Nach Islamisten-Protesten am Gaza: Erdogan wirft Israel Nazi-Methoden gegen Palästinenser in Gaza vor

Präsident Erdogan hat Israel Nazi-Methoden im Umgang mit den Palästinensern vorgeworfen. "Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Grauen, das die Juden in Europa vor 75 Jahren erlebt haben, und der Brutalität, der unsere Brüder in Gaza ausgesetzt sind."
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Ein Palästinenser schleudert bei Protesten an der Grenze zu Israel im Gazastreifen Steine in Richtung israelischer Sicherheitskräfte.Foto: Mohammed Talatene/dpa
Epoch Times19. Mai 2018

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel Nazi-Methoden im Umgang mit den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen.

„Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Grauen, das die Juden in Europa vor 75 Jahren erlebt haben, und der Brutalität, der unsere Brüder in Gaza ausgesetzt sind“, sagte Erdogan am Freitagabend bei einem Gipfeltreffen islamischer Staaten in Istanbul.

Mit Blick auf die Israelis sagte Erdogan, ein Volk, „das im Zweiten Weltkrieg in den Konzentrationslagern allen Arten von Folter ausgesetzt war, greift nun die Palästinenser mit Methoden an, die denen der Nazis ähneln“. Das Vorgehen Israels gegen Gaza sei „Banditentum, Brutalität und Staatsterrorismus“.

Zuvor hatte der türkische Regierungschef Binali Yildirim Israel in einer scharfen Ansprache vorgeworfen, durch die Besetzung von palästinensischem Land und die Missachtung internationalen Rechts „Hitler und Mussolini“ nachzuahmen.

Auf dem Sondergipfel in Istanbul treffen sich die Staaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC); Erdogan ist Vorsitzender der OIC.

Protestteilnehmer waren radikale Islamisten

Tatsächlich waren an dem jüngsten Protest gegen Israel fast ausschließlich Anhänger der radikal islamistischen Hamas beteiligt. Bei den Unruhen sind nach Angaben der Hamas überwiegend Mitglieder der radikalislamischen Palästinenserorganisation getötet worden.

50 der rund 60 bei den Protesten am Montag und Dienstag getöteten Palästinenser seien Hamas-Mitglieder gewesen, sagte Hamas-Vertreter Salah Bardawil am Mittwoch im palästinensischen Fernsehen. Israel wertete dies als Beleg dafür, dass es sich nicht um friedliche Proteste handelte.

Die übrigen Toten seien „aus dem Volk“ gewesen, sagte Bardawil. Er erläuterte nicht, ob es sich bei den Toten um Mitglieder des bewaffneten oder des politischen Hamas-Flügels handelte. Auch machte er keine Angaben dazu, was die Opfer gerade taten, als sie getötet wurden. Bardawil sprach von „offiziellen Zahlen“.

Die tödlichen Schüsse des israelischen Militärs und seiner Scharfschützen auf die zumeist radikal islamistischen Anhänger der Hamas stießen in der islamischen Welt auf einhellige Kritik.

Allerdings erscheint es angesichts der Differenzen zwischen den OIC-Staaten unwahrscheinlich, dass sie sich in Istanbul auf konkrete Maßnahmen einigen können. (afp/so)



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