Zerstörter Satellit nach Sonnensturm 

Nach einem Sonnensturm verliert Intelsat die Kontrolle über einen Satelliten. Ein Supersturm könnte die gesamte Internetinfrastruktur beschädigen. 
Satellit von Intelsat nach Sonnensturm zerstört
Eine Gefahr aus dem All – zumindest für unsere hochtechnologisierte Welt: Sonnenstürme.Foto: Solar Orbiter/EUI Team/ESA & NASA/dpa
Von 13. September 2022

Das Technologieunternehmen Intelsat musste Ende August aufgrund mehrerer Störungen einen Satelliten abschalten. Intelsat verlor die Kontrolle über den Satelliten Galaxy 15, nachdem er von einem geomagnetischen Sturm, einem Sonnensturm, getroffen wurde. Der Sendesatellit reagierte seit Anfang August nicht mehr auf Befehle, wie „spacenews“ berichtet.

Kollision verhindern

Galaxy 15 fliege derzeit in Richtung des geostationären Orbit-Slot bei 133 Grad West und würde somit Standorte durchqueren, die nur für andere Satelliten erlaubt seien, so ein Intelsat-Sprecher. Intelsat arbeite eng mit betroffenen Betreibern zusammen, um die Auswirkungen der Durchflüge von Galaxy 15 zu minimieren.

Bei stumm geschalteter Nutzlast sei sichergestellt, dass die ´Fly-by´-Verfahren so koordiniert würden, „dass das Raumfahrzeug eine physische Kollision vermeidet. Dies ist ein normaler Teil des Betriebs von Raumfahrzeugen, der regelmäßig ausgeführt wird und ein minimales Risiko darstellt“, so der Sprecher von Intelsat.

Kundenzufriedenheit sicherstellen

Galaxy 15 ist ein geostationärer Telekommunikationssatellit und hat verschiedene Dienstleistungen für Nordamerika ermöglicht. Am 13. Oktober 2005 wurde er vom Europäischen Weltraumbahnhof in Kourou gestartet. Bereits 2010 verlor Intelsat über ein halbes Jahr die Kontrolle über den Satelliten durch einen Sonnensturm.

Alle Kunden des Satelliten Galaxy 15 wurden jetzt auf den Satelliten Galaxy 23 verschoben. Galaxy 33 soll am oder um den 8. Oktober als Ersatz von Galaxy 15 auf den Markt gebracht und im November in Betrieb genommen werden. Die Medienkunden in Nordamerika sollten laut Intelsat keine Auswirkungen spüren.

Internetausfälle durch Superstürme

Besonders starke Sonnenstürme könnten die Internetinfrastruktur stark beeinflussen und zerstören, warnt die Forscherin Sangeetha Abdu Jyothi der University of California. Menschen sind durch das Magnetfeld der Erde vor Sonnenstürmen geschützt. Satelliten können allerdings von den magnetischen Stürmen betroffen sein.

Bei einem Sonnensturm werden stark magnetisierte Teilchen in einer großen Masse aus der Sonne ausgestoßen. Wenn sich die Erde in der direkten Bahn eines Sonnensturmes befindet, interagieren diese magnetisierten und geladenen Teilchen der Sonne mit dem Erdmagnetfeld und erzeugen mehrere Effekte, zum Beispiel Polarlichter. Zusätzlich erzeugen sie durch elektromagnetische Induktion geomagnetisch induzierte Ströme auf der Erdoberfläche. Je nach Stärke haben diese laut der Forscherin in Extremfällen das Potenzial, in Langstreckenkabel einzudringen und Kabel zu beschädigen, die das Rückgrat des Internets bilden.

Welche Auswirkungen ein sogenannter Supersturm genau haben würde, ist nicht bekannt. Extreme Sonnenstürme fanden zuletzt in den Jahren 1859 und 1921 statt – somit vor dem Aufbau der modernen Infrastruktur.

Frühwarnsysteme für Sonnenstürme sollen von Weltraumbehörden zunehmend eingesetzt werden, um große Ausfälle der Internetinfrastruktur zu vermeiden.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 61, vom 10. September 2022.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion