Ginseng – das Wundermittel für Herz, Gehirn und gegen Krebs

Ginseng wird seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin und nun auch in modernen medizinischen Studien sehr geschätzt. Hier einige der vielversprechenden Gesundheitsvorteile, die dieser „König der Kräuter“ zu bieten hat.
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Von Herzkraft bis Hirnleistung: Ginseng ist ein vielseitiges Naturheilmittel.Foto: iStock
Von 5. September 2023

In den asiatischen Wäldern gedeiht ein besonderes Kraut: Panax Ginseng. In der traditionellen chinesischen Medizin gilt es seit Jahrhunderten als „all-heilend“. Die Wurzeln ähneln oft menschlichen Formen. Man verarbeitet sie zu Pulver, Trockenprodukten oder Extrakten. Ihr Einsatzziel: eine breite Palette gesundheitlicher Beschwerden.

Auch in der modernen Medizin hat die Pflanze einen festen Platz gefunden. Insbesondere die Wirkung von Ginseng auf Herz und Gehirn sowie sein Potenzial in der Krebsbehandlung werden intensiv erforscht. Was ist das Geheimnis dieses vermeintlichen Wundermittels? Und wer sollte es wann und wie einnehmen?

Drei Vorteile von Ginseng

Verbessert das Herz-Kreislauf-System

Studien zeigen, dass Ginseng nicht nur bei Problemen wie langsamem Herzschlag oder Herzrhythmusstörungen unterstützend wirken kann, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System hat. Die aktiven Bestandteile von Ginseng, bekannt als Ginsenoside, können den Blutdruck regulieren und die Blutfettwerte kontrollieren. Zudem leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Schutz der inneren Wände der Blutgefäße.

Ginseng zeigt auch vielversprechende Ergebnisse in der Verbesserung der Durchblutung. Die Pflanze kann die Blutgefäße erweitern, was besonders für Schlaganfallpatienten mit steifen Gliedern oder allgemeinem Unwohlsein von Vorteil ist.

Auch Menschen, die sich generell schwach oder energielos fühlen, könnten von der durchblutungsfördernden Wirkung des Ginsengs profitieren. Darüber hinaus besitzt Ginseng die bemerkenswerte Fähigkeit, den Herzschlag in extremen Situationen zu stabilisieren. Dies könnte lebensrettend sein in Notfällen wie starkem Blutverlust oder akuten Vergiftungszuständen.

Stimuliert das Hormonsystem für eine optimale Körperfunktion

Studien zeigen, dass Ginseng die Aktivität der Hypophyse sowie des Nebennierenrindensystems stimulieren kann, was zur vermehrten Ausschüttung von Kortikosteroiden führt. Dies verbessert wiederum die Fähigkeit des Körpers, Stress effektiver zu bewältigen.

Zusätzlich weisen weitere Studien darauf hin, dass Ginsenoside Effekte aufweisen, die den Sexualhormonen ähneln und somit nicht nur bei sexuellen Funktionsstörungen hilfreich sein können, sondern auch Symptome der Wechseljahre lindern können.

Antitumor-Effekte

Ginseng zeigt vielversprechende Wirkungen bei der Behandlung von Magen-, Darm- und anderen Krebserkrankungen. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die in Ginseng enthaltenen Ginsenoside die Ausbreitung von Krebszellen vermindern können.

Darüber hinaus haben diese Wirkstoffe die Fähigkeit, die Bildung neuer Blutgefäße im Tumor zu unterbinden und das Tumorwachstum zu bremsen. Sie können sogar den programmierten Zelltod, auch Apoptose genannt, in Krebszellen auslösen.

Die vielschichtige Wirkung von Ginseng im Energienetzwerk des Körpers

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird davon ausgegangen, dass jede Medizin spezifische Eigenschaften in Bezug auf ihre Natur, Geschmacksrichtungen und zugeordneten Meridiane hat. Ginseng stellt hierbei keine Ausnahme dar.

Der Geschmack von Ginseng ist süß und leicht bitter. In rohem Zustand hat Ginseng eine „neutrale“ Natur, das heißt, seine medizinische Wirkung ist mild. Wenn er reif verwendet wird, ist Ginseng leicht „warm“ in seiner Natur und hat eine nährende Wirkung auf die Vitalität. In der TCM wird die Energie im menschlichen Körper als „Qi“ bezeichnet, und das „Ursprungs-Qi“ als die natürliche Kraft aller menschlichen physiologischen Aktivitäten.

Die TCM geht davon aus, dass der menschliche Körper ein „Meridian“-System hat, durch das die Energie von den inneren Organen durch den gesamten Körper fließt. In dieser Hinsicht folgt Ginseng hauptsächlich den Herz-, Lungen-, Milz- und Nierenmeridianen, mit einem geringeren Anteil im Lebermeridian. Ginseng hat heilende Wirkungen auf alle diese Organe und Bereiche entlang seiner Pfade.

Laut relevanten Aufzeichnungen der TCM behandelt Ginseng hauptsächlich Symptome wie starkes Schwitzen, schweres Erbrechen und Durchfall, großen Blutverlust, weichen Stuhl, Müdigkeit, Schwäche, Vorfall des Anus und Absenkung der inneren Organe, die durch lang anhaltende Erschöpfung der Vitalität verursacht werden.

Historische Bedeutung und Mythen

In der TCM wird Ginseng als „oberste“ Pflanze bezeichnet – als „der Dschinn unter den tausend Kräutern, das Talisman von hundert Arzneimitteln“. Shen Nong, einer der Väter der chinesischen Medizin, hat in seinem Werk „Shen Nongs Materia Medica“ die sechs Hauptwirkungen von Ginseng dargelegt. Diese reichen von der Verbesserung der Energie der inneren Organe bis zur Steigerung der kognitiven Fähigkeiten. Laut traditionellem Glauben kann der langfristige Verzehr von Ginseng zur Langlebigkeit beitragen.

Die mystische Natur von Ginseng ist tief in der chinesischen Kultur verwurzelt. So gibt es Geschichten, die Ginseng als „Landessenz“ oder „Erdgeist“ bezeichnen, eine Pflanze so kraftvoll, dass sie sogar über menschenähnliche Formen und magische Eigenschaften verfügt.

Dosierung und Anwendung

Ginseng kann als Tee, in Kapseln oder als Extrakt konsumiert werden. Die empfohlene Dosierung variiert je nach Form und individuellen Bedürfnissen, sie liegt jedoch häufig zwischen 200 mg und 400 mg pro Tag für den getrockneten Ginseng-Wurzelextrakt. Es wird allgemein empfohlen, Ginseng nicht kontinuierlich, sondern in Zyklen zu konsumieren, um eine Toleranzbildung zu vermeiden.

Obwohl Ginseng für viele Menschen als sicher gilt, sollten Schwangere, Stillende und Personen mit bestimmten Gesundheitszuständen wie Bluthochdruck oder Herzproblemen vor dem Verzehr einen Arzt konsultieren.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Ginseng, the King of All Medicinal Herbs–6 Major Functions, Therapeutic Prescriptions, and Contraindications“. (Deutsche Bearbeitung kr)

 



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