„Das einzige, worauf es ankommt, sind Antikörper“

Auch wenn noch keine offizielle Zulassung des Lübecker COVID-Impfstoffes Lubecavax von Professor Dr. Winfried Stöcker vorliegt, ist das Interesse an dem genfreien Impfstoff in der Bevölkerung groß. Doch die Unterstützung des Paul-Ehrlich-Instituts, das für die Zulassung zuständig ist, bleibt aus. Im Gegenteil.
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Arbeiten im Labor.Foto: iStock
Von 12. Januar 2022
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Moderna, AstraZeneca, Johnson & Johnson, BioNTech/Pfizer. Seit einem Jahr sind in Deutschland COVID-Impfstoffe verfügbar und wurden millionenfach verimpft. Der Lübecker Impfstoff Lubecavax von Professor Dr. Winfried Stöcker ist hingegen schon seit März 2020 – zunächst innerhalb seiner Familie – im Einsatz und erfreut sich eines enormen Interesses, auch wenn eine Zulassung durch das Paul-Ehrlich-Institut bislang nicht erfolgt ist. Obwohl ein Arzt gemäß geltender Verfassung ein Medikament oder einen Impfstoff für seine Patienten selbst herstellen und verabreichen darf, werden Impfaktionen mit Lubecavax wie zuletzt am Lübecker Flughafen immer wieder von den Behörden behindert. Mit Epoch Times sprach Stöcker über die widrigen Umstände der Zulassung, die Herausforderung der Omikron-Variante und über Anti-Corona-Antikörper – dem einzigen Indiz, das anzeigt, ob eine Impfung erfolgreich war oder nicht und ob voraussichtlich ein Schutz vor Corona besteht.

Epoch Times: Schon lange bevor in Deutschland überhaupt COVID-Impfstoffe verfügbar waren, haben Sie erfolgreich die ersten Impfungen mit Ihrem eigenen Impfstoff Lubecavax durchgeführt. Aber eine Zulassung liegt immer noch nicht vor. Woran liegt das?

Winfried Stöcker: Ich hatte im September 2020 das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) angeschrieben und um Unterstützung gebeten, damit ich an diesem Projekt [der Impfstoffentwicklung] weiterarbeiten und eine vernünftige Impfung etablieren kann. Das Paul-Ehrlich-Institut hat mich drei Monate lang warten lassen. Am 8. Januar 2021 teilte man mir dann mit, dass es ihnen leidtue und man sich erst jetzt mit dem Fall beschäftigen könne.

Allerdings hatte das PEI schon im Dezember letzten Jahres eine Strafanzeige wegen angeblich unerlaubter Impfungen gegen mich erhoben. Dabei hatte ich nur meine fünfköpfige Familie immunisiert, und wir haben alle neutralisierende Antikörper in hoher Konzentration entwickelt. Aufgrund der Strafanzeige des PEI hatte ich natürlich kein Bedürfnis, eine Zulassung über das PEI anzustreben.

Es gibt aber auch noch einen zweiten Aspekt: Die Zulassungsvoraussetzungen beruhen auf unsinnigen Erfordernissen. Beispielsweise wird verlangt, dass man umfangreiche Doppelblindversuche macht. Dazu wird einer bestimmten Anzahl Menschen ein Placebo und den anderen der Wirkstoff verabreicht, und im Nachhinein die Ergebnisse miteinander verglichen. Das ist aber völlig unnötig. So etwas braucht man nur, wenn man beispielsweise die Wirkung von Medikamenten studiert, bei denen die Meinung des Patienten das Ergebnis verfälschen könnte.

Aber hier [bei dem COVID-Impfstoff Lubecavax] können Sie die Wirkung ganz leicht überprüfen, indem Sie eine bestimmte Zahl Menschen immunisieren und dann messen, ob sie Antikörper in ausreichender Konzentration bilden, und sie können die COVID-Inzidenz im Vergleich zu den Nicht-Geimpften objektiv bestimmen. Daher muss man solche aufwendigen Studien gar nicht betreiben. Man impft und sieht gleich, wie gut es funktioniert.

ET: Am 28. November 2021 gab es eine Impfaktion auf dem Lübecker Flughafen, die letztendlich von der Polizei unterbrochen wurde. Wie bewerten Sie denn dieses Eingreifen von den Behörden und Beamten?

Stöcker: Das ist ein unzulässiger Eingriff in die ärztliche Freiheit. Die Ärzte haben das Recht, Patienten zu behandeln. Die Ärzte dürfen einen Wirkstoff selbst herstellen und ihn verabreichen. 107 Leute haben wir impfen können, dann kam die Polizei und wir mussten drei- oder vierhundert Leute wegschicken. Viele von ihnen kamen von weither, bis aus München und Stuttgart, um sich hier impfen zu lassen, weil diese Impfung nachweislich sehr wenig Schaden anrichtet und weil sie offensichtlich sehr gut wirkt – so wie man es von einem Impfstoff erwartet. Aber die Beamten haben sich in unzulässiger Weise eingemischt und das ärztliche, von der Verfassung garantierte Recht missachtet.

ET: Wie oft muss man sich mit Ihrem Impfstoff aktuell impfen lassen, auch in Bezug auf die ganzen Virus-Varianten? Gibt es neue Erkenntnisse, beispielsweise bezüglich der Omikron-Variante?

Stöcker: Schon seit Anfang an haben wir dreimal immunisiert. Die schlauen Leute vom Paul-Ehrlich-Institut und andere sind erst vor kurzem dahintergekommen, dass man mindestens drei Impfungen braucht, um einen anständigen Impfschutz zu erreichen.

Wir haben jedoch anders als erwartet festgestellt, dass die Antikörper innerhalb eines halben Jahres nach vollständiger Immunisierung sehr schnell abfallen; schneller als es beispielsweise bei Hepatitis-A- und B-Impfungen der Fall ist, wo man fünf Jahre bis zu einer Auffrischung warten kann. Selbst dann ist meistens der Titer [Antikörper-Spiegel] noch hoch genug, sodass nur in Einzelfällen geboostert wird. Ich habe Tausende eigene Mitarbeiter gegen Hepatitis immunisiert und das festgestellt. Bis die Pandemie überstanden ist, muss man wahrscheinlich erst einmal jedes halbe Jahr eine Impfung gegen Corona vornehmen.

Mit abfallendem Titer ist damit zu rechnen, dass der Schutz vor Corona nachlässt. Auch Leute, die mit Lubecavax vollständig immunisiert wurden, sind mit nachlassender Antikörper-Konzentration an Corona erkrankt. Die Krankheit verlief aber mild und auch die Infektiosität war innerhalb weniger Tage abgeklungen, der PCR-Test gleich wieder negativ. Das Immunsystem besitzt ein gutes Erinnerungsvermögen und ist schnell in der Lage, auf eine Infektion zu reagieren und sie zu bekämpfen. Diese Erkrankungen waren durch die Delta-Variante verursacht, die der Impfstoff des Lubecavax erst seit August 2021 beinhaltet. Man muss in jedem Fall immer auf die jeweilige Variante reagieren.

Wir sind ganz sicher, dass man alle halbe Jahre nachimpfen lassen muss. Jetzt kommt Omikron. Das wird natürlich auch umgehend von dem Hersteller des Antigens einprogrammiert. Wir schätzen, dass diese Variante in ein bis zwei Monaten verfügbar ist. Bei den Booster-Impfungen muss man dann einfach dieses Omikron dazugeben. Man könnte sich auch vorstellen, dass man wegen der Delta- oder Omikron-Variante eine erneute Grundimmunisierung vornehmen lassen muss. Aber wahrscheinlich würde es reichen, wenn man das bei den Booster-Impfungen zufügt, weil auch Impfungen mit der Ursprungsvariante offensichtlich schon einen gewissen Schutz verleihen.

ET: In Dänemark waren 83 Prozent der positiv auf Omikron getesteten Personen vollständig geimpft oder geboostert.

Stöcker: „Vollständig geimpft“ – darunter haben die Behörden bisher verstanden, dass jemand zweimal gegen Corona geimpft wurde, er galt als nicht ansteckend. Das war aber ein fataler Irrtum, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Inzidenz in diesen Wochen so weit nach oben geschnellt ist, man hat sich in falscher Sicherheit gewiegt. Inzwischen ist man uns darin gefolgt, dass eine dritte Injektion für eine Grundimmunisierung erforderlich ist. Vielleicht braucht man danach sogar alle halbe Jahre eine Auffrischung. Und man kann erst von einer vollständigen Impfung ausgehen, wenn man Anti-Corona-Antikörper in ausreichender Konzentration nachgewiesen hat.

Nehmen wir ein Beispiel: Sie gehen in ein Fußballstadion, sagen wir in Köln, in eine Oper oder zu anderen Veranstaltungen, und dort heißt es „2G“.  Man soll zeigen, dass man entweder geimpft oder genesen ist. Das bedeutet aber überhaupt nichts! Denn sowohl bei Geimpften, wie auch bei Genesenen fallen die Anti-Corona-Antikörper innerhalb weniger Monate ab und der Schutz erlischt, sie können sich dann infizieren und ansteckend werden. Alle halbe Jahre muss man daher Genesene und Geimpfte impfen – oder man hat getestet, dass die Antikörper oder die zelluläre Immunität noch ausreichend hoch sind.

Voraussetzung für den Zugang zu einer öffentlichen Veranstaltung sollten meines Erachtens sein: Ein aktueller signifikanter Antikörper-Titer und bei erhöhter Gefährdung ein negativer aktueller Antigen- oder PCR-Test. Die Mehrzahl der Infektionen geht aktuell von Genesenen und Geimpften aus.

ET: Kann man das Virus weitergeben, wenn man Antikörper hat?

Stöcker: Es ist anzunehmen, dass hohe Antikörperspiegel in den meisten Fällen einen Schutz vor Ansteckung verleihen, und wer nicht ansteckbar ist, wird auch das Virus nicht vermehren und verbreiten. Wenn die Immunität, also der Wert der Antikörper, vielleicht ein halbes Jahr nach Krankheit oder Impfung zu schwach geworden ist, dann kann man sich anstecken, und dann wird man ansteckend.

Die Delta-Variante hat sich so schnell durchgesetzt, weil sich das Delta-Virus im Vergleich zum Wildtyp ganz leicht und schnell vermehrt, auch bei Menschen, deren Krankheit oder Impfung längere Zeit zurückliegt. Das immunologische Gedächtnis hilft aber, die Krankheit schnell zu bekämpfen, und auch die durch den Wildtyp erzeugte Immunität schützt aller Voraussicht nach in der Regel vor einer schweren Erkrankung nach Infektion mit Delta oder Omikron.

ET: In Ihrem Internetblog ist zu lesen, dass Sie zum 1. Dezember die Leute aufgerufen haben, sich mit den staatlich empfohlenen COVID-Impfstoffen impfen zu lassen. Anfänglich hatten Sie, wenn ich mich recht erinnere, Bedenken gegen die mRNA-Impfstoffe geäußert, auch weil die Datenlage ungenügend ist oder war. Wie kam es jetzt zu diesem Eintrag?

Stöcker: Ich habe schon vor mehr als einem Jahr dafür geworben, dass man die zugelassenen staatlichen Impfstoffe einsetzt, um die Pandemie zum Stillstand zu bekommen. Mir ist aber auch klar, dass genbasierte Impfstoffe – also solche aus RNS-  oder Vektor-Viren – Schaden verursachen können, nicht bei jedem Menschen, doch bei zu vielen. Wenn man aber im Augenblick meint, man könne auf eine Impfung warten, die ungefährlich ist wie diese Lübecker Impfung, dann vergeht zu viel Zeit. Dann wird der Pandemie zu viel Raum gegeben. Statt jetzt auf diese Impfung zu warten, sollten sich möglichst viele Menschen mit heute zugelassenen Impfstoffen immunisieren lassen.

Es wäre viel geholfen, wenn die Behörden vernünftig wären und nicht unbedingt auf ihren starren Regeln beharren würden. Dann könnte die Lübecker Impfung in einem begrenzten Kollektiv getestet werden und man könnte zeigen, dass sie wirklich gut hilft. Man immunisiert eine bestimmte Zahl Menschen und erkennt, dass die Inzidenz bei den Immunisierten drastisch absinkt. Dann würden sich viele, viele Millionen Menschen freiwillig damit immunisieren lassen, die den aktuell favorisierten Produkten nicht trauen, und es wäre allen geholfen.

Durch die jetzt staatlich empfohlenen Impfstoffe werden Prozesse angeregt, bei denen der Organismus das Antigen selbst herstellen muss. Er bekommt die Erbinformationen für das Virus, und die Zellen produzieren das Antigen. Bei bereits bestehender Immunität greift der Organismus diese Zellen an oder es entstehen Antigen-Antikörper-Komplexe, die Entzündungen hervorrufen. Dann kommt es zu Katastrophen, wie Entzündungen des Herzmuskels und der Nerven oder Schlaganfälle, alles Mögliche, was in einigen Fällen zum Tode führt.

Eigentlich müsste man von den Ämtern verlangen, dass sie den Todesfällen nach Impfung genau nachgehen. Sie müssten jeden Menschen, der innerhalb einer Woche nach einer genbasierten Impfung verstirbt, obduzieren und nach der Todesursache suchen. Das will aber keiner wissen, weil sie Angst davor haben, dass sich keiner mehr immunisieren lässt. Dabei ist Ehrlichkeit erst einmal das Wichtigste. Wenn sich herausstellt, dass diese Impfung wirklich in manchen Fällen tödlich ist, dann müsste man so einen Impfstoff sofort aus dem Verkehr ziehen – so wie es 1976 mit dem Schweinegrippe-Impfstoff in Amerika der Fall war, als ein paar Leute dadurch starben. Man könnte auf einen ungefährlichen Impfstoff wie den aus Lübeck zurückgreifen.

Wenn im kommenden Frühling die Gefahr durch das Virus wieder reduziert ist, dann werde ich ganz stark darauf drängen, dass bei Auffrisch-Impfungen möglichst keine Genfähren (genbasierten Impfstoffe) eingesetzt werden. Stattdessen braucht es einen Wirkstoff, bei dem das Antigen schon fertig ist, damit der immunisierte Organismus nicht immer gegen die Zellen und die vom Körper produzierten Antigene vorgeht.

ET: Mit dem Wechsel der Regierung hat der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach den Posten des Bundesgesundheitsministers übernommen. Welche Anstrengungen unternehmen Sie, dass unter seiner Führung das Lubecavax doch noch in Deutschland zugelassen wird?

Stöcker: Ich werde das dort vorbringen, was ich Ihnen gerade erzählt habe. Lauterbach ist ja jetzt auch der Vorgesetzte des Paul-Ehrlich-Instituts (das PEI ist dem Gesundheitsministerium unterstellt). Als Arzt sollte er die Situation besser durchschauen als sein Vorgänger. Jetzt hätte er die Chance, das Ruder herumzureißen. Er könnte die Lübecker Immunisierung bei einem begrenzten Kollektiv zulassen, die Inzidenzen bei den Geimpften und den Nicht-Geimpften vergleichen lassen und dadurch herausfinden, dass die Impfung nützlich ist und erwartungsgemäß keinen Schaden anrichtet und daher eine hohe Akzeptanz bietet, unter anderem auch bei den Eltern von Schulkindern. Er könnte dann dazu beitragen, dass der Welt viel Schaden erspart bleibt.

Das Interview führte Susanne Ausic.

Über den Auto: Winfried Stöcker hat Medizin studiert. Nach der Promotion bildete er sich zum Arzt für Laboratoriumsmedizin aus. An der Universität Lübeck etablierte er ein spezielles Diagnostiklabor, das er in eine Laborarztpraxis überführt hat, die er bis heute weiter betreibt. Im Jahr 1987 gründete er die Firma Euroimmun, aus der im Laufe der Jahre ein großes Unternehmen mit weltweit über 3.000 Mitarbeitern wurde. 2017 verkaufte er das Unternehmen für rund 1,3 Milliarden Euro an den US-Riesen Perkin-Elmer, um seine Existenz für die Zukunft zu sichern. Er ist auch als Investor tätig (Jugendstil-Kaufhaus Görlitz, Flughafen Lübeck u.a.).



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