US-Regierungskreise: Iran setzte mehr als 20 Drohnen und 12 Raketen ein – Beweise zur UN-Vollversammlung

Nach Einschätzung der USA habe der Iran „mehr als 20 Drohnen und mindestens 12 Raketen” eingesetzt, schreibt das „Wall Street Journal”. Ein US-Regierungsmitarbeiter sagte zudem, dass bei den Angriffen Marschflugkörper eingesetzt worden seien.
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Möglicherweise wurden über 12 Raketen beim Angriff auf die Ölraffinerie in Saudi-Arabien benutzt, vermutet die USA. Auf der UN-Vollversammlung sollen entsprechende Beweise vorgelegt werden (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times17. September 2019

Nach den Luftangriffen auf zwei saudiarabische Ölanlagen verfügen die USA nach eigenen Angaben über gesicherte Erkenntnisse für die Verantwortung des Iran. Ein Regierungsvertreter in Washington sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, es stehe fest, dass die Attacken von iranischem Boden aus geführt worden seien. Dabei seien unter anderem Marschflugkörper eingesetzt worden.

Informationen des „Wall Street Journal“ zufolge übermittelte die US-Regierung Saudi-Arabien verschiedene Geheimdiensterkenntnisse. Nach Einschätzung der USA habe der Iran dabei „mehr als 20 Drohnen und mindestens 12 Raketen” eingesetzt, so das Blatt unter Berufung auf nicht genannte Quellen.

Washington trägt weiterhin Beweismaterial zu den Angriffen zusammen, erklärt ein US-Regierungsmitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Dieses solle der internationalen Gemeinschaft und besonders den europäischen Verbündeten in der kommenden Woche am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York vorgelegt werden.

Dies deutet darauf hin, dass Trump bei der Reaktion auf die Angriffe an Koordination nicht nur mit Saudi-Arabien und anderen Partnern im Nahen Osten, sondern auch den europäischen Verbündeten gelegen ist. Der US-Präsident sagte am Montag, für die Antwort auf die Angriffe gebe es „viele Optionen“. Es gebe keinen Anlass zur Eile, zunächst stünden Gespräche mit Verbündeten an erster Stelle.

Saudiarabische Regierung: Es wurden iranische Waffen verwendet

Saudiarabische Regierungsvertreter betrachten jedoch der Zeitung zufolge die US-Informationen mit Skepsis. Als Beleg dafür, dass die Angriffe vom Iran ausgingen, reichten sie nach ihrer Ansicht nicht, schrieb das „Wall Street Journal“. Riad macht Teheran bislang nicht direkt für die Angriffe verantwortlich. Die saudiarabische Regierung erklärte nur, dass dafür iranische Waffen verwendet worden seien.

Teheran bestreitet jegliche Verantwortung für die Angriffe vom Samstag auf die Aramco-Anlagen in Abkaik und Churais. Der iranische Präsident Hassan Ruhani rechtfertigte diese jedoch als „Selbstverteidigung“ der Huthi-Rebellen.

Pompeo will nach Riad fliegen

US-Präsident Donald Trump sagte am Montag, dass der Iran mutmaßlich hinter den Angriffen stecke, er aber das „definitive“ Ergebnis der Untersuchungen abwarten wolle. Unklar war am Dienstag, ob die inzwischen von dem US-Regierungsmitarbeiter zitierten Informationen über Trumps Kenntnisstand vom Vortag hinausgehen.

Trump hatten am Sonntag gewarnt, dass die USA „mit geladener Waffe“ bereitstünden, schlug aber später sanftere Töne an. Er sei nicht darauf aus, in einen „neuen Konflikt zu geraten“, sagte der US-Präsident am Montag. „Aber manchmal muss man das“, fügte der US-Präsident allerdings hinzu.

US-Außenminister Mike Pompeo wollte noch am Dienstag nach Saudi-Arabien abfliegen, um dort über die Reaktion auf die Luftangriffe zu beraten, wie Vizepräsident Mike Pence ankündigte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der britische Premierminister Boris Johnson forderten eine „gemeinsame Reaktion“ der internationalen Gemeinschaft. In einem Telefonat seien sich Merkel und Johnson über die „Notwendigkeit“ einig gewesen, mit „internationalen Partnern eine gemeinsame Reaktion zu vereinbaren“, teilte Downing Street mit.

Die Luftangriffe führten zu einem Einbruch der saudiarabischen Ölproduktion. Nach dem starken Anstieg des Ölpreises am Montag ging dieser am Dienstag aber wieder zurück. Bis zum Nachmittag sank der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent in London um rund fünf Prozent auf 65,35 Dollar.



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