Renten hoch, Renten runter – Deutsche sollen länger arbeiten und für ihre Rente mehr bezahlen

Deutschland soll länger arbeiten - das will die Bundesregierung. Um das umzusetzen plant Andrea Nahles eine Rentenreform. Zurzeit liegt das Rentenniveau bei 47,7 Prozent. Bis 2030 soll es laut Prognosen auf etwas über 44 Prozent sinken.
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Deutschland soll länger arbeiten - das fordert die Bundesregierung. Doch wie?
Epoch Times1. August 2016

Zurzeit liegt das Rentenniveau – das Verhältnis der Rente nach 45 Jahren Arbeit zum Durchschnittseinkommen – bei 47,7 Prozent. Bis 2030 soll es laut Prognosen auf etwas über 44 Prozent sinken. Deutschland soll deshalb länger arbeiten – das will die Bundesregierung. Die Umsetzung plant Andrea Nahles in einer Rentenreform. Der Plan der Rentenreform von Andrea Nahles hat einige Tücken:

Zum einen geht es um die geplante Rentenangleichung von Ost- und Westdeutschland, bei der sechs Millionen Menschen im Osten eines ihrer Privilegien abgeben müssen.

Focus schreibt: „Seit 1992 wertet die Deutsche Rentenversicherung… die Ostlöhne auf. „Bei einem gleichen Lohn entsteht aktuell in den neuen Ländern ein höherer Rentenanspruch als in den alten Ländern“, erklärt dazu die Rentenversicherung. Ein Ost-Arbeitnehmer bekommt für die gleichen Beitragszahlungen aktuell 15 Prozent höhere Rentenansprüche als ein Arbeitnehmer im Westen. Damit soll verhindern werden, dass sich die niedrigeren Ostlöhne später auf die Renten auswirken.“

Zum anderen können Arbeitnehmer künftig mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen – wenn sie ab einem Alter von 50 Jahren mehr Geld an die Rentenversicherung zahlen, um Abschläge bei vorzeitiger Rente durch frühere Zahlungen auszugleichen (focus).

Gewerkschaften sind für ein höheres Rentenniveaus

Verdi-Chef Frank Bsirske pocht auf ein höheres Rentenniveau in Deutschland. Es könne nicht sein, dass man nach jahrzehntelanger Arbeit mit der Rente nicht anständig über die Runden kommt, sagte Bsirske der dpa in Berlin.

Der zentrale Stellhebel sei das gesetzliche Rentenniveau. Es müsse stabilisiert und dann angehoben werden.

Nach der Sommerpause wollen die Gewerkschaften mit Kampagnen Druck für ein höheres Rentenniveau machen. Der DGB will vor dem Bundestagswahlkampf für einen Kurswechsel mobilisieren.

Metallarbeitgeber warnen vor höheren Renten

Deutschlands Metallarbeitgeber haben vor einer teuren Rentenreform mit höherem Rentenniveau gewarnt. „Forderungen der Gewerkschaften nach einem höheren Rentenniveau können eine brandgefährliche Dynamik erzeugen“, sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander.

„Das Rentenniveau bis 2030 bei über 47 Prozent stabil zu halten oder es sogar auf 50 oder 53 Prozent anzuheben, würde etliche Milliarden kosten“, sagte Zander. „Die Volksparteien werden den Vertrauensverlust nicht durch Rentengeschenke zur Bundestagswahl 2017 ausgleichen können, wenn damit zugleich Staatsfinanzen und Sozialkassen endgültig ruiniert werden.“

Wenn es jetzt eine „Rolle rückwärts“ und eine Abkehr vom Kurs der Nachhaltigkeit bei der Rente gebe, „schießen die Beiträge und Staatsausgaben durch die Decke“, warnte Zander. „Für Investitionen, Bildung und Gesundheit bliebe dann immer weniger übrig.“ (dpa/ks)



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