Frankreich: Heute weitere Kundgebungen gegen Polizeigewalt in Paris, Dijon, Rennes, Poitiers und Nizza

In Frankreich gibt es heute weitere Kundgebungen in Paris, Dijon, Rennes, Poitiers und Nizza. Seit dem "Fall Theo" vervielfachten sich die Vorfälle von Gewalt, Vandalismus und die Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ein Blick in den französischen "Figaro".
Titelbild
Französische Polizei während einer Protestaktion am 6. Februar 2017 in Aulnay-sous-Bois im Norden von Paris.Foto: FRANCOIS GUILLOT / AFP / Getty Images lesen
Von 18. Februar 2017

Wie der „Figaro“ berichtet, gibt und gab es weitere Kundgebungen gegen Polizeigewalt in Paris, Dijon, Rennes, Poitiers und Nizza. Seit dem „Fall Theo“, wie er in Frankreich derzeit getitelt wird, vervielfachten sich die Vorfälle von Gewalt, Vandalismus und die Auseinandersetzungen mit der Polizei. Auch heute sind in mehreren Städten Frankreichs Protestdemonstrationen geplant.

Ein breites Bündnis der Organisationen Cran, Liga für Menschenrechte, MRAP, SOS Rassismus, CGT und Fsu ruft für heute zu Aktionen auf. In ihrem Aufruf heißt es, dass die täglichen Kontrollen der Polizei unzulässig sind – und nicht akzeptabel für die, die sich rechtmäßig verhalten und die Polizei respektieren. Sie fordern all diejenigen, denen die Werte der Menschheit am Herzen liegen und all diejenigen, die Rassismus und sozialer Verachtung entgegentreten wollen, auf, am 18. Februar zu einer Solidaritätskundgebung zu kommen. Sie fordern von der Regierung, die Verantwortung für die Ereignisse zu übernehmen und die Vorschläge der Zivilgesellschaft im Kampf gegen Rassismus und für die öffentliche Sicherheit zu prüfen.

Jean-Claude Delage, Generalsekretär der Nationalen Allianz-Polizeigewerkschaft kommentiert: „Es ist nicht sinnvoll, wenn sie diese Ereignisse stattfinden lassen, umrahmt von den Spannungen in den armen Vororten.“ Für ihn werden die Spannungen „zwangsläufig überlaufen, denn auch die aufrichtigsten Demonstrationen kommen zu Fall“, angestachelt durch die Null-Toleranz-Politik der Polizei. Die Kundgebungen wurden nicht verboten.

Weitere Mobilisierungsaufrufe zirkulieren in Rennes, Dijon, Poitiers und Nizza. Am Freitag gab es eine Demonstration in Rouen, bei der vierzehn Menschen nach Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften festgenommen wurden.

Verhaftungen auch in Paris

In den Pariser Vororten kam es ebenfalls zu Verhaftungen, der „Figaro“ sprach am Dienstag von 25 Verhafteten. „Es gibt immer noch Vorfälle, brennende Fahrzeuge und Mülleimer. Aber ich habe das Gefühl, nach dem, was ich von den Bezirken höre, dass es im Abklingen ist“, sagte Stephane Troussel, Vorsitzender des Rates von Seine-Saint-Denis (PS), auf „Europa 1“ am 14. Februar.

Weitere zwölf Menschen wurden in Seine-Saint-Denis Bondy und Epinay-sur-Seine verhaftet, zehn weitere am Tag zuvor. Elf Verhaftungen gab es in Val d’Oise, einschließlich Deuil-la-Barre, und zwei in Élancourt in Yvelines, südwestlich von Paris.

In diesem Bezirk wurden acht Autos in Brand gesteckt, darunter fünf in Chanteloup-les-Vignes, wo etwa fünfzig Polizisten das Ziel von Molotow-Cocktails wurden. Die dortige Polizeistation wurde durch ein Auto gerammt und beschädigt.

In Nantes brannten zwei Autos. Die zu Hilfe gerufene Polizei wurde von dreißig Jugendlichen angegriffen, ein 17-Jähriger verhaftet.

Die Regierung rief zur Ruhe auf. „Die legitimen Emotionen“ rund um den Fall des ersten Schwarzafrikaners, bei dem Polizisten übergriffig wurden, „können nichts rechtfertigen“, doch die „Gewalt ist nicht akzeptabel“, sagte Premierminister Bernard Cazeneuve.

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