Atmung durch die Nase kann Herz-Kreislauf-Risiko senken

Einer Studie zufolge ist die Nasenatmung vorteilhafter als die Mundatmung. Sie wirkt sich auf den Blutdruck und andere Faktoren aus, die im Zusammenhang mit bevorstehenden Herzerkrankungen stehen können.
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Nasenatmung kann das kardiovaskuläre Risiko verringern.Foto: iStock
Von 6. Februar 2024

Eine in der US-Fachzeitschrift „American Journal of Physiology“ veröffentlichte Studie zeigt, dass gängige Marker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter Blutdruck, Herzfrequenzvariabilität, Blutdruckvariabilität und Veränderungen des arteriellen Drucks, durch die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Herz-Kreislauf-System und dem Atmungssystem des Körpers beeinflusst werden können.

Der Studie zufolge kann die Atmung durch die Nase statt durch den Mund den diastolischen Blutdruck senken und die Wirksamkeit des parasympathischen Nervensystems bei der Regulation der Ruhefrequenz des Herzens erhöhen.

Um den Zusammenhang zwischen der Nasenatmung und der kardiovaskulären Gesundheit zu ermitteln, wählte das Forschungsteam 20 Teilnehmer – 13 Frauen und sieben Männer – aus Florida, USA, aus, die zwischen 18 und 30 Jahre alt waren. Die Teilnehmer mussten einen Body-Mass-Index von weniger als 30 haben, das heißt, sie durften nicht übergewichtig sein. Der Blutdruck der Patienten musste im Sitzen weniger als 140/90 mmHg betragen. Raucher waren ausgeschlossen.

Während der Studie ruhten sich die Teilnehmer fünf Minuten lang aus und wurden aufgefordert, normal zu atmen. Nach fünf Minuten atmeten die Teilnehmer im Takt eines Metronoms. Während verschiedener Abschnitte der Studie mit dem Metronom atmeten die Teilnehmer nur durch die Nase und dann nur durch den Mund. Während der Mundatmung wurde den Teilnehmern eine weiche Nasenklammer angelegt, die den nasalen Luftstrom verhinderte, so dass sie nur durch den Mund einatmeten. Jedes Mal maßen die Forscher den Blutdruck und die Rate der körperlichen Anstrengung.

Im nächsten Teil der Studie fuhren die Teilnehmer sieben Minuten lang auf Heimtrainer-Fahrrädern und befolgten dabei die gleichen Atemanweisungen: Sie atmeten normal, dann atmeten sie wie gewohnt zu einem Metronom, erst durch die Nase, dann durch den Mund.

Nach einer fünf- bis zehnminütigen Pause fuhren die Teilnehmer erneut mit dem Fahrrad. Sie durften atmen, wie sie wollten, aber jede Minute erhöhte das Forschungsteam den Widerstand auf dem Fahrrad, bis die Teilnehmer ihre Kapazität erreicht hatten und nicht mehr in der Lage waren, 60 Umdrehungen pro Minute (U/min) zu fahren.

Das Team stellte fest, dass der mittlere Blutdruck der Teilnehmer niedriger war, wenn sie in der Ruhephase nur durch die Nase atmeten, der systolische Blutdruck war jedoch nicht beeinflusst.

Sie fanden auch heraus, dass die Nasenatmung im Vergleich zur Mundatmung keinen Einfluss auf die Effektivität des Herz-Kreislauf-Systems während des Trainings hatte.

Warum ist die Nasenatmung hilfreich?

Die Forscher konnten nicht feststellen, warum die Nasenatmung besser ist als die Mundatmung. Sie wiesen darauf hin, dass die Nasenatmung die Luft erwärmt, filtert und befeuchtet, was zur Entspannung der Atemwege beitragen kann. Da bei der Nasenatmung das Zwerchfell stärker beansprucht wird und die Brustmuskulatur weniger, kann das Herz den Sauerstoff möglicherweise effizienter aufnehmen.

Die Forscher stellten fest, dass die Teilnehmer, die durch die Nase atmeten, deutlich weniger erschöpft und atemlos waren als die Teilnehmer, die durch den Mund atmeten, was darauf hindeutet, dass die Nasenatmung das Herz-Kreislauf-System entlasten könnte.

Die Studie kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt für die Herz-Kreislauf-Forschung, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin die häufigste Todesursache in Deutschland und den Vereinigten Staaten sind. Gesundheitsmarker wie Blutdruck und Herzfrequenz können Anzeichen für Herzkrankheiten sein.

„Wir interpretieren die kollektiven Daten dahingehend, dass die Nasenatmung im Vergleich zur Mundatmung bescheidene, aber potenziell klinisch relevante Verbesserungen der prognostischen kardiovaskulären Variablen in Ruhe, aber nicht während der Belastung bewirkt“, schreiben die Forscher.

„Diese Arbeit erweitert unser Wissen darüber, wie sich die Nasenatmung auf klinisch relevante kardiovaskuläre Variablen auswirkt, und liefert grundlegende Akutdaten bei gesunden jungen Erwachsenen, die künftige längerfristige Studien in anderen Bevölkerungsgruppen rechtfertigen.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Nose Breathing May Reduce Cardiovascular Risk: Study“. (deutsche Bearbeitung jw)



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