Umfrage: Mehrheit macht Merkel für AfD-Aufstieg verantwortlich – Politikprofessor kritisiert die Partei scharf

58 Prozent der Deutschen machen Bundeskanzlerin Merkel für den Aufstieg der AfD mitverantwortlich. Zudem wirft der Berliner Politikprofessor Hajo Funke AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland vor, die AfD systematisch radikalisiert zu haben.
Titelbild
Ein Anhänger der "Alternative für Deutschland" hält die Deutschland-Fahne und die AfD-Fahne beim Parteitag der AfD am 20 April in Stuttgart.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times17. September 2017

Eine Mehrheit der Deutschen macht die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für den Aufstieg der AfD mitverantwortlich.

58 Prozent der Befragten sagten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Bild am Sonntag“, dass Merkels Politik für den Erfolg der AfD mitverantwortlich sei. 34 Prozent waren anderer Ansicht (weiß nicht, keine Angabe: acht Prozent).

Politikprofessor: Gauland habe die AfD systematisch radikalisiert

Der Berliner Politikprofessor Hajo Funke warf AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland vor, die AfD systematisch radikalisiert zu haben. „Gauland ist nicht mehr der hessische Nationalkonservative, sondern hat sich zu einem rassistischen Rechtsradikalen gewandelt“, sagte Funke der Zeitung.

Für den Bundestag habe das weitreichende Konsequenzen: „Das Parlament muss sich auf unruhige Zeiten einstellen. Man muss mit völkisch-rechtsradikalen Reden im Bundestag rechnen.“

Er gehe davon aus, dass, dass der „völkisch-rechtsradikale Flügel“ in der Bundestagsfraktion der AfD die Oberhand haben werde: „Es ist das erste Mal seit 1949 dass eine Partei mit völkisch-rassistischen Zügen vor dem Einzug in den Bundestag steht.“

Die AfD entfessle das rassistische Potential in Deutschland

Die AfD entfessele, schüre und verstärke das antidemokratische, rassistische Potenzial in Deutschland, so Funke. „Man findet in der AfD sehr viel Frauenfeindlichkeit, sehr viel Gewaltfantasie und eine ungebändigte Islamfeindlichkeit. Wenn 4,5 Millionen Muslime kollektiv diffamiert und attackiert werden, ist das im Grunde die Vorbereitung von Gewalt“, warnte der Wissenschaftler.

Die AfD wolle „die Republik grundlegend verändern und das nicht in einem guten Sinne“. Es werde die Aufgabe der übrigen Abgeordneten sein, die Partei im Bundestag zur Rede zu stellen.

Für die Umfrage hat Emnid am 14. September 500 ausgewählte Personen befragt. Die Auswahl der Befragten sei „repräsentativ“, teilte das Institut mit. Die Frage lautete: „Denken Sie, dass die Politik von Bundeskanzlerin Merkel für den Aufstieg der AfD mitverantwortlich ist?“ (dts)



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