebte Demokratie.“

(dts Nachrichtenagentur)



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