Risiken von Verhütungsmitteln: Mögliche Störung der Gehirnentwicklung bei Jugendlichen

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass synthetische Hormone in Verhütungsmitteln die Gehirnentwicklung bei Jugendlichen beeinflussen könnten.
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Jugendliche und Verhütungsmittel: Potenzielle Auswirkungen auf die Gehirnreifung.Foto: monkeybusinessimages/iStock
Von 1. Dezember 2023

In einer aktuellen Studie der Ohio State University wurde festgestellt, dass synthetische Hormone, die in Verhütungsmitteln zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden, potenziell die Gehirnreifung verlangsamen und die Entwicklung eines wichtigen Gehirnbereichs, nämlich des präfrontalen Cortex, stören können.

Dieser Bereich des Gehirns spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation emotionalen Verhaltens, sprich der Kontrolle von Impulsen, sowie bei der Fähigkeit, Aufgaben umzusetzen oder Probleme zu lösen.

Die Forscher interessierten sich insbesondere für zwei wichtige Faktoren: die Myelinisierung und die Mikroglia. Die Myelinisierung ist ein lebenswichtiger Prozess, bei dem eine schützende Hülle namens Myelinscheide um Nervenfasern gebildet wird, um die Leitfähigkeit und Effizienz der Nervenübertragung zu verbessern.

Dieser Prozess beginnt bereits ein bis zwei Monate vor der Geburt und erstreckt sich bis ins dritte Lebensjahrzehnt. Diese Zeitspanne korreliert mit der Entwicklungsphase der kognitiven Funktionen bei Kindern und Jugendlichen. Die Mikroglia hingegen sind Immunzellen im Gehirn, die eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Gehirns spielen, die Aufrechterhaltung seiner neuronalen Netzwerke sicherstellen und an der Reparatur von Verletzungen beteiligt sind.

Erhöhte Risikobereitschaft

Da hormonelle Verhütungsmittel die Produktion natürlicher Progesteron- und Östrogenhormone in den Eierstöcken reduzieren, um den Eisprung zu verhindern, wollten die Forscher verstehen, wie diese hormonellen Veränderungen das sich noch entwickelnde Gehirn beeinflussen könnten.

Da die synaptische Entwicklung und die Myelinisierung während der Pubertät empfindlich auf das Einsetzen der Hormone während der Pubertät reagieren, stellten die Autoren die Theorie auf, dass eine Unterbrechung der hormonellen Aktivität während der Pubertät „möglicherweise die Ausrichtung einiger dieser Entwicklungsprozesse verschieben könnte“. So die Co-Autorin Kathryn Lenz, außerordentliche Professorin für Psychologie an der Ohio State University, in einer Pressemitteilung.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass bei Ratten, denen hormonale Verhütungsmittel verabreicht wurden, die Myelinisierung abnahm und die Anzahl der Mikroglia zunahm. Dies deutete auf eine gestörte Kommunikation im Gehirn hin. Überdies zeigten die mit hormonaler Verhütung behandelten Ratten in Verhaltenstests ein erhöhtes Risikoverhalten, wie das Verweilen in exponierten, weitläufigen Räumen und das Erkunden von unbekannten Umgebungen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Forscher nicht eindeutig feststellen konnten, ob die beobachteten Effekte auf die Unterdrückung der natürlichen Hormonproduktion durch die synthetischen Hormone zurückzuführen waren oder ob sie direkte Auswirkungen auf das Gehirn hatten. Daher sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um diese Frage zu klären.

Insgesamt lieferte diese Studie einige der ersten Beweise dafür, dass die Anwendung hormonaler Verhütungsmittel während der vulnerablen Entwicklungsphase der Adoleszenz die Entwicklung des präfrontalen Cortex des Gehirns beeinflussen kann.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Contraceptives May Slow Brain Development, Increase Risk-Taking Behavior in Teens, Study Suggests“ (Deutsche Bearbeitung kr)



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