25 neue mysteriöse Radioblitze identifiziert – Tausende könnten folgen

Sterne in weit, weit entfernten Galaxien erzeugen mitunter mysteriöse Radiosignale. Mit der Entdeckung 25 neuer Signale haben Astronomen ihre Zahl verdoppelt. Stimmt ihre Vermutung, könnte es jedoch Tausende weitere geben.
Forscher verdoppeln Zahl der bekannten wiederkehrenden schnellen Radioblitze
Künstlerische Darstellung eines Teleskops, mit dem Forscher Radioblitze aufspüren.Foto: CHIME/FRB-Kollaboration, Luka Vlajić
Von 18. Mai 2023

Sie gehören zu den größten Rätseln der Astronomie, da auch ihr genauer Ursprung unbekannt ist: sich wiederholende, mysteriöse Radioblitze. Derzeit wissen Astronomen, dass die sogenannten „Fast Radio Bursts“ (FRBs) von weit außerhalb unserer Milchstraße kommen und wahrscheinlich durch die Rückstände von sterbenden Sternen erzeugt werden. Tausende sind bereits bekannt, allerdings gibt es nur eine kleine Gruppe, die mehrmals ausgebrochen sind.

Eine der großen Fragen ist, ob diese einmaligen und die sich wiederholenden Blitze einen ähnlichen Ursprung haben. Ein wichtiges Indiz dafür ist, ob beide unterschiedliche Merkmale aufweisen – wie etwa die Dauer der von ihnen erzeugten Ausbrüche und die Bandbreite der ausgestrahlten Frequenzen. Derartige Beobachtungen haben bisher zu der Annahme geführt, dass es zwei verschiedene Kategorien mit unterschiedlichen Ursprüngen geben könnte.

Die Suche nach weiteren, sich wiederholenden Signalen ist der Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage. Dank einer systematischen Auswertung aller bisher beobachteten Radioblitze und dem Vergleich mit allen bekannten sich wiederholenden Quellen haben Astronomen nun 25 neue wiederkehrende Signale identifiziert – einschließlich der „weniger offensichtlichen“ FRBs.

„Wir können jetzt genau die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass zwei oder mehr Ausbrüche, die von ähnlichen Orten kommen, nicht nur ein Zufall sind“, erklärt Dr. Ziggy Pleunis, Astronom und Mitautor der Studie. Dieser neue Ansatz sei unerlässlich gewesen und werde „auch für ähnliche Forschungen in der Zukunft sehr nützlich sein.“

Radioblitze unter Beobachtung

Dank Radioteleskopen ist die Zahl der entdeckten Blitze in den vergangenen Jahren von einigen Dutzend auf Tausende gestiegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bestimmte Teleskope mitunter täglich den gesamten Nordhimmel nach ihnen „abtasten“ können. Die Beobachtungen der Studie haben gezeigt, dass wiederkehrende Radioblitze erstaunlich inaktiv sind und weniger als einen Ausbruch pro Woche Beobachtungszeit erzeugen.

„Viele scheinbar einmalige FRBs sind einfach noch nicht lange genug beobachtet worden, um einen zweiten Ausbruch der Quelle zu entdecken“, schlussfolgert Pleunis.

Sich wiederholende Radioblitz-Quellen sind für die Astronomen von besonderem Wert. Erstens bietet das Wissen, dass eine Quelle ein „Wiederholungstäter“ ist, die Möglichkeit, dieselbe Quelle mit anderen Teleskopen genauer zu beobachten. Und zweitens geben mehr Ausbrüche auch mehr Informationen über die Vielfalt der Emissionen preis.

„Es ist aufregend, dass mehrere Blitze von denselben Orten aus dokumentiert wurden. Wir konnten einige dieser sich wiederholenden Quellen ausfindig machen und haben für zwei von ihnen bereits wahrscheinliche Begleitgalaxien identifiziert“, sagte Adaeze Ibik, Astrophysikerin von der Universität Toronto.

Laut Pleunis zeige diese Entdeckung nicht nur das Wesen von Radioblitzen, sondern auch weitreichendere Folgen für das Universum auf. „Die Blitze werden wahrscheinlich von den Überresten explosiv kollabierender Sterne erzeugt. Indem wir die wiederkehrenden Quellen im Detail untersuchen, können wir die Umgebungen, in denen diese Explosionen stattfinden, studieren und die Endstadien des Lebens eines Sterns besser verstehen“, so Pleunis.

Die Studie erschien im April 2023 im Fachblatt „The Astrophysical Journal“.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion