Polizeigewerkschaften fordern, Migranten ohne Papiere nicht nach Deutschland einreisen zu lassen

"Viel wichtiger als das, was derzeit in der Union diskutiert wird, wäre eine Lösung für Menschen zu finden, die ohne gültige Papiere über die Grenze wollen", sagte der GdP-Bundesvize Jörg Radek. Derzeit konzentriert sich die Bundespolizei auf die Grenze zu Österreich – doch es gibt noch 3.800 km Grenze mehr
Titelbild
Grenzübergang zwischen Deutschland (Bayern) und Österreich.Foto: Angelika Warmuth/dpa
Epoch Times16. Juni 2018

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordern, Flüchtlinge ohne Papiere nicht nach Deutschland einreisen zu lassen.

„Viel wichtiger als das, was derzeit in der Union diskutiert wird, wäre eine Lösung für Menschen zu finden, die ohne gültige Papiere über die Grenze wollen“, sagte der GdP-Bundesvize Jörg Radek dem „Handelsblatt“.

Nach einer Anweisung des früheren Innenministers Thomas de Maizière (CDU) vom September 2015 sei ein solcher „papierloser Grenzübertritt“ immer noch möglich.

Seehofer sollte aktiv werden und de Maizières Anweisung zurück nehmen

Daher sollte der heutige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) aktiv werden und diese Anweisung zurücknehmen. „Diejenigen, die aus einem sicheren Drittstaat kommen und keine gültigen Übertritts-Papiere dabei haben, können dann zurückgewiesen werden“, sagte Radek.

„Damit würde er der Bundespolizei helfen.“ Sie müsse in die Lage versetzt werden, ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Ähnlich äußerte sich DPolG-Chef Rainer Wendt. „Die Menschen in Deutschland erwarten ein Ende des Kontrollverlusts und die Wiederherstellung der gesetzmäßigen Kontrollen an unseren Grenzen“, sagte Wendt dem „Handelsblatt“.

Jetzt sei es „höchste Zeit“, die Weisung de Maizières zurückzunehmen, „wenn der Vertrauensverlust der Bevölkerung nicht noch weiter vergrößert werden soll“. Seehofer sei als Bundesinnenminister „befugt dies durchzusetzen“.

Konzentration auf die Grenze zu Österreich – doch es gibt noch 3.800 km Grenze mehr

Kritisch sieht GdP-Vize Radek indes die Absicht der CSU, Migranten, die bereits anderswo in der EU als Asylbewerber registriert sind, künftig an der deutschen Grenze zurückzuweisen.

„Die Idee der CSU ist mit europäischem Recht nicht vereinbar“, sagte er. Zudem sei der Vorschlag praxisuntauglich. Zurzeit konzentriere sich die Bundespolizei mit Kontrollen auf die deutsch-österreichische Grenze.

„Nur dort sind wir auch personell dazu in der Lage“, betonte Radek. Es gebe aber noch über 3.800 übrige Grenze in Deutschland. „Da können wir Grenzkontrollen in dem von der CSU gewünschten Ausmaß gar nicht durchführen. Dafür haben wir schlicht kein Personal.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion