Zuwanderung lässt Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss steigen – Berlin mit höchster Abbrecherquote

In Deutschland verlassen immer mehr Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Die Quote der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss lag im Jahr 2017 bei 6,9 Prozent. Sie war damit einen Prozentpunkt höher als 2015.
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Migranten und Flüchtlinge aus Eritrea, Afghanistan, Iran, Somalia und anderen Ländern werden in Potsdam in der Europa-Schule unterrichtet in Deutsch und auf Deutsch.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times29. Juli 2019

In Deutschland verlassen immer mehr Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Die Quote der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss lag im Jahr 2017 bei 6,9 Prozent, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Caritas hervorgeht. Sie war damit einen Prozentpunkt höher als 2015 und lag auf demselben Niveau wie vor zehn Jahren. Bundesweit waren laut Caritas über 52.000 Jugendliche betroffen.

Die höchsten Abbrecher-Quoten hatten Berlin mit 11,7 Prozent und Sachsen-Anhalt mit 10,3 Prozent. In Hessen waren es hingegen nur 5,4 Prozent, in Hamburg 5,9 Prozent und in Bayern 6,0 Prozent.

Die Caritas betrachtet die Entwicklung mit Besorgnis. „Die weiter hohe Zahl junger Menschen, die ohne Abschluss ihre Schullaufbahn beenden, macht uns große Sorgen“, erklärte die Caritas-Sozialexpertin Eva Welskop-Deffaa. „Viele von ihnen begegnen uns in den nächsten Jahren wieder – beispielsweise in der Allgemeinen Sozialberatung, in der Schwangerenberatung oder aber in der Schuldnerberatung.“

Schulische Vorbildung junger Zuwanderer sehr unterschiedlich

Den Anstieg der Abbrecherquote führen die Studienautoren auch auf die gestiegene Zuwanderung zurück. Für viele zugewanderte Jugendliche sei es eine große Herausforderung, innerhalb kurzer Zeit eine neue Sprache zu lernen und einen Schulabschluss zu machen, erklärten sie.

Hinzu komme, dass die schulische Vorbildung der jungen Zuwanderer sehr unterschiedlich sei. Ein weiteres Hemmnis gerade auch für geflüchtete Kinder und Jugendliche bestehe darin, dass sie während der Unterbringung in einer Erstaufnahmeeinrichtung häufig nicht sofort eine Schule besuchen können.

Nötig sei nun, „die Bildungschancen derer zu verbessern, die eine zweite Chance brauchen“, erklärte Welskop-Deffaa. Dazu bedürfe es unter anderem der Lernförderung, der Begleitung von schulmüden Jugendlichen und vielfältiger Beratungs- und Unterstützungsangebote für Zuwanderer. (afp)



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