Höhere Kindersterblichkeit bei Industriestaaten mit den meisten Kinderimpfungen

Impfungen in der frühen Kindheit senken die Kindersterblichkeit nicht – ganz im Gegenteil, so das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie.
Impfungen
Je mehr Impfungen Kinder unter einem Jahr erhalten, desto höher ist die Kindersterblichkeit, heißt es in einer neuen Studie.Foto: iStock
Von und 27. August 2023

Je mehr Impfungen kurz nach der Geburt, desto höher die Sterblichkeitsraten bei Kindern unter fünf Jahren. Dies geht aus einer von Fachkollegen begutachteten Studie hervor, die am 20. Juli in der Fachzeitschrift „Cureus“ erschien.

Die Forscher analysierten dazu mehrmals die Sterblichkeitsraten und Impfpläne aus den Jahren 2019 und 2021 in 44 beziehungsweise 50 führenden Industrienationen der Welt. Dabei untersuchten sie mögliche Zusammenhänge zwischen der Anzahl der in den Industrieländern im Impfplan vorgeschriebenen frühkindlichen Impfungen und den Sterblichkeitsraten bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern unter fünf Jahren. 

Die analysierten Daten stammen von UNICEF, der Weltgesundheitsorganisation, dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten und den Regierungen der einzelnen Länder.

Studie: Kinderimpfungen senken die Kindersterblichkeit nicht

Verschiedenen Forschern zufolge gibt es „nur wenige Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die sich mit der Wirkung von Impfstoffen vergleichen lassen“. Sie hätten Krankheiten, Behinderungen und Todesfälle durch eine Vielzahl von Infektionskrankheiten verringert, heißt es in der Studie.

Das Forscherteam bestand aus zwei Personen: Der Erstautor ist Neil Miller, Direktor des Instituts für medizinische und wissenschaftliche Untersuchungen (Institute of Medical and Scientific Inquiry) in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico. Der zweite Autor ist der promovierte Informatiker Gary Goldman, zu dessen Expertisen unter anderem epidemiologische Analysen zählen.

In ihrer Studie kamen die beiden Wissenschaftler Miller und Goldman zu dem Ergebnis, dass bei Kindern in Industrieländern, in denen mehr Impfungen direkt nach der Geburt vorgeschrieben sind, möglicherweise unbeabsichtigte Folgen auftreten, die die Kindersterblichkeit erhöhen. Das stellt die verbreitete Annahme infrage, dass mehr verabreichte Impfstoffe zu weniger Todesfällen führen würden.

„Unsere Studie untersuchte mögliche Zusammenhänge zwischen der Anzahl der Impfdosen in der frühen Kindheit, die in den Industrieländern erforderlich sind, und der Sterblichkeitsrate in der frühen Kindheit“, so Miller in einer E-Mail an Epoch Times. 

So seien in einigen Ländern Impfungen gegen Hepatitis B und Tuberkulose kurz nach der Geburt vorgeschrieben. Laut der Analyse der Forscher ist die Kindersterblichkeit in diesen Ländern deutlich höher als in Staaten, die keine der beiden Impfungen vorschreiben.

Deutschland: 24 Impfdosen im ersten Lebensjahr

Die Forschungen der beiden Wissenschaftler begannen ursprünglich im Jahr 2011. Damals veröffentlichten sie eine Studie mit Daten aus dem Jahr 2009 aus 33 führenden Industrieländern. Sie zeigte, dass die Kindersterblichkeit in den Industrienationen höher ist, in denen die meisten Impfungen für Säuglinge und Kleinkinder vorgeschrieben sind.

Die aktuelle Studie ist eine Wiederholung der ursprünglichen Studie, allerdings mit Daten aus den Jahren 2019 und 2021 aus den 44 beziehungsweise 50 Industrieländern. Die Anzahl der Impfdosen bis zum ersten Lebensjahr in diesen Ländern liegt zwischen zwölf und 26. Den Ergebnissen nach stieg die Kindersterblichkeit um 0,167 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten für jede zusätzliche Impfdosis im Impfplan an. Das bestätigt die Ergebnisse der früheren Studie.

Was Deutschland anbelangt, so lag es im Jahr 2009 auf Platz elf der niedrigsten Kindersterblichkeit, mit 18 Impfdosen bis zur Vollendung des ersten Lebensjahrs. Im Jahr 2021 fiel Deutschland auf Platz 13; es wurden 24 Impfdosen bis zum Ende des ersten Lebensjahrs empfohlen. Unter Impfdosen verstehen Miller und Goldman nicht die Anzahl der Impfungen, sondern „die genaue Menge des zu verabreichenden Medikaments oder Arzneimittels“. So gebe es beispielsweise Sechsfachimpfstoffe gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung (Polio) und Hepatitis B, die als eine Impfung gelten, jedoch sechs verschiedene Impfstoffe beinhalten. Das Forscherduo zählt sie als sechs Impfdosen. 

Momentan empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) zwölf Impfungen zur sogenannten Grundimmunisierung. Dabei kommt ab dem zweiten Lebensmonat die oben erwähnte Sechsfachimpfung zum Einsatz. Ab dem elften Monat empfiehlt die STIKO die erste Impfung mit einem Dreifachimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln. Wenn man die Mehrfachimpfstoffe in einzelne Impfdosen aufschlüsselt, so beträgt die Zahl der verabreichten Dosen zur Grundimmunisierung 31 Impfdosen bis zum 15. Lebensmonat. 

Impfung gegen Hepatitis B und Tuberkulose kann Sterblichkeit erhöhen

In ihrer jüngsten Studie erweiterten Miller und Goldman ihre Forschung: Sie untersuchten auch die Auswirkungen von Hepatitis-B- und Tuberkuloseimpfungen auf die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen (Babys jünger als 28 Tage), Säuglingen bis zum Alter von einem Jahr und Kindern unter fünf Jahren.

Sie teilten danach die Länder in Gruppen ein, je nach der Anzahl der vorgeschriebenen Impfdosen für Neugeborene (keine, eine oder zwei Impfdosen). Damit wollten sie ihre statistische Bedeutung für die Sterblichkeitsraten in den drei Altersgruppen ermitteln. Die Analyse ergab, dass Neugeborenenimpfungen gegen Hepatitis B und Tuberkulose in Ländern, in denen das Sterberisiko für Säuglinge durch diese Krankheiten gering ist, nicht zu einer allgemeinen Verringerung der Sterblichkeit beitragen.

Auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 2021 fanden die Forscher einen statistisch signifikanten Unterschied von 1,28 Todesfällen pro 1.000 Lebendgeburten zwischen den durchschnittlichen Säuglings- und Kindersterblichkeitsraten der Länder, die ihre Neugeborenen überhaupt nicht impfen, und den Ländern, die zwei Impfdosen vorschreiben. Dabei senkte jede Verringerung um sechs Impfdosen im Säuglingsalter die Säuglingssterblichkeitsrate um etwa einen Todesfall pro 1.000 Lebendgeburten.

Impfstoffe, die im ersten Lebensjahr verabreicht wurden, wirkten sich stärker auf die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren aus als Impfstoffe, die im zweiten bis fünften Lebensjahr verabreicht wurden. Dies deutet darauf hin, dass bei jüngeren Kindern, die im Allgemeinen weniger wiegen und in einem kürzeren Zeitraum mehr Impfstoffe erhalten, die Wahrscheinlichkeit einer unerwünschten Reaktion, die zu einem Krankenhausaufenthalt oder zum Tod führt, höher ist.

„Impfstoffe gegen Hepatitis B und Tuberkulose, die kurz nach der Geburt verabreicht werden, wenn das Immunsystem noch nicht ausgereift ist und das Neugeborene ein geringes Gewicht hat, können die Anfälligkeit für schwerwiegende unerwünschte Reaktionen und Todesfälle erhöhen, die letztlich zu einer höheren Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern unter 5 Jahren beitragen“, so Miller gegenüber Epoch Times.

Kombination von Impfstoffen beeinflusst Sterblichkeit

In den meisten Ländern tritt mehr als die Hälfte der Todesfälle bei Säuglingen während der Neugeborenenperiode auf. Etwa 75 Prozent dieser Todesfälle fallen auf die erste Lebenswoche, wenn die Neugeborenenimpfungen verabreicht werden, so Miller. Todesfälle in diesem Zeitraum haben einen großen Einfluss auf die Sterblichkeitsrate unter Neugeborenen, Säuglingen und Kindern unter fünf Jahren.

In der Studie heißt es, dass die Neugeborenensterblichkeit in den USA 61 Prozent der Säuglingssterblichkeit und 52 Prozent der Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren ausmacht.

Miller zufolge seien Ärzte, Gerichtsmediziner und andere Mediziner jedoch „gezwungen, Todesfälle im Zusammenhang mit Impfungen falsch zu klassifizieren und zu verheimlichen“. Denn eine Klassifizierung der Impfungen als Todesursache gebe es bei Kindern nicht. Impfstoffe hätten „unspezifische Wirkungen“, die die Sterblichkeit durch Infektionskrankheiten, gegen die der Impfstoff nicht wirkt, erhöhen oder verringern können.

Außerdem träten einige Todesfälle im Zusammenhang mit Neugeborenenimpfstoffen nicht sofort, sondern verzögert auf, „möglicherweise durch einen Priming-Mechanismus oder eine kumulative Toxizität, die das Risiko einer schweren oder tödlichen Reaktion auf später verabreichte Impfstoffe erhöht“, erklärte Miller.

Beispielsweise stellte eine Studie aus dem Jahr 2017 einen zweifachen Anstieg der Gesamtsterblichkeit von Säuglingen im westafrikanischen Guinea-Bissau fest, nachdem dort Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten-Impfstoffe und orale Polio-Impfstoffe eingeführt wurden. Die Überlebensraten von Säuglingen, die den Dreifachimpfstoff ohne Schluckimpfung gegen Polio erhielten, waren schlechter als bei Kindern, die beide Impfstoffe erhielten. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift „EBioMedicine“.

Reihenfolge der Verabreichung beeinflusst Sterblichkeit

Auch kann sich die Reihenfolge, in der die Impfstoffe verabreicht werden, auf die Gesamtmortalität auswirken. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Jahr 2018 im Fachmagazin „Vaccine“ erschien. Ihr zufolge hatten Mädchen, die einen Fünffachimpfstoff direkt nach einem Masernimpfstoff erhielten, ein fünfmal höheres Risiko, innerhalb von sechs Monaten nach der Impfung zu sterben, verglichen mit Mädchen, die den empfohlenen Impfplan befolgten.

„Man geht davon aus, es sei besser für das Kind, ihm die fehlenden Impfdosen zu verabreichen. Dies könnte jedoch falsch sein“, schrieben die Autoren.

Laut Miller und Goldman bestätigen 17 von 18 Analysen in ihrer Studie, dass die Verabreichung von mehr Impfdosen in den Industrieländern zu einer höheren Sterblichkeit bei Säuglingen und Kleinkindern führt. Sie fordern, dass die Entscheidungsträger im Bereich der Impfstoffe ermitteln, wie sich die derzeit empfohlenen Kinderimpfungen auf die Todesfälle auswirken. Auch drängen sie darauf, zu untersuchen, ob die Anzahl der empfohlenen Kinderimpfstoffe und die Art ihrer Verabreichung sicher seien und sich positiv auf die Überlebensrate von Kindern auswirken würden.

Über die Autorin

Megan Redshaw ist Rechtsanwältin und investigative Journalistin. Ferner ist sie Heilpraktikerin mit Spezialisierung in den Bereichen Ernährung und Sportwissenschaft.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Developed Nations Requiring the Most Infant Vaccines Linked With Higher Childhood Mortality Rates: Study“. (redaktionelle Bearbeitung as)

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