Unionsfraktion: Öffentlich-Rechtliche sollen sich von Linksextremisten distanzieren

Nachdem bekannt wurde, dass trainierte Linksaktivistinnen in der ARD-Sendung „Wahlarena“ mit Armin Laschet gezielt platziert worden waren, übt die Unionsfraktion heftige Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen. Sie sollten sich von Linksextremen distanzieren und jegliche Verbindungen kappen.
Titelbild
Armin Laschet steht in der ARD-Wahlarena in der Kulturwerft Gollan.Foto: Axel Heimken/dpa/dpa
Epoch Times20. September 2021

Die Unionsfraktion im Bundestag übt scharfe Kritik an der letzten ARD-Sendung „Wahlarena“. Der Grund: Von einer linksradikalen Agentur trainierte Aktivistinnen wurden bei dem Auftritt von Kanzlerkandidat Armin Laschet im Publikum platziert.

Unionspolitiker fordern „Konsequenzen“, denn Extremisten dürften nicht „hoffähig“ gemacht werden. Die Öffentlich-Rechtlichen sollten alle Verbindungen zur Agentur kappen, hieß es aus der Union.

Gegenüber der „Welt“ sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Mathias Middelberg: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk darf nicht einmal den Eindruck erwecken, dass er Extremisten hoffähig macht.“ Die „Interventionistische Linke“, rufe offenen, „zum revolutionären Bruch“ mit dem demokratischen Rechtsstaat auf und werde daher zu Recht vom Verfassungsschutz beobachtet.

„Dass einer ihrer Führungsfiguren und von ihr trainierten Personen im staatlich finanzierten Rundfunk Raum gegeben wird, ist ein Skandal“, sagte Middelberg.

Die Öffentlich-Rechtlichen liefen damit Gefahr, sich von Personen mit radikaler Agenda instrumentalisieren zu lassen. „Schon im eigenen Interesse muss sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk deutlich von Linksextremisten distanzieren und jegliche Verbindungen zu Frau Laquers Agentur kappen“, zitierte die „Welt“ den Innenpolitiker.

Emily Laquer und die Hartaberlinks-Agentur

Dass von Emily Laquer trainierte Aktivistinnen im Publikum der „Wahlarena“ waren, stellte sich aufgrund eines Tweets heraus. Eine der Teilnehmerinnen hatte geschrieben: „Dank des Trainings bin ich ja jetzt super vorbereitet, um ihn fertig zu machen.“ Die Ausbilderin schrieb dazu: „Diese krasse Aktivistin durfte ich beim letzten Hartaberlinks-Talkshowtraining kennenlernen.“

Emily Laquer gehört zur Führungselite der „Interventionistischen Linken“, die aus der Antifa-Szene hervorgegangen war. Die Agentur schult Aktivisten in Medienkompetenz und vermittelt diese auch an interessierte Medienhäuser. Offensichtlich hat die Agentur gute Kontakte zu den Öffentlich-Rechtlichen, ansonsten wäre es nicht möglich gewesen, die Aktivistinnen, trotz restriktiver Kontrollen bei der Auswahl der Publikumsteilnehmer, in die „Wahlarena“ einzuschleusen.

In einem Interview im „Deutschlandfunk“ gab Laquer über ihre Arbeit als Mediencoach Auskunft und warum diese nötig sei. Sie sehe es als ihre Aufgabe, durch Professionalisierung die Anliegen der Aktivisten in den Medien besser zu positionieren. Wenn die Aktivisten wüssten, wie man eine Botschaft zusammenfassend formuliert und wie man sich vor Kameras verhält, würden sie in der Gesellschaft ernster genommen, so die Hoffnung Laquers.

Medienkritik: Die plurale Gesellschaft wird nicht abgebildet

Niederländische oder skandinavische Kollegen würden es schaffen, in den Medien ein wesentlich diverses Bild abzubilden als Deutschland das tut, so die linke Aktivistin. Hierzulande werde die plurale und diverse Gesellschaft aber noch nicht widergespiegelt. Talkshows seien noch immer weitestgehend homogen besetzt – mit der entsprechenden Auswirkung auf die Berichterstattung, beklagt Laquer.

Der Journalist und Islamwissenschaftler Fabian Goldmann untersuchte vor zwei Jahren sämtliche der 135 Talkshows nach Spuren von Diversität. Der Prototyp des Talkshowgastes war weiß, männlich, westdeutsch und ohne Migrationserfahrung. Alle Gäste aus Afrika, der arabischen Welt und dem Iran brachten es gemeinsam auf weniger Auftritte als der CDU-Politiker Norbert Röttgen allein, fasste der „Deutschlandfunk“ die Resultate des Journalisten zusammen. Auffallend war auch, dass nicht-weiße Gäste bestenfalls Experten in eigener Sache sein konnten. Sie wurden der Recherche zufolge in einer stereotypen Rolle besetzt: Der Türke kommentierte Erdogan, der Araber Clankriminalität und der Schwarze Rassismus. Nur der Deutsche war in der Lage, zu Themen abseits seiner kulturellen Prägung Stellung zu nehmen, so der Islamwissenschaftler.

Goldmann empfahl den Talkshow-Formaten mehr Selbstkritik zu üben. Solange „Anne Will“, „hart aber fair“, „Maischberger“ und „Maybrit Illner“ existieren würden, trügen sie auch eine Verantwortung dafür, weniger für ein politisch korrektes Format mit quotierten Gästelisten zu sorgen, sondern ihren eigenen Auftrag ernst zu nehmen und gesellschaftliche Missstände zu diskutieren, anstatt sie zu reproduzieren, so der Journalist. (nw)



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