Entspannung bei Energie: Statistikamt bestätigt 2,9 Prozent Inflation für Januar

Die Inflation in Deutschland ist auf dem Rückzug. Nach 2,9 Prozent im Januar sollte es in den nächsten Monaten weiter abwärtsgehen. Das Tempo könnte jedoch nachlassen.
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In Deutschland stiegen vor allem die Preise für Obst und Gemüse weiterhin an.Foto: iStock
Epoch Times9. Februar 2024

Die Inflation in Deutschland hat sich zum Jahresbeginn deutlich abgeschwächt und den niedrigsten Wert seit Juni 2021 erreicht. Die Teuerung lag im Januar im Vergleich mit 2023 bei 2,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte und damit erste Schätzungen von Ende Januar bestätigte.

„Die Preissituation bei den Energieprodukten entspannt sich sichtlich und der Preisauftrieb für Nahrungsmittel verlangsamt sich weiter“, sagte Destatis-Präsidentin Ruth Brand und ergänzte. „Er liegt aber weiterhin über der Gesamtteuerung.“

Im Januar 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +3,5 Prozent und die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie bei +3,4 Prozent.

Diese Kenngrößen verdeutlichen, dass die Teuerung in anderen Güterbereichen weiterhin hoch ist und über der Gesamtteuerung liegt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, hatte sich leicht abgeschwächt und lag bereits seit November 2023 unter der Vier-Prozent-Marke.

Energie wurde preiswerter

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Januar 2024 gegenüber dem Vormonat Dezember 2023 um 0,2 Prozent.

Trotz weggefallener Preisbremsen zum Jahresbeginn und eines höheren CO2-Preises verbilligten sich Energieprodukte um 2,8 Prozent im Jahresvergleich. Die Preise für Haushaltsenergie gingen von Januar 2023 bis Januar 2024 um 3,4 Prozent zurück.

Auch Kraftstoffe verbilligten sich im gleichen Zeitraum um 2,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten die Verbraucher von günstigeren Preisen für feste Brennstoffe (-13,9 Prozent), für Heizöl (-9,3 Prozent), für Strom (-6,8 Prozent) und für Erdgas (-6,2 Prozent) profitieren. Fernwärme war im Januar 2024 dagegen 13,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Nahrungsmittel weiterhin teurer

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Januar 2024 um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Obwohl sich der Preisanstieg für Nahrungsmittel seit April 2023 verlangsamt hat (Dezember 2023: +4,6 Prozent; November 2023: +5,5 Prozent; Oktober 2023: +6,1 Prozent), liegt er immer noch über der Gesamtteuerung.

Von Januar 2023 bis Januar 2024 wurden vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+10,7 Prozent) teurer. Auch für Obst (+10,2 Prozent) und für Gemüse (+8,0 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+5,4 Prozent) mussten die Verbraucher spürbar mehr bezahlen. Dagegen waren Molkereiprodukte (-4,6 Prozent) sowie Speisefette und Speiseöle (-9,1 Prozent) günstiger als ein Jahr zuvor.

Im Einzelnen waren teilweise gegenläufige Preisentwicklungen beobachtbar, zum Beispiel merkliche Preisrückgänge bei Sonnenblumenöl, Rapsöl und Ähnlichem (-21,6 Prozent) sowie bei Butter (-17,5 Prozent) gegenüber einem starken Preisanstieg bei Olivenöl (+46,0 Prozent).

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Zeitraum von Januar 2023 bis Januar 2024 um 2,3 Prozent, wobei sich Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter ebenfalls um jeweils 2,3 Prozent verteuerten. Überdurchschnittlich teurer wurden neben den Nahrungsmitteln alkoholfreie Getränke (+7,4 Prozent) sowie alkoholische Getränke und Tabakwaren (+6,2 Prozent).

Dienstleistungen, Kaltmieten

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Januar 2024 um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das bereits seit Mai 2023 gültige Deutschlandticket dämpfte auch im Januar 2024 den Preisanstieg bei Dienstleistungen. Insbesondere verbilligten sich die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-23,3 Prozent gegenüber Januar 2023).

Weiterhin bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten, die mit +2,1 Prozent ebenfalls dämpfend wirkten. Einige andere Preise für Dienstleistungen erhöhten sich jedoch überdurchschnittlich und wirkten sich somit erhöhend auf die Inflationsrate aus, unter anderem die Preise für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+7,8 Prozent), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,4 Prozent) und für Gaststätten (+6,6 Prozent).

Im Dezember hatte die Inflation noch bei 3,7 Prozent gelegen, was vor allem an einem Basiseffekt im Energiebereich lag. Experten rechnen mit einem weiteren Abwärtstrend in den kommenden Monaten. Im Jahresverlauf könnte sich die Rate dann dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent annähern.

(afp/dts/red)



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