Ada-Evangeliar aus Trier ist Welterbe

Mit dem Trierer Ada-Evangeliar sind Werke aus der Hofschule Kaiser Karls des Großen als UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen worden. Zur Ehrung kamen Vertreter aus mehreren Städten Europas.
Das Ada-Evangeliar aus der  Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier. Die kostbaren Bilderhandschriften sind rund 1200 Jahre alt.
Das Ada-Evangeliar aus der Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier. Die kostbaren Bilderhandschriften sind rund 1200 Jahre alt.Foto: Harald Tittel/dpa
Epoch Times15. April 2024

Die Aufnahme der Handschriften aus der Hofschule Kaiser Karls des Großen mitsamt dem kostbaren Trierer Ada-Evangeliar ins UNESCO-Weltdokumentenerbe ist am Montag feierlich besiegelt worden.

Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, überreichte die entsprechenden Urkunden an die Stadt Trier und an Vertreter von Archiven und Bibliotheken aus Frankreich, Großbritannien, Österreich und Rumänien.

1.200 Jahre alt

Die Werke waren im Mai 2023 in die internationale Liste der UNESCO aufgenommen worden. Die insgesamt elf kostbaren Bilderhandschriften sind rund 1.200 Jahre alt. Die meisten enthalten den lateinischen Text der vier Evangelien, sind in Goldtinte geschrieben und mit Porträts der Evangelisten versehen.

Hauptwerk ist das Ada-Evangeliar, das in der wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier aufbewahrt wird. Die anderen Handschriften liegen in Archiven und Bibliotheken in Paris, London, Wien und Bukarest.

Am Hof Karls des Großen entstanden

Das Ada-Evangeliar mit 172 Pergament-Seiten und einem kostbaren Buchdeckel aus Gold und Edelsteinen sei um das Jahr 800 wohl am Hof Karls des Großen in der Aachener Kaiserpfalz entstanden, sagte Bibliotheksleiter Francesco Roberg in Trier. Die reich verzierten und illustrierten Texte seien in jahrelanger Arbeit verfasst worden. Der kostbare Buchdeckel kam nachträglich im Jahr 1499 dazu.

Derzeit zählen fast 500 Dokumente weltweit zum Weltdokumentenerbe, darunter rund 30 aus Deutschland. Dazu gehören auch eine Gutenberg-Bibel, der literarische Nachlass von Johann Wolfgang von Goethe, die Himmelsscheibe von Nebra und das Nibelungenlied.

Das entsprechende UNESCO-Programm gibt es seit 1992. Ziel des internationalen Registers ist es, dokumentarische Zeugnisse von außergewöhnlichem Wert in Archiven, Bibliotheken und Museen zu sichern, zugänglich zu machen und auf deren Bedeutung hinzuweisen. (dpa)



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