Corona-Vakzine: Wie vertrauenswürdig sind die Studien der Pharmakonzerne?

Regierungsmaßnahmen, Impfstoffe und wissenschaftliche Studien hängen in vielen Bereichen eng zusammen und voneinander ab. Doch wie sicher sind eigentlich die Studien der Pharmakonzerne, auf denen so viele Überlegungen und Handlungen beruhen?
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Corona-Impfstoff.Foto: iStock
Von 8. Mai 2021

Während die Gesundheitsbehörden den Nutzen der Corona-Impfungen im Namen der öffentlichen Gesundheit für ungleich größer als die Gefahren möglicher Nebenwirkungen erklärten und die Bevölkerung mit Anreizen zum Impfen bewegten, fühlten sich skeptische Stimmen in die Ecke von Verschwörungsphantasierern oder religiöser Fundamentalisten gedrängt.

Zu dieser Einschätzung kommt Urs P. Gasche, Chefredakteur der Schweizer Internetzeitung „Infosperber“ der gemeinnützigen „Schweizerischen Stiftung zur Förderung unabhängiger Information“ (SSUI) in einem Kommentar. Gasche geht einer der möglichen Quellen verlorenen Vertrauens nach und verweist auf den Umstand, dass die Skepsis teilweise auch auf Erfahrungen mit der Pharmaindustrie beruhe.

Geheimnisvolle Rohdaten

Bereits am 25. Januar habe man darauf hingewiesen, dass Pfizer/BioNTech die Rohdaten ihrer Zulassungsstudie für den Corona-Impfstoff „Comirnaty“ vorläufig weder veröffentlicht noch unabhängigen Forschern zur Verfügung gestellt hätten. Auch die anderen Impfstoffhersteller wie Moderna hätten dies nicht getan.

„Das Hauptproblem: Trotz des evidenten Interessenkonfliktes stellen die Behörden für eine Zulassung nicht die Bedingung, dass die Pharmafirmen sämtliche Rohdaten der von ihnen durchgeführten Studien veröffentlichen müssen“, erklärt Gasche und verweist auf die Vergangenheit, die bereits mehrfach gezeigt habe, wie wichtig Transparenz sei, um grobe Missbräuche zu verhindern. Als Beispiele nannte der Journalist die Skandale um die Medikamente „Tamiflu“ und „Vioxx“.

Pharma-Milliarden und Pharma-Studien

Allein schon die Aussicht, dass die Zulassungsbehörden in den USA und Europa ein umsatzträchtiges Medikament bewilligten, lasse Aktienkurse der betroffenen Pharmaunternehmen steigen, während Nachrichten von unerwarteten Nebenwirkungen die Aktienkurse negativ beeinflussen würden. „Meldungen über Nebenwirkungen und erwartete Zulassungen kann man deshalb meistens zuerst auf den Börsenseiten lesen“, erinnert Gasche.

Fast alle Studien zu Nutzen und Nebenwirkungen von Medikamenten und Impfstoffen führten die Hersteller selber durch und finanzierten sie auch. Das wirtschaftliche Interesse dabei sei groß, die Studien so anzulegen, dass der Nutzen möglichst groß erscheine und seltene, aber schwere Nebenwirkungen statistisch untergehen.

Anti-Depressiva trieben Jugendliche in den Tod

Näher ging Gasche auf den Fall um den britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) in den USA ein. Nach mehrjährigem Verfahren endete der Prozess mit einer Vergleichszahlung von drei Milliarden US-Dollar.

Das US-Justizministerium nannte dies in einer Erklärung die größte Einigung in Sachen Betrug im Gesundheitswesen in den USA und die größte Zahlung eines Arzneimittelherstellers, wie „Bloomberg“ berichtete.

Nur der US-Pharmariese Pfizer schaffte es, annähernd in diese Größenordnung zu kommen, als er drei Jahre zuvor, 2009, die damalige Rekordsumme von 2,3 Milliarden wegen unsauberer Marketingpraktiken in den USA zahlen musste. Das „Handelsblatt“ berichtete.

Auch AstraZeneca hatte bereits 2010 eine Zahlung von 520 Millionen Dollar an die US-Behörden zu leisten, wegen irreführender Vermarktung eines Medikaments zur Behandlung psychotischer Krankheiten, wie unter anderem das „Ärzteblatt“ berichtete.

Laut „Infosperber“ habe der Pharmakonzern falsche Informationen über seine Zulassungsstudie namens „Study 329“ verbreitet und den Verkauf des Antidepressivums Paroxetin an Jugendliche gefördert, was in den USA verboten war.

Aufgrund der angeblich positiven veröffentlichten Ergebnisse wurde das Medikament in vielen Ländern bei Jugendlichen verwendet, unter Handelsnamen wie Paroxetin, Paxil und Deroxat.

Erst nach mehreren Jahren und millionenfacher Verschreibung sei ans Licht gekommen, dass Paroxetin praktisch keinen Nutzen, jedoch Selbstmorde, Selbstmordversuche und verstärkte Depressionen zur Folge gehabt habe.

Im Fall von GSK seien die Rohdaten der „Study 329“ erst nach jahrelangen Auseinandersetzungen herausgegeben worden, erklärte der Journalist.

Manipulationen „regelmäßig“

Er verwies auf das im Juni 2020 veröffentlichte Buch „The Illusion of Evidence-Based Medicine: Exposing the crisis of credibility in clinical research“ (Die Illusion der evidenzbasierten Medizin: Die Entlarvung der Krise der Glaubwürdigkeit in der klinischen Forschung) von Leemon McHenry (Bio-Ethiker und emeritierter Philosophie-Professor) und Jon Jureidini (Kinderpsychiater, Uni Adelaide). Die beiden Forscher hatten darin unter anderem die Tricks des Pharmakonzerns GSK aufgedeckt.

GSK habe in den Tests das Medikament Paroxetin mit einem vergleichbaren Arzneimittel verglichen, das den Teilnehmern jedoch in zu hoher Dosierung verabreicht worden sei. „So machte das neue Mittel Paroxetin im Vergleich eine gute Figur“, so Gasche.

Die Studie ergab allerdings auch suizidales Verhalten als schwerwiegende Nebenwirkung bei Paroxetin, was unter dem Begriff „emotionale Labilität“ verniedlicht worden sei.

Schwere Nebenwirkungen seien einfach in verschiedene Nebenwirkungen aufgeteilt worden, um die einzelnen als „selten“ einstufen zu können oder sie auch gar nicht zu erwähnen. Es wurden noch weitere Manipulationen der Studie gefunden.

Die beiden Forscher, McHenry und Jureidini, machten deutlich, dass derartige Vorgehensweisen „nicht außergewöhnlich“ seien, sondern „regelmäßig“ auftreten.

Schon beim Versuchsaufbau und der Testanlage könnten sie viele Möglichkeiten nutzen, die Ergebnisse in ihrem Sinne zu beeinflussen, erklärten die Wissenschaftler. Sie verfügten exklusiv über die Daten, was ihnen bei der Auswertung viele statistische Tricks erlaube.

Fachzeitschriften als „Informationswäscher“

Doch ohne diese Rohdaten könnten unabhängige Forscher die Manipulationen in den Studien nicht erkennen. Auch die „renommierten“ Fachzeitschriften könnten die Studien ohne die Originaldaten nur sehr unzureichend überprüfen. Diese hätten aber auch keinen Anreiz, näher hinzuschauen, so die Wissenschaftler.

Sie seien von der Pharmaindustrie finanziell gleich doppelt abhängig – durch die einträgliche Werbung der Firmen und die von den Pharmafirmen gekauften Sonderdrucke über die Medikamente. Es gehe teils um sehr hohe Beträge, wird bekannt gegeben.

Laut Urs P. Gasche bezeichneten die beiden Buchautoren die Fachzeitschriften als „Informationswäscher“ dubioser Studien. Beispielsweise habe deren Angaben zufolge die Fachzeitschrift „Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry“ die GlaxoSmithKline-„Study 329“ bis heute nicht zurückgezogen. Sie werde daher weiterhin mit ihren manipulierten Ergebnissen zitiert.



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