Ukraine: Noch monatelanges Warten auf deutsche Waffen?

Die Bundesregierung hat der Ukraine als Unterstützung im Kampf gegen die russische Armee schwere Waffen zugesichert. Doch mit den Lieferungen könnte es sich noch monatelang hinziehen. Wie die Kriegssituation dann aussehen wird, weiß allerdings noch keiner.
Titelbild
Schützenpanzer vom Typ „Marder“ bei einem Transport in Gräfenwöhr (Symbolbild).Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 11. Juni 2022

Luftabwehrsystem Iris-T, Schützenpanzer Marder und der Mehrfachraketenwerfer Mars II – sie sollen an die Ukraine gehen. Doch das könnte sich noch Monate hinziehen. Kommen die von Bundeskanzler Olaf Scholz versprochenen schweren Waffen möglicherweise Monate zu spät in der Ukraine an, um noch an wichtigen Entscheidungen teilzuhaben?

Wie „Business Insider“ berichtet, gebe es nahezu mit allen von der Bundesregierung in den letzten Wochen für die Ukraine versprochenen Waffensysteme massive Probleme. Lediglich mit den 30 Gepard-Luftabwehrpanzern im Juli und August und den sieben für Ende Juni versprochenen Panzerhaubitzen scheint es zu klappen.

Lieferschwierigkeiten hingegen gebe es beim Luftabwehrsystem Iris-T, das nach Informationen aus Regierungskreisen erst im November oder Dezember lieferbar sein soll. Monate solle es auch dauern, bis der Mehrfachraketenwerfer Mars II geliefert werde, weil dessen Software offenbar erst aufwendig umprogrammiert werden müsse, um auch amerikanische und britische Munition verschießen zu können. Von diesen gebe es dem Bericht nach nämlich größere Mengen in der Ukraine.

Probleme über Probleme – auch mit dem NATO-Partner Griechenland gibt es Probleme. Dieser sollte seine alten russischen Schützenpanzer vom Typ BMP-1 an die Ukraine liefern und im Ringtausch dafür 50 der begehrten deutschen Marder-Schützenpanzer von der Rüstungsfirma Rheinmetall bekommen, schreibt die in New York ansässige US-Nachrichtenseite. Hier wird mit Lieferungen ab Herbst oder Winter gerechnet – und so lange will Griechenland auch keine russischen Schützenpanzerwagen in die Ukraine schicken.

Doch welche Waffen hat Deutschland denn bisher an die Ukraine geliefert?

Schon wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffs wurden die ersten Waffen aus Deutschland geliefert: 1.000 Panzerabwehrwaffen, 500 „Stinger“-Boden-Luft-Raketen und 2.700 Luftabwehrraketen vom russischen Typ „Strela“ aus ehemaligen DDR-Beständen, berichtet der „Tagesspiegel“ und schreibt, dass der „Spiegel“ aus ukrainischen Regierungskreisen erfahren habe, dass Deutschland in der ersten Mai-Hälfte 2.450 tragbare Panzerabwehrwaffen RGW 90 Matador geliefert haben soll.

Zudem sollen 1.600 Panzerabwehrrichtminen Typ DM22 und 3.000 vom Typ DM31 geliefert worden sein, so das Blatt. Weiterhin wird auf Aussagen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Ende April im Bundestag verwiesen. Darin ging es um Lieferungen von Munition im zweistelligen Millionenbereich, Bunkerfäuste, Maschinengewehre, Handgranaten in sechsstelliger Zahl und Sprengladungen. Auch soll Artilleriemunition von der deutschen Waffenindustrie geliefert worden sein.



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