Fremd-DNA im Covid-Impfstoff: „Das Hauptproblem ist, dass Geninformationen in die Zellen gelangen können“

Susanne Wagner, die seit über 30 Jahren im Bereich der Arzneimittelzulassung tätig ist, sprach mit der „Welt“ über Verunreinigungen in mRNA-Impfstoffen. Exklusiv bei Epoch Times antwortet ihr Professorin Ulrike Kämmerer, Biologin und Wissenschaftlerin im Bereich Stoffwechsel, Immunologie, Krebs und Ernährung.
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Einblick in die mRNA-Produktion des Impfstoffherstellers BioNTech im Labor in Marburg.Foto: BioNTech
Von 22. Dezember 2023

Ein Diskurs, den sich Interessierte schon viel früher gewünscht haben. Epoch Times hat über die Debatte um Verunreinigungen in mRNA-Impfstoffen bereits sehr früh berichtet.

Jetzt hat die „Welt“ mit Susanne Wagner jemanden mit über 30 Jahren Erfahrung im Pharmabereich in die Debatte geholt, die noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam macht. Susanne Wagner, die im Bereich Regulatory Affairs – also in der Zulassung für Medikamente und Medizinprodukte – arbeitet, will unter anderem wissen, warum die Hersteller bis heute nicht zeigen mussten, wie lange die mRNA im menschlichen Körper verweilt.

Epoch Times bat Professorin Ulrike Kämmerer in einem Interview um ihre Einschätzung. Tatsächlich erkennt die Biologin Schnittmengen mit Frau Wagners Sicht der Dinge, aber sie geht auch in den direkten Widerspruch und bringt neue Aspekte in den wissenschaftlichen Diskurs ein.

Haben Sie Frau Wagners Interview in der „Welt“ gelesen? Welche Expertise hat sie?

Frau Wagners Antworten sind sehr vernünftig. Insofern ist sie sehr sachkundig und auch differenziert in den Antworten, was sehr begrüßenswert ist.

Sie würden also sagen, wenn jemand für die Pharmaindustrie tätig ist, ist das noch kein Ausschlussgrund?

Nein, Sachkunde ist auf allen Seiten, also das ist kein Ausschlussgrund.

Frau Wagner fragt in der „Welt“ nach Belegen für die festgestellten Verunreinigung. Wer ist hier in der Bringschuld? Die Pharmaindustrie oder ihre Kontrolleure?

Primär hätte die Bringschuld bei den Herstellern sein müssen, also bei BioNTech, Pfizer, Moderna und so weiter. Und zwar bereits vor der Zulassung der sogenannten Impfung und bevor die Menschen damit traktiert wurden.

Und als zweites dann die Zulassungsbehörden, die das in unabhängigen Labors mit validierten, nachprüfbaren Protokollen auch selber hätten überprüfen müssen und sich nicht auf die nicht überprüften oder nur in Papierform überprüften Angaben der Hersteller verlassen dürfen. Das ist wie beim Abgasskandal. Wenn der Hersteller schummelt, dann muss es unabhängig aufgedeckt werden.

Sie vergessen die außergewöhnliche Situation: Die Menschheit drohte zu versterben. Ist da nicht alles erlaubt?

Nein, ist es nicht. Denn die Menschheit drohte nicht zu versterben. Das war von Anfang an offensichtlich. Bis diese Substanzen auf dem Markt waren, war ja bereits klar, wie sich die Zahlen entwickeln und wie sich die Erkrankung verhält. Und selbst diese außergewöhnliche Situation hätte nicht erlaubt, so hohe Risiken in Kauf zu nehmen.

Der Streit um Verunreinigungen lenke von den wahren Problemen ab, sagt Frau Wagner. Stimmen Sie dem zu?

Der Streit um die Verunreinigung ist ein Teil der wahren Probleme. Der lenkt nicht ab. Aber Frau Wagner beschreibt das sehr gut, dass tatsächlich das Hauptproblem ist, dass die applizierte Geninformation, sei es RNA oder DNA, mithilfe dieser Nanolipide in die Zellen transfiziert wird und durchaus auch in den Zellkern gelangen kann. Das ist das Hauptproblem. Und die Menge der DNA ist dabei nicht so wichtig wie die Qualität und die Gefährlichkeit, und die ist hier gar nicht bei der Menge erwähnt.

BioNTech nahm Proben aus dem laufenden Herstellungsverfahren, besagtes unabhängig prüfendes Labor nahm Proben aus der Flasche. Das bemängelt Frau Wagner. Ein Laie würde doch glauben, dass man das Endprodukt überprüfen muss, das beim Patienten ankommt, oder nicht?

Man muss aus allen Produktionsschritten die Proben entnehmen. Es sind hier sehr viele Produktionsschritte und die hätten alle getestet werden müssen. Und selbstverständlich, das Entscheidende ist die Endproduktkontrolle, also sprich das, was dann im Menschen landet. Und genau das hätten auch die Behörden – in dem Fall das Paul-Ehrlich-Institut – tatsächlich zwingend überprüfen und kontrollieren müssen.

Stimmen Sie Frau Wagner zu, wenn sie anmerkt, dass, solange die Messmethoden nicht veröffentlicht wurden, man die erwähnten Zweifel haben müsse?

Richtig, und es gilt für alle Seiten. Es wurden seitens der Herstellerfirmen und der Behörden nirgendswo adäquat die Messmethoden publiziert und unabhängig überprüfbar zur Verfügung gestellt.

Ist es naiv, zu fordern, dass sich alle Beteiligten mal an einen runden Tisch setzen müssen? Ist es naiv bezogen auf die Interessen der Pharmaindustrie?

Ja, vermutlich ist das wegen der Interessen der Pharmaindustrie. Aber bei so einer kritischen Frage, die so viele Millionen Menschen betrifft, und mit so einer neuen Technik, wenn solche Zweifel im Raum sind, dann wäre es das Einfachste, seitens der Hersteller und der Zulassungsbehörden zu sagen, gut, wir haben hier versiegelte Produkte, wir haben unsere Techniker, unsere Wissenschaftler im Labor – da dürfen von mir aus auch Externe nicht reinschauen wegen Datenschutz oder so –, aber wir gehen mit diesen Fläschchen jetzt in unabhängige Kontrolllabors, da dürfen dann auch unabhängige, fachkundige Wissenschaftler zuschauen, und dann wird es gemeinsam analysiert, und damit sind die Fragen ein für alle Mal aus der Welt. Jedenfalls dann, wenn die Hersteller davon ausgehen, ihre Produkte seien unverfänglich und sauber.

Frau Wagner erwähnt die Gefahr von Krebs in Lymphknoten durch Verunreinigung. Sie gibt aber zu bedenken, dass sei eine Mengenfrage. Aber ist es wirklich eine Frage der Menge oder auch eine der Art der Verunreinigung?

Das ist eine Kombination aus beiden. Aber viel entscheidender als die Menge ist die Frage der Zusammensetzung der Verunreinigung. Und wir wissen ja durch die Untersuchung von Kevin McKernan, dass da zumindest auf der Pfizer/BioNTech-Linie ein sogenannter Shuttle-Vektor verwendet wurde, der in der Tat für DNA-Therapien entwickelt wurde und der exakt dazu führt, dass die in dieses Plasmid integrierte Gen Informationen prinzipiell in das Genom integrieren kann, und da ist die Menge nicht so wichtig wie die Funktion.

Frau Wagner meint, dass man diese Stoffe wie Gentherapeutika hätte behandeln müssen. Nun ist in den vergangenen Jahren noch jeder Kritiker, der von Gentherapie gesprochen hat, lächerlich gemacht worden …

Es ist tatsächlich auch keine Gentherapie, weil ja nichts Krankhaftes geheilt wird. Bei einer Gentherapie sind ja Defekte im Genom, die man versucht zu korrigieren. Es ist eine gentechnische Anwendung. Das ist der Unterschied, weil man hier eine fremde Geninformationen in die Zellen reinbringt, die vorher nicht vorhanden war. Also insofern hätten tatsächlich alle gentechnischen Regularien greifen müssen.

Frau Wagner sagt, der Ex-Chef des Paul-Ehrlich-Instituts wollte die Stoffe nicht als Gentherapeutika bezeichnen. Dann hat das wahrscheinlich dieselbe Ursache, die Sie auch angeben …

Er hat ja dann auch konsequenterweise, so wird er hier zitiert, gesagt, dass diese Substanzen wie Gentherapeutika überprüft werden müssen, weil sie eben dasselbe Prinzip haben. Wenn er das sagt – und er hat es ja schon auch mehrfach, schon vor zwanzig Jahren selber publiziert –, dann ist die Frage, warum ist das nicht gemacht worden? Er war der zuständige Chef der Behörde.

Hätte die mRNA-Impfkampagne niemals Anfang 2021 beginnen dürfen?

Wenn die Firmen die korrekten Nachweise hätten führen müssen, dann hätte diese Impfkampagne mit diesen Genmaterialien nicht erfolgen können. Dann hätte man so wie die Chinesen den konventionellen Impfstoff nehmen müssen, der auf abgetöteten oder zumindest abgeschwächten Viren basiert. Das wäre genauso möglich gewesen.

Frau Wagner sagt gegenüber der „Welt“ weiter, dass BioNTech alle Fragen letztlich zufriedenstellend beantwortet habe. Aber hätte das nicht im Vorfeld der ersten Spritze passieren müssen?

Frau Wagner wird ja dahingehend zitiert, dass es ein wenig gedauert habe, aber ihres Wissens nach seien letztendlich alle offenen Fragen geklärt worden. Aber erst auf Nachfrage der EMA wurden Fragen beantwortet. Und das ist nicht korrekt, sondern es hätten alle Risikofragen bereits vor der ersten Spritze vor den ersten Probanden zufriedenstellend und zur Sicherheit der Substanz geklärt sein müssen.

Frau Wagner bemängelt, dass es keine Infos dazu gibt, wie lange die mRNA im Körper verweilt. Aber sie gibt auch keine Antwort, warum es dazu keine Infos gibt. Was ist denn Ihre These?

Die These ist, einfach weil das genau alle diese Punkte sind, die nicht verlangt wurden beziehungsweise die auch von den Herstellern nicht zur Verfügung gestellt wurden.

Und wenn sie zur Verfügung gestellt wurden, das wissen wir aus den in den USA herausgeklagten Pfizer-Zulassungspapieren, dann waren sie immer negativ für die potenzielle Zulassung und wurden deswegen unter Verschluss gehalten.

Und bei BioNTech verhält es sich mit den Daten ebenso. Sie sind einfach unter Verschluss und werden nicht transparent einsehbar gemacht. Das ist der eigentliche Skandal.

Abschließend gesagt: Man sollte tatsächlich noch einmal erklären, dass bisher keiner die Frage nach der Art der kontaminierenden DNA stellt, weil die eben ganz entscheidend ist.

Frau Wagner sprach von so etwas wie einem Durchbrechen durch die Zellwand. Das klingt für den Laien schon brachial, da erschrickt man doch …

Das ist ja bisher so noch nie gemacht worden. Das ist eine Labormethode. Wenn wir Zellen dazu bringen wollen, ein fremdes Gen zu akzeptieren, dann müssen wir dieses fremde Gen in die Zellen bringen, das nennt sich Transfektionen.

Und genau diese Technik – das ist eine Gentechnik, nichts anderes – ist das Grundprinzip dieser sogenannten RNA-Impfungen, dass die Lipide einfach fremde Gene unbeschadet in die Zelle bringen. Ansonsten würde sie nämlich der Körper nie im Leben akzeptieren.

Man zwingt die Zellen durch diese Lipidtechnik, das fremde Gen aufzunehmen. Und wenn das Gen entsprechend gestaltet ist, und das ist es, dann wird die Zelle zu einer Fabrik des Genproduktes dieses Fremdgens – in dem Fall halt das Spike-Protein – umgewandelt. Das ist eine klassische gentechnologische Methode.

Was sagen Sie denn einem Amischen, der da mit seiner 20-köpfigen Familie steht und sagt: In keinem Fall, da will jemand Gott spielen!

Recht hat er ja! Im Körper gibt es aus gutem Grund sehr viele Abwehrmechanismen gegen fremde Gene.

Es wird ja immer gesagt, jedes Nahrungsmittel hat fremde Gene, ja, natürlich! Aber die werden im Magendarmtrakt abgebaut und nicht gespritzt. Und in unsere Zirkulation, in unser Blutsystem und dann in unsere Zellen kommen normalerweise Fremdgene nur zum Beispiel bei Virusinfektionen.

Und dafür haben wir sehr viele Schutzmechanismen, damit solche Fremdgene erkannt und zügig abgebaut werden, oder dass die Zellen, die damit befallen sind, sich selber umbringen, damit die Gefahr für den Gesamtorganismus eben reduziert ist. Und das wird durch diese Transfektionen-Technik plus die spezielle Ausgestaltung der RNA, die nämlich diese Schutzmechanismen durch die Modifikation ausschaltet, das wird damit alles umgangen. Letztendlich ist es – blödes Wort, aber es beschreibt es gut – eine Art Vergewaltigung der Zellen, damit die dieses fremde Gen akzeptieren und auch das Protein dieses fremden Gens bilden. Das würden die menschlichen Zellen normalerweise nie machen.

 Danke für das Gespräch!



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