Strafzinsen durch EZB: 13 Banken geben inzwischen Negativzinsen an Sparer weiter

Die EZB erhebt Strafzinsen auf Geld, das Banken bei ihr über über Nacht parken. Diese geben den Verlust an ihre Kunden weiter – in Form von Negativzinsen.
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Symbolbild: Hauptsitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main.Foto: Ralph Orlowski/Getty Images
Epoch Times7. Juni 2017

Bundesweit verlangen nach Angaben des Vergleichsportals Verivox inzwischen 13 Banken Negativzinsen von vermögenden Sparern.

Betroffen sind demnach Privatkunden mit hohen Guthaben auf ihrem Tagesgeldkonto – beispielsweise ab 100.000 Euro, 250.000 Euro oder 500.000 Euro. Eine Volksbank in Baden-Württemberg belastet laut Verivox allerdings auch schon Einlagen ab 10.000 Euro. (HIER die Tabelle zu den Negativzinsen)

Zinssätze zwischen -0,3 und -0,5 Prozent

Die Zinssätze für Sparguthaben oberhalb der jeweiligen Grenze liegen in der Regel zwischen minus 0,3 und minus 0,5 Prozent, wie Verivox nach einer Auswertung der Preisverzeichnisse der Banken mitteilte.

Eine Volksbank verlange einen „faktischen Negativzins“, weil eine monatlich fällige Gebühr den Zinssatz von 0,01 Prozent übersteige. Zwei Banken beziffern die Höhe demnach nicht näher.

EZB verantwortlich

Mit Negativzinsen reichen Banken die Strafzinsen an ihre Kunden weiter, die für die Kreditinstitute auf Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) fällig werden. Die Strafzinsen entstehen, wenn Finanzinstitute bei der EZB über Nacht Geld parken – momentan liegt der Satz bei minus 0,4 Prozent.

Außerdem setzte die EZB vor einiger Zeit den Leitzins, zum dem sich Finanzinstitute bei ihr Geld leihen, auf null. Diese Nullzinspolitik ließ die Zinssätze für Tagesgeldkonten extrem sinken. Laut Verivox erhalten Sparer derzeit durchschnittlich 0,04 Prozent – im besten Fall 0,75 Prozent. (afp/as)



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