Huawei mit massiven Umsatzeinbruch nach US-Sanktionen

Der Huawei-Konzern gerät zunehmend in Schieflage. Gründe für den beschleunigten Umsatzeinbruch sind die US-Sanktionen und der mangelnde Zugang zu Mobilfunknetzen.
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Die Huawei Deutschland Zentrale. Der chinesische Konzern hat mit Umsatzeinbußen zu kämpfen.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times6. August 2021

Der Umsatzeinbruch beim chinesischen Huawei-Konzern nach US-Sanktionen hat sich noch einmal beschleunigt.

Der Konzern steht wegen des Handelsstreits mit den USA seit 2019 auf einer schwarzen Liste, die US-Regierung wirft dem chinesischen Unternehmen Wirtschaftsspionage vor. US-Firmen ist es deshalb untersagt, Geschäfte mit Huawei zu machen. Aus diesem Grund liefen die auch in Deutschland beliebten Smartphones nur noch mit einer frei erhältlichen Version des Android-Betriebssystems.

Im zweiten Quartal fielen die Erlöse des Netzausrüsters und Smartphone-Anbieters um gut 38 Prozent auf rund 168 Milliarden Yuan (etwa 22 Mrd. Euro), wie aus am Freitag veröffentlichten Halbjahreszahlen hervorgeht. Im ersten Quartal war der Umsatz noch um 16,5 Prozent geschrumpft. „Unser Ziel ist es, zu überleben – und das nachhaltig“, betonte der Verwaltungsratsvorsitzende Eric Xu.

Kein Zugang zu Google-Diensten

Huawei verlor durch US-Sanktionen den Zugang zu wichtigen westlichen Technologien und könnte auch verstärkt aus Mobilfunk-Netzen herausgehalten werden. Unter anderem hortete die Firma deswegen Chips, was die Halbleiter–Engpässe auf dem Weltmarkt beschleunigte. Ein weiteres großes Problem für Huawei ist, dass der Konzern keine neuen Smartphones mit Google-Diensten – von Karten bis zur App-Plattform Play Store – verkaufen kann. Deshalb brachen die Verkäufe von Huawei-Telefonen außerhalb Chinas ein.

Die USA werfen Huawei enge Verbindungen zu chinesischen Behörden vor und warnen vor einer Gefahr von Spionage und Sabotage. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. Der neue US-Präsident Joe Biden ließ die von seinem Vorgänger Donald Trump verhängten Sanktionen zunächst in Kraft, während er eine generelle Überprüfung chinesischer Unternehmen anordnete.

Umsatz um 29 Prozent gesunken

Im gesamten ersten Halbjahr fiel der Umsatz um gut 29 Prozent auf 320,4 Milliarden Yuan (knapp 42 Mrd. Euro). Den Ausschlag dafür gab vor allem das Verbrauchergeschäft, dessen Erlöse um rund 47 Prozent auf 135,7 Milliarden Yuan absackten. Das Netzwerk-Geschäft schrumpfte um 14 Prozent auf knapp 137 Milliarden Yuan. Eric Xu sprach von „externen Faktoren“, die das Verbrauchergeschäft gebremst hätten.

Ende 2020 verkaufte Huawei seine Smartphone-Tochter Honor; auch darauf ist der Umsatzrückgang zurückzuführen. Der Konzern ist gezwungen, rasch in neue Geschäftsfelder vorzudringen, etwa Software oder Technologien für intelligente Fahrzeuge. In einer Mitteilung sprach die Huawei-Führung am Freitag von „schwierigen Zeiten“. Oberstes Ziel des Konzerns sei es, „zu überleben“. (dpa/afp)



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