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Ukrainisches Passagierflugzeug stürzt im Iran ab – Experte bezweifelt offizielle Darstellung

Ein militärischer Konflikt eskaliert zwischen den USA und dem Iran. Gleichzeitig stürzt nahe Teheran ein ukrainisches Passagierflugzeug ab. Der Außenminister aus Kiew meldet drei Deutsche unter den Todesopfern.

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Rettungsteams helfen nach dem Absturz der ukrainischen Boeing 737 im Iran.

Foto: AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

+++ Update 13:30 Uhr +++
Der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg bezweifelt die offizielle Darstellung Teherans, wonach der Absturz der ukrainischen Passagierflugzeuges im Iran am Mittwoch auf einen technischen Defekt zurückzuführen ist. „Die Erfahrung lehrt, dass vorschnelle Einschätzungen oft daneben liegen. Wir sollten die ersten offiziellen Untersuchungsergebnisse abwarten, die laut internationalen Vereinbarungen in 30 Tagen vorliegen müssen“, sagte Schellenberg dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgaben).
Laut Schellenberg fehlen zurzeit aussagekräftige Bilder von Wrackteilen, die Auskunft über die Art der Deformation geben könnten. Nur daran sei erkennbar, wie das Flugzeug Feuer gefangen hat und ob es möglicherweise von außen beschossen wurde. Flugzeuge vom Typ Boeing 737-800 zählen laut Schellenberg zu den weltweit zuverlässigsten. „Die Unglücksmaschine muss in einem korrekten Grundzustand gewesen sein. Sie war kurz zuvor in Paris, Mailand und London. Die technischen Vorschriften für einen Eintritt in den EU-Luftraum sind streng“, sagte Schellenberg.
+++ Update 12:00 Uhr +++
Nach dem Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine kurz nach dem Start in Teheran haben iranische Einsatzkräfte die Flugdatenschreiber der Unglücksmaschine gefunden. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna am Mittwoch unter Berufung auf einen Sprecher der iranischen Luftfahrtbehörde. Bei dem Absturz am Mittwochmorgen waren alle 176 Menschen an Bord getötet worden, darunter nach ukrainischen Angaben auch drei Deutsche.
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Nach dem Absturz eines ukrainischen Flugzeugs im Iran hat die ukrainische Regierung den Tod aller Menschen an Bord bestätigt.
„Nach vorläufigen Angaben sind alle Passagiere und Besatzungsmitglieder tot“, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Online-Dienst Facebook mit.
Die Boeing-Maschine der Fluggesellschaft Ukraine International war am Mittwoch kurz nach dem Start in Teheran verunglückt. An Bord der Boeing 737 waren nach den Worten des ukrainischen Ministerpräsidenten Oleksij Hontscharuk 176 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder.
Unter den Todesopfern des Flugzeugabsturzes im Iran sind auch drei Deutsche. Darüber hinaus seien 82 Iraner, 63 Kanadier, elf Ukrainer sowie Passagiere aus Großbritannien, Schweden und Afghanistan an Bord der Boeing-Maschine gewesen, wie das ukrainische Außenministerium am Mittwoch in Kiew mitteilte.
Der Absturz ist nach ukrainischen Angaben auf einen Triebwerksdefekt und nicht auf einen Angriff zurückzuführen. Die Botschaft der Ukraine im Iran erklärte, „Terrorismus“ sei nicht die Ursache des Absturzes.

Maschine ging in Flammen auf

Laut iranischen Medien stürzte die Boeing-Maschine in der Gegend der Stadt Parand in der Provinz Teheran ab. Die Maschine sei in Flammen aufgegangen. Das Flugzeug habe sich auf dem Weg zur ukrainischen Hauptstadt Kiew befunden.
Mutmaßlich hätten „technische Schwierigkeiten“ zu dem Absturz geführt, erklärte ein Sprecher des internationalen Flughafens in Teheran.
Der englischsprachige Kanal des iranischen Staatsfernsehens, Press TV, berichtete, das Flugzeug habe nach dem Absturz Feuer gefangen. „Wir kennen die Medienberichte aus dem Iran und sammeln weiter Informationen“, teilte der US-Flugzeughersteller Boeing im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. (afp/dts)

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