Basel: Muslimische Schüler müssen Lehrerinnen in einer Sekundarschule nicht die Hand geben

Wie Watson.ch berichtet, müssen muslimische Schüler einer Lehrerin nicht die Hand schütteln. Im Islam gilt, dass ein Mann nur seine Ehefrau berühren darf.
Titelbild
Asylsuchende aus Eritrea im Kloster Einsiedeln in der Schweiz, Oktober 2014.Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images
Epoch Times4. April 2016

Im Islam gilt, dass ein Mann nur seine Ehefrau berühren darf. Wie Watson.ch aus der Fernsehdiskussion "Arena" berichtet, wird über die Auswirkungen dessen für Jugendliche und ihr Verhalten in der Schule diskutiert.

Hintergrund ist, dass die Sekundarschule Therwil BL mit ihren muslimischen Schülern eine Vereinbarung getroffen hat: Sie müssen einer Lehrerin nicht mehr die Hand schütteln. Die Schulleitung wird am Montag dazu Stellung nehmen.

Große Debatte in der Schweiz

Der oberste Muslim der Schweiz, Montassar Benmrad, äußerte, er selbst "gebe Frauen die Hand und empfehle es den muslimischen Schülern ebenfalls, um Respekt gegenüber den Lehrpersonen zu zeigen". Gleichzeitig wirbt Benmrad um Geduld mit Muslimen, die es anders halten und denken, dass es respektvoll sei, die Hand eben gerade nicht zu geben. "Mit solchen Schülern sollte man den Dialog suchen und ihnen erklären, dass es in der Schweiz ein Zeichen von Respektlosigkeit sei, die Hand nicht zu geben."

Andere Muslime haben eine andere Haltung. Der Mediensprecher der Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich, M. Muhammad Hanel, sagt: "Diese Regelung der höflichen Zurückhaltung gilt nicht für Kinder (Knaben oder Mädchen), sondern für adoleszente Menschen beiderlei Geschlechts. Also für geschlechtsreife junge Frauen und Männer gleichermassen im Hinblick auf das andere Geschlecht." Es gehe lediglich um den Respekt und um Höflichkeit.

Der Lehrerverein des Baselland ist mit der Schulregel nicht einverstanden. Geschäftsleitungsmitglied Isabella Oser sagte zur "Schweiz am Sonntag": "Die von der Schulleitung beschlossene Order liegt nicht auf unserer Linie." Dies sei der Bruch von Traditionen und Diskriminierung der Frauen. "Wir wollen nicht ins Mittelalter zurück."

Und die Präsidentin des Forums für Integration der Migrantinnen und Migranten, Emine Sariaslan, sagt privat: "Die Regeln an einer Schule und überhaupt in unserer Gesellschaft sollten für alle gelten."

Ihr ist aufgefallen, dass muslimische Kinder in einen Loyalitätskonflikt geraten, wenn sich die Regeln des Elternhauses von denen der Schule unterscheiden. Mit Sonderregeln an den Schulen sei den Kindern nicht geholfen. (ks)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion