Stundensatz deutlich über 100 Euro: Streit um Ärzte-Honorare für Corona-Impfung

In Bayern ist Kritik an der Höhe der Vergütung für Ärzte laut geworden, die sich als Freiwillige für die Durchführung der Corona-Impfung gemeldet haben. Sie erhalten Stundensätze von deutlich über 100 Euro. Der Hausärzteverband relativiert Vorwürfe, dass diese zu hoch wären.
Von 13. Januar 2021

Ausgehend von Bayern ist eine Debatte über die Höhe der Honorare für Ärzte ausgebrochen, die sich derzeit in Impfzentren oder mobilen Teams an der Corona-Impfung im Freistaat beteiligen. In Bayern sind derzeit einem Bericht von „nordbayern.de“ zufolge etwa 500 Kassenärzte in das Impfprogramm integriert. Für eine Stunde Einsatz dürfen sie 130 Euro in Rechnung stellen, an Wochenenden 160. Als Helfer für das Impfprogramm hatten sich etwa 6.000 Ärzte beworben.

Kassenärztliche Vereinigung und Gesundheitsminister vereinbaren Honorare für Corona-Impfung

Die Höhe der Vergütung war Teil von Gesamtverträgen, die zwischen der jeweiligen Landesregierung und den Kassenärztlichen Vereinigungen ausgehandelt worden waren. In Niedersachsen liegt der Stundensatz für beteiligte Ärzte der „Hannoverschen Allgemeinen“ zufolge bei 150 Euro. Dort zeigten 2.400 Ärzte Interesse an einer aktiven Unterstützung der Impfteams, die unter anderem in den 50 Impfzentren des Landes tätig werden.

In anderen Bundesländern schwanken die Vergütungssätze, die von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgehandelt wurden, zwischen 120 und 175 Euro pro Stunde. Außerdem erzielten die Tarifpartner eine Einigung über die Haftung für mögliche Impfschäden. Sollte es zu solchen kommen, würde die Staatshaftung greifen.

Notärztin kritisiert hohe Vergütung für einfache Tätigkeit

Die Einigungen in den einzelnen Bundesländern wurden erst im Laufe der vergangenen Wochen erzielt, in Niedersachsen beispielsweise am vergangenen Freitag (8.1.). Die Vergütung erfolgt über das Abrechnungssystem der Kassenärztlichen Vereinigungen.

In Bayern hat die Höhe der Stundensätze mancherorts für Unmut gesorgt. Ein dreistelliges Honorar für das Setzen einer Injektion – und damit für eine Tätigkeit, die im Regelfall auch Rettungssanitäter oder Mitglieder des Pflegepersonals vornehmen könnten – erscheint selbst manchen Ärzten als überhöht.

Eine Notärztin sprach gegenüber „nordbayern.de“ von einem „Schlag ins Gesicht jeder Pflegekraft, die auf der Covid-19-Station eines Krankenhauses hart arbeiten muss“.

Niedergelassene Ärzte müssen höhere Umsätze erzielen

Das reine Verabreichen einer Schutzimpfung in der eigenen Praxis dürften beispielsweise niedergelassene Ärzte gegenüber der Kasse lediglich mit Sätzen zwischen 4,66 Euro und maximal 10,72 Euro (bei Privatpatienten) veranschlagen. Zudem würden Nichtärzte, die an der Impfoffensive mitwirkten, nicht annähernd mit Honoraren in dieser Größenordnung honoriert.

Demgegenüber gibt Markus Beier, Chef des Bayerischen Hausärzteverbandes, zu bedenken, dass der Umsatz, den ein niedergelassener Arzt pro Stunde erzielen müsse, um über die Runden zu kommen, deutlich höher sein müsse. Dieser müsse ja auch Personal, Geräte oder Miete bezahlen.

Viele der Ärzte, die sich für die Impfzentren zur Verfügung stellten, würden selbst auch Praxen betreiben. Das freiwillige Engagement im Impfzentrum sei für sie nicht profitträchtig, in vielen Fällen bedeute es sogar zusätzlichen Aufwand.

Minister wollten Anreize zur Beteiligung schaffen

Für Ärzte im Ruhestand oder in der Ausbildung könne die Mitwirkung hingegen lukrativ sein. Wer als Mediziner ohne eigene Praxis an dem Impfprogramm mitwirke, müsse allerdings eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen.

Das bayerische Gesundheitsministerium wollte, so „nordbayern.de“, allerdings auch bewusst nicht in zu ausgeprägtem Maß an der Vergütung im Rahmen der „Abrechnungsvereinigung Impfzentren“ sparen.

Man war im Vorfeld der Vereinbarung jedenfalls daran interessiert, der Kassenärztlichen Vereinigung eine Honorar-Höhe zuzugestehen, die als Anreiz zur Beteiligung wahrgenommen würde. Aus der Kassenärztlichen Vereinigung wiederum hieß es, dass die Stundensätze mancher Handwerker auch nicht wesentlich enger kalkuliert wären.



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