RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin festgenommen

In Berlin wurde die unter anderem wegen versuchten Mordes gesuchte RAF-Terroristin Daniela Klette (65) festgenommen. Sie wird zur dritten Generation der RAF gezählt.
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Die Polizei hat einen Erfolg zu melden.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. Februar 2024

Die unter anderem wegen versuchten Mordes gesuchte RAF-Terroristin Daniela Klette ist festgenommen worden. Die 65-Jährige sei am Montag in Berlin gefasst worden, nähere Informationen zu den genauen Umständen lägen nicht vor, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden am Dienstag.

Klette wird zur dritten Generation der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF) gezählt.

Leben im Untergrund

„Wir haben da eine Festnahme von Frau Klette“, sagte der Verdener Oberstaatsanwalt Koray Freudenberg. Er habe bisher aber noch keine Erkenntnis, von wem und wo genau sie festgenommen worden sei.

Zuletzt hatte es vor zehn Tagen einen Fehlalarm im Zusammenhang mit der RAF gegeben, als in einem Regionalzug in Wuppertal ein Mann fälschlich für das ehemalige RAF-Mitglied Ernst-Volker Staub gehalten wurde.

Gegen Klette, Staub und Burkhard Garweg wird von der Staatsanwaltschaft Verden wegen versuchten Mordes und diverser versuchter und vollendeter schwerer Raubüberfälle im Zeitraum von 1999 bis 2016 ermittelt. Das seit mehr als 30 Jahren flüchtige Trio soll sein Leben im Untergrund mit den Überfällen zu finanzieren versucht haben.

Mehr als 30 Morde

Staub, Garweg und Klette sollen der sogenannten dritten Generation der RAF angehört haben. Die RAF sorgte in den 70er und 80er Jahren mit Anschlägen und Entführungen für Schrecken in der Bundesrepublik, insgesamt gehen mehr als 30 Morde auf ihr Konto.

1998 erklärte sich die RAF selbst für aufgelöst. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die ehemalige Terrororganisation weiterhin aktiv ist.

Erste, zweite, dritte Generation

Die führenden Köpfe der ersten RAF-Generation sind Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof. Erste Straftaten begeht die von ihnen und anderen gegründete RAF ab 1970, darunter Banküberfälle.

Den ersten Mord verübt sie 1971 an einem Hamburger Polizisten, er stirbt während eines Festnahmeversuchs. Ihr erster Terroranschlag ist ein Bombenattentat auf ein Hauptquartier der US-Streitkräfte in Frankfurt am Main im Mai 1972, ein US-Soldat stirbt. Im Bekennerschreiben wird auf den Vietnamkrieg verwiesen.

Bis Mitte 1972 befinden sich Baader, Ensslin, Meinhof und weitere zentrale Mitglieder der Kommandoebene in Haft. Ihnen wird in einem eigens für diesen Zweck neu errichteten Justizkomplex in Stuttgart-Stammheim der Prozess gemacht.

Parallel zu den Strafverfahren bildet sich aus deren Sympathisantenumfeld die sogenannte zweite Generation der RAF, die logistisch und taktisch eng mit palästinensischen Terrorgruppen aus dem Nahen Osten kooperiert. Sie entfesseln eine blutige Terrorwelle, um das RAF-Gründerteam freizupressen.

Dritte Generation gegen Rohwedder

Ab Mitte der 80er-Jahre wird eine dritte Generation aktiv. Sie verlagert den Fokus wieder mehr auf Anschläge auf Repräsentanten des US-Militärs, 1985 gibt es bei einem Bombenanschlag auf eine US-Basis in Frankfurt am Main zwei Tote.

Zugleich werden auch Wirtschaftsführer ermordet. Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen stirbt 1989 bei einem Sprengstoffanschlag auf sein Auto. 1991 erschießt ein Scharfschütze der RAF den Chef der Treuhandanstalt, Detlev Rohwedder, in dessen Wohnhaus. Rohwedder ist das letzte RAF-Anschlagsopfer. (afp/red)



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