Neukunden: 99,75 Cent pro Kilowattstunde Strom

Die Energiepreise treffen die Menschen hart: Nach dem Rückzug zweier Anbieter stehen für einige Menschen im Raum Düren und Euskirchen hohe Preise im Raum.
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Die Stromkosten steigen und steigen.Foto: iStock
Epoch Times5. Januar 2022

99,75 Cent pro Kilowattstunde – diesen Preis zahlen aktuell Neukunden beim Grundversorger Stadtwerke Düren. Bestandskunden zahlen 30,84 Cent pro Kilowattstunde, wie der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet.

Hintergrund dessen ist, dass der Stromversorger Stromio ebenso wie gas.de seine Kunden nicht mehr versorgen konnte und zum 21. Dezember 24 Uhr alle bestehenden Energieverträge kündigte. Die Stadtwerke Düren übernahmen als Grundversorger automatisch die Kunden und musste kurzfristig zusätzliche Strommengen an den Börsen einkaufen. Der „Kölner Stadtanzeiger“ spricht von 679 Kunden, die von den neuen Preisen betroffen sind. Die Stadtwerke Düren waren für ein kurzfristiges Statement nicht zu erreichen.

Als Grund gab der Stromanbieter Stromio eine „historisch einmalige Preisentwicklung im Strommarkt“ an. Seit einigen Wochen sei man mit einer nie da gewesenen Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen konfrontiert. Die Ereignisse und ihre Folgen seien nicht vorauszusehen gewesen. Das Unternehmen aus dem rheinischen Kaarst teilte auf dpa-Anfrage schriftlich mit, dass es nicht insolvent sei. Branchenkenner gehen davon aus, dass mehrere Hunderttausend Kunden von der Kündigung durch Stromio betroffen sind.

Für den Grundversorger sind sie Neukunden

Im Nachbarkreis Euskirchen übernimmt das Unternehmen e-regio die Neukunden, hier beträgt der Strompreis aktuell 82,35 Cent pro Kilowattstunde. Bestandskunden zahlen in der Grundversorgung derzeit 31,95 Cent pro Kilowattstunde. Spätestens nach drei Monaten müssen Kunden einen neuen Liefervertrag abgeschlossen haben. Dabei können Vergleichsportale wie check24 helfen.

„Aktuell befinden wir uns in einer Ausnahmesituation: Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind in den letzten Monaten rasant angestiegen und auf ein Allzeithoch geklettert“, teilt e-regio-Sprecherin Simone Leimbach dazu mit.

Auf der Website von e-regio heißt es: „Was unsere Kunden morgen verbrauchen, haben wir zum Teil schon in den letzten fünf Jahren eingekauft“, um unabhängiger vom kurzfristigen Spotmarkt zu sein. Für die Neukunden, die nun hinzugekommen sind, sehe das anders aus.

Diese müssen überwiegend zu den aktuellen Marktpreisen versorgt werden. „Die stark gestiegenen Energie-Beschaffungspreise zwingen die Energieversorger dazu, ihre Preise zu erhöhen. Auch e-regio muss die gestiegenen Kosten einkalkulieren.“

Weitere 38 Energieunternehmen stellen Stromlieferungen ein

Nach Angaben der Bundesnetzagentur haben im laufenden Jahr bislang 38 Energielieferanten (ohne Stromio) die Beendigung der Belieferung angezeigt. Zwölf davon haben ihre Lieferungen bereits eingestellt, darunter jüngst Neckermann Strom, der nach eigenen Angaben Insolvenz anmeldete. Bei den Übrigen endete die Belieferung zum 31.12.2021. Von den 38 Unternehmen lieferten sechs Strom und Gas, 28 nur Strom und 4 nur Gas. (ks)



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