Kanada: Papst soll sich für jahrzehntelangen Kindesmissbrauch in kirchlichen Schulen entschuldigen

Das kanadische Parlament hat von Papst Franziskus eine persönliche Entschuldigung für die jahrzehntelange Misshandlung von Ureinwohner-Kindern in katholischen Internaten gefordert. 260 Abgeordnete stimmten am Dienstag für einen entsprechenden Antrag.
Titelbild
Papst FranziskusFoto: ANDREAS SOLARO/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Mai 2018

Das kanadische Parlament hat von Papst Franziskus eine persönliche Entschuldigung für die jahrzehntelange Misshandlung von Ureinwohner-Kindern in katholischen Internaten gefordert.

260 Abgeordnete stimmten am Dienstag für einen Antrag, der eine „offizielle päpstliche Entschuldigung“ für die Rolle der Kirche bei der „Entwicklung, dem Betrieb und dem Missbrauch“ in den Schulen forderte. Zehn Abgeordnete stimmten dagegen.

In einem offenen Brief erklärte die katholische Bischofskonferenz Kanadas jedoch, Franziskus könne nicht „persönlich antworten“. Zugleich habe der Papst die Bischöfe zu „intensiver Seelsorge der Versöhnung, Heilung und Solidarität“ ermutigt. Premierminister Justin Trudeau zeigte sich enttäuscht über diese Entscheidung. Die Ministerin für die Beziehung zu den Ureinwohnern, Carolyn Bennett, sagte: „Reue reicht nicht aus.“

In Kanada waren ab 1874 rund 150.000 Kinder von Indianern, Mestizen und Inuit von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und unter Zwang in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. Mindestens 3200 starben, die meisten an Tuberkulose.

Viele Ureinwohner machen die Heime, die ganze Generationen geprägt haben, für soziale Probleme wie Alkoholismus, häusliche Gewalt und erhöhte Selbstmordraten verantwortlich. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion