Whistleblower berichtet über Chinas mysteriöse Lungenkrankheit – und ein Tabuwort

Peking hat ein zu Beginn der COVID-19-Pandemie errichtetes Containerkrankenhaus (Fangcang) wieder eröffnet. Grund seien die steigenden Fallzahlen von Lungenentzündungen. Nun meldet sich ein Whistleblower zu Wort.
Titelbild
Vermeintlich gut geschützt vor „grippeähnlichen“ Infektionen: Kinder und Eltern warten am 23. November im ambulanten Bereich eines Kinderkrankenhauses in Peking.Foto: Jade Gao/AFP via Getty Images
Von 1. Dezember 2023

Viele Menschen in China berichten in sozialen Medien, dass sie sich krank fühlen und ärztliche Hilfe suchen. Eine unbekannte Lungenkrankheit taucht im Reich der Mitte wieder auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat deshalb Daten von Chinas Regierung eingeholt. Laut einem Whistleblower mit dem Pseudonym Yang Qing sei die Kommunistische Partei Chinas (KPC) darauf bedacht, die COVID-19-Berichterstattung aus China nach außen zu kontrollieren.

KPC-Chef Xi Jinping soll Beamte angewiesen haben, die Berichterstattung über Chinas aktuellen Ausbruch von Atemwegserkrankungen herunterzuspielen und den Begriff „COVID-19“ zu vermeiden. Das enthüllte Yang Qing, ein Insider mit Kenntnissen über Beratungen in den höchsten Rängen der KPC exklusiv gegenüber der chinesischsprachigen Epoch Times.

Zahlreichen chinesischen Berichten zufolge haben sich die Infektionen bei Kindern in China rasch ausbreitet und seien nun auch auf Erwachsene übergesprungen. Viele Krankenhäuser seien deshalb überlastet. Die Nachfrage nach medizinischer Versorgung sei so groß, dass Peking ein Containerkrankenhaus (Fangcang-Krankenhaus) wiedereröffnet habe, um die steigende Zahl der Fälle zu bewältigen.

Begriff COVID-19 vermeiden

Yang zufolge sollen die Behörden den Ausbruch der schweren Atemwegserkrankung als „Mykoplasma-Pneumonie“ bezeichnen, die vor allem bei Kindern vorkomme. Auch andere Infektionsarten wie „Grippe“ dürften genannt werden, solange COVID-19 unerwähnt bleibe.

Zudem dürften Chinas inländische Medien die Epidemie nicht thematisieren, so der Whistleblower. Sie könnten Ratschläge zur Vorbeugung von Grippe geben. Diese dürften sich aber nur auf Infektionen bei Kindern beziehen – Infektionen bei Erwachsenen dürften sie nicht erwähnen, sagte Yang.

Auch ausländische Medien sollen laut Yang daran gehindert werden, Interviews zu führen und über den Ausbruch zu berichten, sagte Yang über die Richtlinien Xis und der KPC.

Chinas Gesundheitsministerium teilte in einer Pressekonferenz am 26. November mit, dass die jüngste Welle von Atemwegsinfektionen seiner Beobachtung nach hauptsächlich durch Influenza und in gewissem Umfang auch durch Rhinoviren, Mykoplasmen, das Respiratorische Synzytial-Virus, Adenoviren usw. verursacht worden sei. SARS-CoV-2, der Erreger von COVID-19, der immer noch in China und in der ganzen Welt zirkuliert, wurde nicht erwähnt.

SARS-CoV-2 war jedoch in einer früheren Mitteilung des Gesundheitsministeriums aufgeführt. Das Präventions- und Kontrollzentrum der KPC und der Staatsrat gaben am 24. November eine Mitteilung über die Epidemie multipler Atemwegserkrankungen heraus, in der eine „neue Coronavirus-Infektion“ im Titel genannt wurde.

Internationale Aufmerksamkeit erregt

Internationale Medien haben die neue Welle mysteriöser Lungenentzündungen und die erzwungene Reaktion der KPC als „Déjà-vu“ bezeichnet.

Obwohl China jegliche neue Gefahr leugnet, sind Nachbarländer wie Indien, Vietnam und Taiwan besorgt und bereiten sich auf ein mögliches Übergreifen der Krankheit vor, falls es neue Varianten geben sollte.

Maria Van Kerkhove, stellvertretende Direktorin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorbeugung, erklärte jedoch am 24. November gegenüber dem Gesundheitsnachrichtendienst STAT, dass sie nach Gesprächen mit China davon ausgehe, dass die Infektionswelle nicht durch einen neuen Erreger verursacht werde, sondern durch COVID-19, das sich nun in China ausbreite, nachdem viele Menschen im Land die Infektion während der zweijährigen Abriegelung durch Peking vermieden hätten.

„Wir haben nach Vergleichen vor der Pandemie gefragt. Und die Wellen, die sie jetzt sehen, sind nicht so hoch wie die, die sie 2018–2019 gesehen haben“, sagte Van Kerkhove über die offiziellen Daten der KPC, die sich als nicht vertrauenswürdig erwiesen haben.

Die chinesische Bevölkerung stehe erst jetzt vor ihrer „ersten Herbst-Winter-Saison“ ohne Lockdowns, sagte sie. „Das ist kein Hinweis auf einen neuen Krankheitserreger. Das ist zu erwarten. Damit hatten die meisten Länder schon vor ein oder zwei Jahren zu tun“, so Van Kerkhove.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „EXCLUSIVE: CCP Ordering Officials to Downplay Virus Outbreak, Insider Says“ (deutsche Bearbeitung jw)



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