China: Rätselhafter Lungen-Virus breitet sich ins Ausland aus – Experten sprechen von SARS

Nachdem Dutzende von Menschen in China an einer mysteriösen Lungenentzündung erkrankten, erhärten sich erste Verdachtsfälle, dass es sich dabei um einen SARS-Virus handelt. Der Virus greift mittlerweile aufs Ausland über.
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BeispielfotoFoto: istock
Von 14. Januar 2020

SARS-Verdacht. Die thailändischen Behörden bestätigten, dass bei einem chinesischen Touristen ein neuer Stamm von Lungenentzündung diagnostiziert wurde. Das ist der erste bestätigte Fall außerhalb von Wuhan, China.

Das thailändische Gesundheitsministerium sagte am 13. Januar, dass die Touristin eine Frau aus der zentralchinesischen Stadt Wuhan ist. Nachdem sie am 8. Januar pneumonie-ähnliche Symptomen aufwies, haben die thailändischen Behörden sie im Bamrasnaradura Institut für Infektionskrankheiten in Nonthaburi unter Quarantäne gestellt.

Chinas staatliche Medien bestätigten am 31. Dezember 2019, dass sich 27 Menschen aus der Stadt Wuhan eine „unbekannte sich ausbreitende Lungenentzündung“ zugezogen hatten, wobei die Patienten über Symptome wie Fieber, Atembeschwerden und inneren Lungenverletzungen berichteten. Sieben Patienten befänden sich in ernstem Zustand.

Laut Beijing News handelt es sich bei den Betroffenen um Verkäufer und Konsumenten auf dem Huanan Fischmarkt. Auf dem Markt werden Fisch und Meeresfrüchte sowie eine Vielzahl von Wildtierfleisch verkauft.

Chinesische Behörden zensierten schnell die Online-Diskussionen über den Ausbruch. Am 1. Januar gab die Polizei von Wuhan an, dass sie acht Einheimische festnahmen, die „Gerüchte“ verbreiteten, dass es sich bei der viralen Lungenentzündung um SARS (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) handelte. Die Epidemie in den Jahren 2002-2003 tötete Hunderte von Chinesen auf dem Festland. Durch die Vertuschung der Behörden verbreitete sich die Krankheit weltweit und führte dazu, dass sich mehr als 8.000 Menschen mit dem Virus infizierten.

Experten sprechen von SARS

Dem Berliner Virusforscher Christian Drosten zufolge ist die in China kursierende Lungenkrankheit ein Sars-Virus. „Es ist dieselbe Virusart, nur in einer anderen Variante“, so der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin. Unterschiede gebe es aber doch. Vor allem bei den Proteinen, mit denen das Virus bei menschlichen Zellen andocke.

Dass aus China seit einigen Tagen keine neuen Erkrankungen gemeldet würden, gebe laut Drosten jedoch Anlass zur Hoffnung. Es gebe „bisher keine Ärzte und kein Pflegepersonal mit Symptomen.“ Das sei ein guter Hinweis darauf, dass das Virus nicht leicht übertragbar ist und das sei beruhigend.

Weitere Fälle und Vorkehrungen

In der Zwischenzeit wurde in der südchinesischen Stadt Shenzhen ein Patient wegen einer weiteren mysteriösen Art von schwerer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert.

Die chinesischen Behörden veröffentlichten am 11. Januar die vollständige genetische Sequenz des Coronavirus, das die Atemwegserkrankung verursacht. Ärzte des öffentlichen Gesundheitswesens sollen dadurch feststellen können, ob ein Patient an derselben Krankheit leidet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am 13. Januar als Antwort auf den Fall in Thailand:

Die WHO bekräftigt, dass es wichtig ist, dass die Untersuchungen in China fortgesetzt werden, um die Quelle dieses Ausbruchs und alle Tierreservoirs oder Zwischenwirte zu identifizieren“.

Hongkong, Singapur, Taiwan und Südkorea haben vorsorglich bereits Menschen mit pneumonie-ähnlichen Symptomen identifiziert, die kürzlich nach Wuhan gereist waren und sie in Krankenhäuser unter Quarantäne gestellt.

(mit Material von The Epoch Times USA)



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