Ökonomen: Einschränkung des Bewegungsradius schadet Wirtschaft kaum

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Flughafen Frankfurt am Main am 21. Dezember 2020.Foto: ARMANDO BABANI/AFP via Getty Images
Epoch Times5. Januar 2021

Ökonomen halten die wirtschaftlichen Folgen einer Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer in Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen für überschaubar. „Wenn die berufliche Mobilität weiter möglich bleibt, dürften sich die wirtschaftlichen Zusatzkosten in Grenzen halten“, sagte Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW), der „Welt“. Touristik, Gastronomie, Shoppingausflüge seien ohnehin nicht möglich.

Auch aus Sicht von Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), ist entscheidend, dass „die Fahrt zum Produktionsort weiterhin möglich bleibt“. Auch die Auswirkungen des verlängerten Lockdowns bis Ende Januar auf die heimische Volkswirtschaft werden von Ökonomen als eher gering eingeschätzt.

Die Verlängerung sei für die betroffenen Branchen, vor allem Einzelhandel und Gastronomie, schmerzlich, sagte Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, der „Welt“. Aber man dürfe nicht übersehen, dass große Teile der Wirtschaft, vor allem die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, geöffnet blieben.

Solange dies aufrechterhalten wird, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen nicht so gravierend, dass man einen starken Einbruch der Wirtschaftstätigkeit befürchten muss“, sagte Fuest.

Ähnlich sieht dies IW-Direktor Hüther. Entscheidend sei, dass die Industrie nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Darin sieht er den großen Unterschied zum Frühjahr, als Grenzen geschlossen und Lieferketten unterbrochen waren. Eine weitere Verlängerung des Lockdowns über den Januar hinaus müsse aber unbedingt vermieden werden, sagte Hüther.

Beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht man davon aus, dass die Verlängerung des harten Lockdowns nur kurzfristig auf der wirtschaftlichen Erholung lastet. „Werden die Infektionszahlen damit effektiv gedrückt, ist eine kräftige Erholung im Frühjahr möglich“, sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen der „Welt“. (dts)



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