Umfrage: Mehrheit der Deutschen fordert Ampel-Aus

Keine guten Nachrichten zum Jahresende für die Bundesregierung unter Olaf Scholz (SPD): Laut einer Umfrage möchte eine Mehrheit der Deutschen 2024 das Ende der Ampel und Neuwahlen. Für die Ampelparteien ein Desaster.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r-l), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) verfolgen im Plenum des Deutschen Bundestages die Debatte.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, v.l.), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) verfolgen im Plenum des Deutschen Bundestages die Debatte.Foto: Christoph Soeder/dpa
Von 29. Dezember 2023

Das Vertrauen der Bevölkerung in Olaf Scholz (SPD) und seine Ampelregierung ist weg. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Onlineportals „Nius“ zum Jahresende. So wünschen sich 54 Prozent der Befragten ein Ende der Ampel im Jahr 2024. Nur 25 Prozent sprechen sich für einen Fortbestand der jetzigen Bundesregierung aus. Acht Prozent der Befragten ist es egal.

Selbst in der Ampelanhängerschaft schwindet das Vertrauen ins Dreier-Bündnis. Fast jeder vierte SPD-Wähler (25 Prozent) will das Ende der Ampel. Auch bei den Grünen-Anhängern ist die Stimmung nicht sehr viel besser: Hier wünschen sich 26 Prozent ein Ende der Ampelregierung herbei.

Mehrheit der FDP-Anhänger wollen Regierungsende

Am stärksten ist die Abneigung gegen die Ampel allerdings im Regierungslager bei den Anhängern der FDP. Hier wünschen sich 46 Prozent der Befragten das Ende der Regierung herbei. Das ist fast die Hälfte der Anhängerschaft.

Noch bis zum 1. Januar 2024 läuft derzeit in der FDP eine Mitgliederumfrage, ob die Partei die Ampelregierung verlassen sollte. Das Ergebnis ist derzeit offen. Im Interview mit „Epoch Times“ hatte gerade erst der Europawahl-Kandidat der FDP, Paul Bressel, in Mecklenburg-Vorpommern das Ende der Ampel gefordert. „Meiner Meinung nach können wir von einem Ausstieg aus der Ampel nur profitieren, indem wir das Vertrauen der Wähler zurückerobern und ihnen zeigen, dass wir mit der Politik der Ampel auch nicht zufrieden sind“, so Bressel.

Bei der Opposition ist Zustimmung für einen Regierungswechsel größer. Bei den Anhängern der AfD wünschen sich 83 Prozent der Befragten das Ende der Ampel. Etwas weniger (71 Prozent) sprechen sich unter den Anhängern der Union für das Ende der Regierung aus.

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Überwältigende Mehrheit für Neuwahlen

Die Befragten, die sich ein Ende der Ampel auf Bundesebene wünschen, haben auch klare Vorstellungen davon, wie es danach weitergehen könnte. Die überwältigende Mehrheit von 85 Prozent spricht sich demnach für Neuwahlen aus. Nur neun Prozent wären gegen Neuwahlen, vier Prozent wäre es egal.

Dass die Bundesregierung noch bis zu den turnusgemäßen Neuwahlen 2025 hält, ist für fast jeden zweiten Deutschen heute unvorstellbar. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) erwarten 27 Prozent der Wahlberechtigten das Ende der Koalition im kommenden Jahr. Weitere 21 Prozent rechnen damit, dass die Ampel zwar bis 2025 durchhält, aber dann trotzdem noch vor der Wahl beendet wird. Nur 34 Prozent trauen dem Dreier-Bündnis ein Fortbestehen bis zur Wahl zu.

Bei den drei Ampelparteien fällt das Vertrauen in die Zukunft des Bündnisses unterschiedlich aus. Unter den Anhängern der Grünen können sich eine große Mehrheit von 58 Prozent vorstellen, dass die Koalition noch bis 2025 durchhält. Unter den Anhängern der SPD mit 43 Prozent und der FDP mit 40 Prozent ist das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der Ampel schwächer ausgeprägt.

Bei den Wählern der Opposition stehen die Zeichen allerdings auf Sturm. Unter den Anhängern der AfD rechnen 65 Prozent mit einem Ampel-Aus vor 2025. Bei den Anhängern der Union gehen 54 Prozent der Befragten von einem vorzeitigen Ende der Regierung aus. Im Linken-Lager gehen 48 Prozent von einem Ende der Koalition vor der Bundestagswahl aus und nur 41 Prozent glauben dagegen, dass die Ampel durchhält.

Ampel zusammen nur knapp vor Union

Sollte es zu Neuwahlen kommen, dann sagen Umfragen ein ernüchterndes Wahlergebnis für die Ampelkoalitionäre voraus. Kurz vor Weihnachten liegen SPD bei 14 Prozent, Grüne ebenfalls bei 14 Prozent und die FDP könnte mit fünf Prozent rechnen. Sie lägen damit mit 33 Prozent zusammen nur einen Prozentpunkt vor der Union, die auf 32 Prozent der Stimmen kommen würde. Die Union wäre damit die stärkste Fraktion im Bundestag.

Zweitstärkste Kraft im Bundestag wäre die AfD, die auf 21 Prozent der Stimmen kommen würde. Nicht im Bundestag vertreten wäre Die Linke, die laut Umfrage auf drei Prozent kommen würde.

Im Osten wäre AfD stärkste Kraft

In den ostdeutschen Bundesländern wäre, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, die AfD stärkste Kraft. Das geht aus der Sonntagsumfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa hervor.

Demnach käme die AfD in den ostdeutschen Bundesländern auf 36 Prozent der Stimmen. Knapp dahinter würde die Union mit 34 Prozent kommen. Schlechter sieht es hier für die Ampelkoalition aus. Die SPD käme im Osten auf zwölf Prozent, die Grünen auf acht Prozent und die FDP käme mit vier Prozent noch nicht einmal über die Fünf-Prozent-Hürde. Auf eine Klatsche müsste sich auch Die Linke einrichten: Lediglich sieben Prozent würden die Partei wählen, die ihre Stammwählerschaft bisher immer im Osten hatte.

Noch einmal zurück zur Insa-Umfrage im Auftrag von Nius. Auch hier ergeben sich Unterschiede zwischen Westen und Osten – zumindest wenn es um die Frage geht, ob sich die Deutschen nach der Bundeswahl eine Beteiligung der AfD an der Bundesregierung wünschen. Bundesweit ist mit 54 Prozent eine absolute Mehrheit gegen eine AfD-Regierungsbeteiligung. 29 Prozent sprächen sich dafür aus, dass die AfD in eine Regierung eintreten sollte. Acht Prozent ist es egal und weitere acht Prozent machen keine Angaben.

In den ostdeutschen Bundesländern wären 43 Prozent der Befragten für eine Beteiligung der AfD an der Bundesregierung. Dagegen seien nur 41 Prozent. Im Westen befürworteten 26 Prozent für eine AfD-Regierungsbeteiligung, 57 Prozent wären damit nicht einverstanden.



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