„Die Corona-Impfpflicht ist das falsche Instrument“ – Ein Buch mit Mahncharakter

Kaum eine Maßnahme im Rahmen der Corona-Politik hat die Gesellschaft derart entzweit wie die Corona-Impfpflicht. Der unabhängige Verein Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung hat der Thematik ein ganzes Buch gewidmet.
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Impfen oder Job verlieren? Vor dieser Frage standen etliche Mitarbeiter des Gesundheitswesens angesichts der Corona-Impfpflicht. Ein Ärzteverein hat ihnen nun ein Buch gewidmetFoto: iStock
Von 8. Februar 2023

Beklatscht, gemobbt, entlassen. Mit Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht standen viele Pflegekräfte und im Gesundheitswesen tätige Personen plötzlich am Rande der Gesellschaft und ihrer Existenz, weil sie eine COVID-Impfung verweigerten. Manche wurden mit einem Berufsverbot vom Gesundheitsamt belegt, andere sahen sich gezwungen, ihren einstigen Traumberuf wie eine Kittelschürze abzustreifen und hinter sich zu lassen.

„Die Corona-Impfpflicht ist das falsche Instrument“ lautet der Titel eines Buches, das im Januar vom unabhängigen Verein Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung (ÄFI) herausgegeben wurde. Nachdem am 10. Dezember 2021 die einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen wurde, rief das Ärztenetzwerk Betroffene auf, ihre Geschichte zur Corona-Impfpflicht zu teilen. Seit dem 15. Februar 2022 wurde täglich eine Geschichte aus den Zusendungen auf Twitter und der ÄFI-Website veröffentlicht, die dann später zu diesem Buch zusammengefasst wurden.

Dem Leser bietet es einen tiefen Einblick in das Schicksal von 320 Menschen, die in unterschiedlichen Berufen arbeiten. Ob Ärzte, Studenten, Pflegekräfte, Hebammen, Therapeuten und andere, sie alle einte mit der Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht plötzlich ein Schicksal: Sie liebten ihren Job, wollten aber aus unterschiedlichen Gründen keine COVID-Impfung. Viele von ihnen berichten von einer zuvor durchgemachten Corona-Infektion. Wozu also impfen lassen?

Als die einrichtungsbezogene COVID-Impfpflicht in Kraft trat, war bereits klar, dass sie den Geimpften nicht vor einer Infektion schützen und auch eine Virusübertragung nicht unterbunden wird. Bekannt war auch, dass es teilweise schwere Impfnebenwirkungen und Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gab. All diese Aspekte trieben die Betroffenen um. Sollten sie sich einer Impfung unterziehen, die sie nicht vor einer Infektion schützt, aber möglicherweise Nebenwirkungen nach sich zieht?

Kein Schutz, keine Impfung

Das Buch gibt ein Bild, was die Corona-Impfpflicht bewirkt hat. Eine Pflegekraft mit 40 Jahren Berufserfahrung würde sich nach eigenen Angaben sofort impfen lassen, wenn sie damit ihre Patienten schützen könnte. Da aber sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte gleichermaßen ansteckend seien, käme eine Impfung für sie nicht in Betracht, schrieb sie.

Eine 36-Jährige musste ihre Karriere an den Nagel hängen. Schon 18 Jahre lang hatte sie im Gesundheitsberuf gearbeitet und sich umfassend über die COVID-Impfungen informiert. Die Antikörper von einer durchgemachten Corona-Infektion waren noch immer nachweisbar. Sie entschied sich gegen die Impfung.

Die Geschäftsführerin eines ambulanten Pflegedienstes zeichnete im Juli 2022 ein düsteres Bild. Zwei Drittel ihrer Mitarbeiter würden aufhören, auch die Leiterin. Da sich die Nachfolgerin noch in Weiterbildung befand, rechnete sie mit dem Verlust der Zulassung für den Pflegedienst.

Eine Medizinstudentin, der nach jahrelanger harter Arbeit nur noch das praktische Jahr fehlte, um ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, stand im Sommer 2022 vor der Frage: Studium abbrechen oder sich einer Impfung unterziehen, für die es in ihren Augen keinen wissenschaftlichen Grund gab. Damals befand sie sich im Erziehungsjahr. Da sie ihr Baby stillte, kam eine Impfung für sie wegen möglicher Nebenwirkungen nicht in Frage, ausschließen wollte sie diese Option jedoch zu einem späteren Zeitpunkt nicht.

Ein 61-jähriger Altenpfleger, erkannte für sich durch die Impfpflicht, dass er „kein ungerechtes Gesundheitssystem“ mehr unterstützen will. Er hielt sich nach Einführung der Impfpflicht mit dem Verkauf von Erdbeeren und Spargel über Wasser, bevor er im Einzelhandel eine Arbeit antrat.

Es gibt aber auch andere, die sich unter dem Druck des Systems doch haben impfen lassen. Auch sie kommen in dem Buch zu Wort, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Bei manchen Betroffenen hat ÄFI zudem nachgefragt, wie sie mit ihrer Situation fertig geworden sind.

Ein historisches Werk mit Mahncharakter

Die Autoren geben eine zeitliche Einordnung des Geschehens sowie einen Einblick in die Arbeit des Ärzte-Netzwerkes, das mit einem Eilantrag nebst Verfassungsbeschwerde versuchte, die einrichtungsbezogene Impfpflicht zu kippen.

Eigentlich sollte die am 10. Dezember 2021 beschlossene einrichtungsbezogene Impfpflicht der Vorreiter für eine allgemeine Impfpflicht sein. Diese scheiterte jedoch am 7. April 2022 im Bundestag; da die Mehrheit dagegen stimmte. Am 31. Dezember 2022 endete auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht.

Für Dr. med. Alexander Konietzky, Vorstandssprecher der ÄFI, ist das Thema noch nicht vom Tisch: „Die Impfung wurde als der heilige Gral in der Pandemie betrachtet. Das Gesetz zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht wurde innerhalb einer Woche durch die politischen Instanzen gepeitscht, koste es, was es wolle, obwohl Wissenschaftlern und Politikern klar war, dass sie keinen Fremdschutz leisten kann.“

Er fügt hinzu: „Möge das neue Buch wie ein mahnender Fels in der Brandung stehen, an dem sich die gesellschaftliche Aufarbeitung reiben kann. Um mittelfristig zur Heilung der tiefen Wunden beizutragen und um langfristig Fehler sicher zu verhindern.“

Erschienen am 17. Januar 2023
296 Seiten
Taschenbuch 13,00 EUR
eBook 9,00 Euro

ISBN/EAN: 9783347803404



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