Wie schafft Wien die Asyl-Krise? Zwei Drittel der Asylanten Österreichs belasten die Hauptstadt

Wie wird Wien mit der Mehrbelastung durch die Asylkrise fertig? Der wenige Wohnraum und die hohe Arbeitslosigkeit sind keine guten Voraussetzungen. Aber die Migranten zieht es dennoch verstärkt in die Hauptstadt Österreichs.
Titelbild
Eine Migrantin kümmert sich um ein Baby am Wiener Westbahnhof in Wien, Österreich, am 6. September 2015, nachdem Flüchtlinge von einem Zug aus Ungarn angekommen sind.Foto: JOE KLAMAR / AFP / Getty Images
Epoch Times8. Oktober 2015

Mit seiner arabischen Kultur und einer großzügigen rot-grünen Stadtregierung ist Wien attraktiv für die nach Wohnraum und Arbeit suchenden Migranten. Kurz nachdem sie auf andere Bundesländer verteilt wurden ziehen viele in die Haupstadt des Landes. Derzeit leben zwei Drittel aller Asylbewerber (12.850 von 19.000) dort, berichtet Die Presse.  

Trotz der bekannten Wohnungsknappheit in der Stadt, gelingt es den Einwanderern mittels arabisch oder Farsi sprechenden Maklern an Wohnraum zu gelangen. Bezahlbar ist dieser für Asylbewerber jedoch nur, wenn sie den Wohnraum untereinander teilen.

Oft teilen sich vier Personen einen Wohnraum von 40 Quadratmetern für 800 Euro, so die Leiterin der Wohndrehscheibe der Volkshilfe, Alexandra Adam, laut Die Presse. In der Folge wird mit einer Zunahme überbelegter Wohnungen in Wien zu rechnen sein.

Erst nach zwei Jahren in der Hauptstadt stehen den Migranten Gemeindewohnungen offen. Andere Möglichkeiten bieten Hilfsprogramme. So hat das Rathaus der Stadt eine Plattform zur Wohnraumspende eingerichtet und dort bereits 260 Unterkünfte angeboten bekommen. Ähnliche Programme werden von der Diakonie und der Caritas betrieben.

Geringer Bildungsstand

Über 80 Prozent der beim österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeten Migranten haben lediglich einen Pflichtschulabschluss. Nur 14 Prozent haben eine Ausbildung ähnlich einem Lehrabschluss oder einer höheren Ausbildung. Obwohl Österreich dringend Fachkräfte benötigt wird der Mangel nicht, wie von der Regierung versprochen, durch die Zuwanderung gelöst. Statt einer Stärkung des Sozialsystems ist durch die Zuwanderung eher ein Belastung des Sozialsystems wahrscheinlich. 

Auch der Anteil der Wiener Pflichtschüler, die eine andere Muttersprache als Deutsch sprechen (60 Prozent), wird zunehmen. Die Stadt versucht, sich mit Neu-in-Wien-Klassen darauf einzustellen. Diese sollen maximal ein Jahr dauern und dazu dienen, schnell Deutsch zu vermitteln.

Für nicht schulpflichtige Kinder gibt es ab Januar ein von der Stadt betriebenes College  (6 Mio. Euro). Es soll die Eingliederung von Kindern und Teenagern in Schule, Lehre und Universität vereinfachen. Außerdem müssten junge Menschen nicht mit Arbeitslosengeld oder Mindestsicherung aufgefangen werden, schreibt Die Presse.

Kosten

40 Prozent der Grundversorgung der Asylbewerber werden von der Stadt getragen, 60 Prozent vom Land. Gelingt es Asylanten also nicht sich selbst zu versorgen können diese Mindestsicherung beantragen. Jährlich zahlt Wien 482 Millionen Euro für 160.152 Bezieher aus. 18 Prozent, also 86,7 Millionen dürften dabei auf Asylanten entfallen, so der Flüchtlingskoordinator Peter Hacker.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion