Intel baut Chip-Produktion in den USA aus

Intel nimmt Milliarden in die Hand, um seine Chip-Produktion auf Vordermann zu bringen. Für den neuen Chef Pat Gelsinger ist das klare Bekenntnis zur eigenen Fertigung die erste große Weichenstellung.
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Der Chipkonzern Intel hat inmitten einer globalen Halbleiter-Knappheit den Ausbau seiner Produktionskapazitäten angekündigt.Foto: Christoph Dernbach/dpa/dpa
Epoch Times24. März 2021

Der Chipriese Intel hat mitten in einer globalen Halbleiter-Knappheit den Ausbau seiner Produktionskapazitäten angekündigt.

Zum einen will der Konzern zwei neue Fabriken im US-Bundesstaat Arizona bauen, wie der neue Chef Pat Gelsinger am Dienstag ankündigte. Zum anderen will Intel auch als Auftragsfertiger Chips für andere produzieren. Dafür wurde ein eigenständiger Geschäftsbereich gegründet. Sein Ausbau werde „einige Jahre“ in Anspruch nehmen, sagte Gelsinger.

Zugleich will sich Intel demnächst auch bei der Produktion seiner eigenen Prozessoren stärker als Auftragsfertiger einbinden. Gelsinger bekräftigte aber, dass ein Großteil der Intel-Chips weiterhin in hauseigenen Fabriken hergestellt werden solle. Er trifft mit dem Ausbau der Produktion seine erste strategische Entscheidung. Bei Investoren war unter anderem auch im Gespräch, dass Intel sich stattdessen auf Auftragsfertiger verlassen solle.

Denn Intel, lange der unangefochtene Marktführer bei Prozessoren für Personal Computer, war zuletzt unter Druck geraten. Zum einen gab es Rückschläge bei der Einführung von Intel-Chips mit Strukturbreiten von 7 Nanometern. Je niedriger die Strukturbreiten, desto mehr Transistoren passen auf die gleiche Fläche, desto effizienter sind die Chips.

Führende Auftragsfertiger wie TSMC in Taiwan haben den 7-Nanometer-Prozess bereits im Griff. Davon profitierte zuletzt unter anderem der Intel-Konkurrent AMD. Intel betont, die Probleme seien inzwischen behoben. Die 7-Nanometer-Chips der Firma sollen 2023 auf den Markt kommen.

Außerdem stellt Apple seine Mac-Computer gerade von Intel-Chips auf Prozessoren aus eigener Entwicklung um. Sie bauen auf der Architektur des Chipdesigners Arm auf, die auch beim iPhone und anderen Smartphones zum Einsatz kommt. Die ersten Macs mit den hauseigenen M1-Chips wurden unter anderem für längere Batterielaufzeiten gelobt.

Allein für die beiden neuen Fabriken in Arizona sollen sich die Investitionen auf etwa 20 Milliarden Dollar (aktuell rund 16,9 Milliarden Euro) belaufen. In den nächsten Monaten solle auch der Ausbau der Kapazitäten in Europa angekündigt werden, sagte Gelsinger. Die Halbleiter-Engpässe in der Corona-Krise wurden zuletzt zum Problem unter anderem für die Autobranche – auch in Deutschland. Die Produktion musste daher runtergefahren werden. Denn fehlende Bauteile sorgten für Produktionsunterbrechungen bei mehreren Herstellern.

US-Handelsministerin Gina Raimondo begrüßte die Ankündigung: Die Investitionen würden dabei helfen, die technologische Innovationsführerschaft der USA zu bewahren, erklärte sie. Zudem werde der Schritt die US-Wirtschaft und die nationale Sicherheit stärken und tausende hochbezahlte Hightech-Jobs im Land entstehen lassen. (dpa/afp/er)



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