Schwarzarbeitssteuer als Ultima Ratio – Satire von Egon W. Kreutzer

Olaf Scholz (SPD), der Vielgeplagte, hat zum Befreiungsschlag ausgeholt. Die Forderungen seiner Parteigenossen im Geiste bei den Grünen, nach einer CO2-Steuer, die Forderungen, Geld locker zu machen, für die Entschädigung der zu enteignenden Wohnungsbaugesellschaften, haben die Patentlösung hervorgebracht.
Titelbild
Ein Helfer bei der Schwarzarbeit.Foto: iStock
Epoch Times4. Mai 2019

Alle Staatsfinanzierungsprobleme bis 2030, das Gezerre um die Reform der Grundsteuer und die schon länger sichtbaren Haushaltslöcher der nächsten Jahre haben seine lange ungenutzt gebliebene Kreativität geweckt und können gelöst werden.

ACHTUNG SATIRE!

Nach den kühnen Mutmaßungen des Prof. Friedrich Schneider, Linz, ist SCHWARZARBEIT der Wirtschaftszweig mit dem höchsten Gesamtumsatz überhaupt. Um die 400 Milliarden Euro sollen jährlich durch Schwarzarbeit erwirtschaftet werden, ohne dass der Finanzminister davon auch nur einen Cent Lohnsteuer und der Sozialminister auch nur einen Beitragscent für die Rentenkasse sieht.

Olaf Scholz, der auch darüber bestimmt, wie hoch der Wert der Schwarzarbeit im BIP angesetzt werden muss, um über dieses Ausgleichsinstrument das gemessene BIP mit dem vorher abgeschätzten Wachstum in Übereinstimmung zu bringen, hält diese Zahl aus guten Gründen strikt geheim und würde jeden Whistleblower unbarmherzig lebenslänglich nach Guantanamo schicken, sollte je das Volumen dieser Luftnummer im BIP bekannt werden.

Es darf jedoch angenommen werden, dass er sich, wie schon die Finanzminister vor ihm, dabei an den Zahlen des Aufschneiders aus Linz orientiert und eher noch ’ne Schippe drauflegt.

„Was macht man, wenn man den wahren Erträgen einer Einkommensklasse wegen erheblicher Verschleierungsmöglichkeiten nicht auf den Grund kommen kann?“, fragte sich unser aller Olaf erst selbt, und dann in die Runde der Oberfinanzministerialdirigenten hinein.

Die Antwort kam prompt: „Überhaupt kein Problem. Machen wir bei den Kaptitalerträgen doch schon immer so. Wir erheben eine Quellensteuer. An der Quelle.“

„Ich hab da aber noch ein Problem“, meinte Olaf. „Ich kann die Quelle der Schwarzarbeit nicht erkennen. Wo sprudelt die denn?“

Es hob eine längere Diskussion an, weil die Vorschläge, wo nach der Quelle zu suchen sei, so vielfältig waren. Die einen meinten, die Quelle, das sei der Geldautomat. Schwarzarbeit würde in aller Regel bar bezahlt, und bis 400 Milliarden bar bezahlt sind, muss da ganz schön viel Geld aus den Automaten gezogen werden. Unglücklicherweise ergab eine Rückfrage bei der Bundesbank, dass die Geldautomaten eher deutlich weniger als 400 Milliarden jährlich ausspucken, so dass die Geldautomaten als Quelle wieder verworfen wurden. Auch der Stromverbrauch, der ja durch Schwarzarbeit steigt, ließ sich, so die Experten von der Bundesnetzagentur, selbst bei flächendeckender Durchimpfung der Republik mit intelligenten Stromzählern, nicht wirklich als Besteuerungsquelle heranziehen, weil die Trennung zwischen Arbeitsstrom und Schwarzarbeitsstrom ebenso unsinnig und unmöglich sei, wie die Unterscheidung zwischen konventionellem und Ökostrom.

Endlich kam Susi, die gerade frischen Kaffee aus der Kantine anlieferte, auf die erlösende Idee:

„Eh, Leute. Ich hab da grad mal ein bisschen mitgehört. Denkt doch mal nach! Wo kommt denn das ganze Zeug her, was die Schwarzarbeiter verarbeiten? Na? Klingelt’s?“

„Nö. Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht“, gab Olaf Scholz zu und fragte in die Runde: „Habt ihr eine Ahnung, was sie meint?“

„Na, dann will ich’s verraten“, meinte Susi. „Der Baumarkt. Der Obi, der Hagebau, und wie sie alle heißen. Da kommt das Zeug her. Da könnt ihr ansetzen“, sprachs, schwenkte das Servierwägelchen Richtung Türe und war schon wieder verschwunden.

Nun fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen. Irgendwie waren schließlich alle, trotz aller anstrengenden Arbeit im Ministerium, doch schon einmal in einem Baumarkt – also tatsächlich (pfui!) Schwarzarbeiter.

Nun ging es wild durcheinander. Man überbot sich förmlich mit Wortmeldungen:

„Handwerk und Industrie, also gewerbliche Anbieter, kaufen nicht im Baumarkt ein.“
„Der Baumarkt ist das Eldorado der Schwarzarbeiter.“
„Es gibt im Baumarkt kaum ein Produkt, das nicht dafür geschaffen wäre, damit zu arbeiten.“
„Vom Tapeziertisch bis zur Wandfarbe, vom Pinsel bis zur Abdeckfolie – alles für den schwarzarbeitenden Maler.“
„Vom Schnittholz bis zur Küchenarbeitsplatte, Holzleim, Holzdübel, Holzschrauben – alles für den schwarzarbeitenden Tischler.“
„Ja, ich habe das einmal ausgekundschaftet. Je weiter man in den Dschungel des Baumarktes vordringt, desto vielfältiger die Gewerke, die sich hier bedienen.“
„Richtig! Der Sanitärinstallateur findet von der Duschwanne bis zum Abflussrohr, vom WC-Sitz bis zur Einhebelmischbatterie alles was er braucht.“

„Und der Gärtner findet Schaufel und Spaten, Astschere und Rasentraktor, Grassamen und Beeteinfassungen.“
„Für die Elektriker haben sie Leitungen, Schalter, Klemmen, Sicherungen und Steckdosen in großer Auswahl, dazu gerne auch ein Multimeter und einen Satz isolierter Schraubendreher.“
„Und wisst ihr was: Selbst Feinmechaniker finden die gewünschten kleinen und feinen Geräte und Maschinen, um ihre Schwarzarbeit professionell zu gestalten.“

„Genug, Genug. Es braucht keine weiteren Beispiele. Dat isses!“, beendete Olaf das spontane Brainstorming. „Das machen wir. Alles, was im Baumarkt verkauft wird, wird mit einer Quellensteuer belegt. Die soll nicht höher sein, als die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge, also 25 Prozent vom Schwarzarbeits-Umsatz einbringen. Das wären dann (Olaf zückt den Taschenrechner und tippt 4 0 0 * 0 . 2 5) das wären satte 100 Milliarden. Das ist die Lösung. Für alles.“

Das Gesetz mit dem schönen Namen „Gutes Wo-man-sich-hilft-Gesetz“ wurde vom Bundestag schon am nächsten Tag ohne Aussprache mit der GroKo-Mehrheit durchgewunken. Es tritt zum 1. Juni 2019 in Kraft.

Was Sie ab dem 1. Juni beachten müssen, wenn Sie im Baumarkt einkaufen:

Die Abgeltungssteuer auf Baumarktartikel wird künftig auf der Rechnung als gesonderter Posten ausgewiesen. Auch auf die Abgeltungsteuer wird die Mehrwertsteuer fällig. Baumarktrechnungen sind für 10 Jahre aufzubewahren und während der Ausführung der Arbeiten in wasserfester Umhüllung mit sich zu führen, um den Schwarzarbeits-Kontrolleuren des Zolls jederzeit die ordentliche Versteuerung des Schwarzarbeits-Umsatzes nachweisen zu können. Schwarzarbeiter, die ohne die entsprechenden, auf den Namen des Käufers ausgestellten Belege angetroffen werden, werden mit Bußgeldern zwischen 500 und 50.000 Euro und einem mindestens einjährigen Schwarzarbeitsverbot belegt. Für Wiederholungstäter sind Haftstrafen nicht unter 24 Monaten festgesetzt.

Daneben, aber das ist ja im Grunde keiner besonderen Erwähnung wert, verteuern sich die Baumarktartikel durch das „Gute Wo-man-sich-hilft Gesetz“ geringfügig. Aber dafür können alle Schwarzarbeiter nun mit reinem Gewissen des steuer- und abgabenehrlichen Bürgers ihrer Arbeit nachgehen und müssen sich auch vor dem Zoll – vorausgesetzt, sie haben die Belege griffbereit – nicht mehr fürchten.

Der Steuersatz von nur 25 Prozent auf die Schwarzarbeitsumsätze schlägt sich im Baumarkt allerdings mit 500 Prozent auf den Produktpreis nieder. Schließlich macht die Baumarktbranche in Deutschland jährlich nur knapp 20 Milliarden Euro Umsatz, die restlichen 380 Milliarden, die auf die 400 Milliarden Schwarzarbeit fehlen, sind Reingewinn der Schwarzarbeiter! Und damit der ordentlich versteuert werden kann, muss die Schlagbohrmaschine statt 120 Euro nun eben 834 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt, auch auf die Quellensteuer) kosten. Aber keine Sorge, das holen Sie bei guter Auslastung Ihres Schwarzarbeitergewerbes schnell wieder herein!

Das halten Sie für echten Wahnsinn?

Na, dann überlegen Sie einfach mal, wie dumm Sie aus der Wäsche gucken würden, wenn Ihr lukratives Schwarzarbeitsgeschäft von Kevin Kühnert kollektiviert werden sollte.
Was ist da wohl das kleiner Übel? Hm?

Erschien zuerst bei EGON W. KREUTZER.DE

Egon W. Kreutzer ist Unternehmensberater, Autor und Verleger

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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