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SPD von NRW kritisiert Klinik-Studie der Bertelsmann-Stiftung – „Kliniken wären überrannt worden“

Die SPD-Fraktion aus Nordrhein-Westfalen hat die Klinik-Studie der Bertelsmann-Stiftung scharf kritisiert. Wäre man deren Empfehlungen gefolgt, die auf reinen Wirtschaftlichkeits- und Effizienzkriterien beruhte, wären die Kliniken in der Krise überrannt worden. Außerdem brächte eine Verdichtung keine Steigerung der Qualität zustande.

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Bertelsmann-Zentrale in Gütersloh: 2017 steigerte der Konzern seinen Gewinn gemessen am Vorjahr um 5,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Foto: Bernd Thissen/dpa

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Trotz des grassierenden Coronavirus hat die Bertelsmann-Stiftung ihre Studie zu einer weitgehenden Verringerung der Anzahl deutscher Krankenhäuser verteidigt. Gerade in Zeiten von Corona sollten die Krankenhäuser „von ambulant erbringbaren Leistungen entlastet werden“, sagte ein Sprecher der Bertelsmann-Stiftung der „Neuen Westfälischen“. Die bloße Zahl an Betten und Beatmungsgeräten sei „nicht entscheidend“.

Ertrag statt Qualität im Vordergrund

Die Gütersloher Denkfabrik hatte im vergangenen Juli die Empfehlung zu einer Halbierung der Klinikanzahl herausgegeben. Eine Reduzierung „von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter 600 Häuser, würde die Qualität der Versorgung für Patienten verbessern“.
Der „Neuen Westfälischen“ sagte der Sprecher, dass die Studie sich mit der „langfristigen Strukturplanung der deutschen Krankenhauslandschaft“ befasst habe. Dabei seien „durchaus Kapazitätsreserven für außergewöhnliche Ereignisse berücksichtigt worden“.
Die Versorgung in „besonderen Lagen“ müsse „gesondert geplant und bevorratet werden“. Das sei „bei der großen Mehrzahl der deutschen Krankenhäuser auch der Fall“.
Die SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag kritisierte die Denkfabrik. „Wäre NRW dem Vorschlag der Bertelsmann-Stiftung gefolgt, wären die Kliniken jetzt überrannt worden“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD im Landtag, Josef Neumann.
Der Bertelsmann-Stiftung gehe es „in erster Linie um Effizienzsteigerung und eine Ökonomisierung des Gesundheitswesens“. Große Versorgungszentren führen laut Neumann aber zu großer Arbeitsverdichtung. „Natürlich leidet darunter am Ende die Qualität.“ (dts)

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