Euro auf dem tiefsten Stand seit 18 Monaten

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Scheitert der Euro, dann scheitert nicht nur das Geld. Dann scheitert mehr. Dann scheitert Europa, dann scheitert die Idee der europäischen Einigung“, so Angela Merkel.Foto: Alexandra Beier/Getty Images

Nachdem der Euro in der letzten Woche auf einen Tiefstand von unter 1,24 Dollar gesunken ist, befindet sich die Europäische Union in einer gefährlichen Krise. Investoren weltweit sind erschüttert, verkaufen alles was sie in Euro haben und kaufen stattdessen Dollar, Yen und Gold.

In Zeiten der Krise kehren die Menschen zurück zur sichersten Währung aller Zeiten – Gold. Die Gold-Raffinerie in Südafrika wird von eingehenden Aufträgen geradezu überschwemmt und der Goldpreis stieg auf seinen bisher höchsten Wert von 1.000 Euro per Unze.

Die letzte Woche begann mit einem überraschenden EU-Rettungsfond von 750 Milliarden Euro, der in Schwierigkeiten steckenden EU-Mitgliedern helfen sollte, indem ihre Anleihen ausgezahlt werden. Auch war die Rede von der Eröffnung einer eigenen Ratingagentur, um weniger von den amerikanischen Agenturen abhängig zu sein. Diese haben keine große Sympathie für die Europäische Krise.

Während Angela Merkel den Rettungsfond stark befürwortet hat, waren viele Deutsche Politiker geteilter Meinung, solch einen großen Beitrag zu leisten, da dadurch die deutsche Wirtschaft stark belastet wird.

„[Die Krise] ist die größte Bewährungsprobe, die Europa seit 1990, wenn nicht sogar in den 53 Jahren seit Verabschiedung der Römischen Verträge, zu bestehen hat. […] Scheitert der Euro, dann scheitert nicht nur das Geld. Dann scheitert mehr. Dann scheitert Europa, dann scheitert die Idee der europäischen Einigung.“, sagte Angela Merkel vergangene Woche in Aachen.

Zusätzlich zum Rettungsfond stellte die EU letzten Freitag zusammen mit dem Internationalen Währungsfond eine Rettungspacket in Höhe von 110 Milliarden Dollar an Griechenland aus, bei dem Deutschland den Hauptanteil trägt.

Seit letzter Woche hat Frau Merkel wahrscheinlich so viel Kritik geerntet, wie sie in den zwei Perioden ihrer Amtszeit als Bundeskanzlerin noch nicht bekommen hat. Als sie eine Rede in Bielefeld gehalten hat, gingen viele Demonstranten auf die Straße.

„Griechenland ist nur der erste untergehende Staat. Bald wird schon der nächste folgen und Deutschland wird wieder bezahlen“, sagte Hendrick Böhmig von BMW, der auch an den Protesten teilgenommen hat. „Die Menschen verstehen nicht, was kommen wird. Sobald ihre Kindergärten schließen um für Griechenland zu bezahlen, werden die Menschen auf die Straße gehen.“

„Es besteht die Frage, ob der Euro überleben wird“, sagte Samarjit Shankar, Geschäftsführer der Abteilung für Fremdwährung bei BNY Mellon in Boston. „Die Gefühle spielen verrückt derzeit. Investoren verstehen immer mehr, dass die Sparmaßnahmen in der Eurozone nicht nur einen Einfluss auf das Wachstum in Europa, sondern auch weltweit haben werden.“

Jonathan Loynes, Chefökonom für Europa bei Capital Economics in London, sagte voraus, dass der Euro bald unter 1.10 Dollar fallen und gegen 2011 ein 1:1 Verhältnis erreicht sein wird. „Da die Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Euro nicht mehr fortbestehen kann, sehen

wir keinen Grund, warum er nicht auf den gleichen Level wie der Dollar fallen sollte“, argumentierte er und nahm darauf Bezug, dass der Euro in der Anfangsphase lange Zeit in Parität zum Dollar stand.

 



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