Dokumente: Geschlechtsangleichende OPs finden ohne informierte Zustimmung statt

Geschlechtsumwandlungen sind mit Risiken verbunden und haben zum Teil irreversible Folgen. Aus internen Dokumenten einer Organisation, die Behandlungsrichtlinien entwickelt, geht hervor, dass Ärzte die Behandlungen an Kindern und Jugendlichen durchführen, obwohl sie die Folgen nicht abschätzen können.
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Auf einem Archivfoto sieht sich eine Detransitioniererin am 1. November 2022 einen Brief ihres früheren Arztes an, der eine doppelte Mastektomie für die Umwandlung in eine männliche Person genehmigt hatte. Die Frau bereut den Eingriff inzwischen.Foto: John Fredricks/Epoch Times
Von 11. Juni 2024

Durchgesickerte Dokumente der World Professional Association for Transgender Health enthüllen „weitverbreiteten medizinischen Missbrauch an Kindern und schutzbedürftigen Erwachsenen“.

Demnach haben Mitglieder der Organisation, die auch unter dem Namen WPATH bekannt ist, auf einem internen Kongress bestätigt, dass sie geschlechtsangleichende Behandlungen mit Hormonen, Pubertätsblockern oder Operationen durchführen, ohne die Kinder, Jugendlichen oder Eltern ausreichend über die langfristigen Folgen der medizinischen Eingriffe aufzuklären.

Die Organisation Environmental Progress erhielt E-Mails, Dokumente und ein 82-minütiges Video einer WPATH-Sitzung und veröffentlichte diese am 4. März in einem 241-seitigen Bericht.

„Die WPATH-Dokumente zeigen, dass das, was als ‚Gender-Medizin‘ bezeichnet wird, weder Wissenschaft noch Medizin ist“, sagte Michael Shellenberger, der Leiter der Organisation. Es sei keine Medizin, weil deren oberstes Prinzip sei, keinen Schaden anzurichten.

In einem Interview sprach Shellenberger sogar von einem „der größten medizinischen Misshandlungsskandale in der Geschichte der Menschheit“.

Michael Shellenberger, Gründer und Präsident der gemeinnützigen Organisation Environmental Progress, auf einem Archivfoto. Foto: Epoch Times

Die Bürgerrechtsanwältin Harmeet Dhillon, Gründerin und CEO des Center for American Liberty, vertritt mehrere Frauen, die nach eigenen Angaben durch die WPATH-Empfehlungen für Transgender-Operationen irreversible Schäden erlitten haben und „als Kinder von diesen Ärzten verstümmelt wurden“. Die jüngste Enthüllung sei „ein wichtiger Akt des Journalismus“.

Das Center for American Liberty hat pro bono drei Fälle übernommen und vertritt die Betroffenen Chloe Cole, Layla Jane und Luka Hein. Sie verklagen das medizinische Unternehmen Kaiser Permanente und Ärzte, die bei ihnen eine doppelte Mastektomie durchgeführt haben.

Der Bericht

WPATH setzt sich dafür ein, dass Kinder Zugang zu Pubertätsblockern, Sexualhormonen und Operationen haben, um ihren Körper ihrer Geschlechtsidentität anzupassen, heißt es in dem Bericht.

Voraussetzung dafür sei, dass sich die Kinder der Wirkung der Medikamente und Eingriffe bewusst sind und ihre Eltern ihre informierte Zustimmung geben. Dies sei jedoch nicht der Fall, so der Bericht.

In Videoaufnahmen eines internen WPATH-Gremiums sagt Dianne Berg, eine Kinderpsychologin, dass Experten nicht davon ausgingen, dass Kinder und Jugendliche die Auswirkungen von Transgender-Eingriffen vollständig verstehen könnten, weil dies „jenseits ihres Entwicklungshorizonts“ liege, so der Bericht.

„Was mich wirklich beunruhigt, ist, dass Eltern mir nicht sagen können, was sie über einen medizinischen Eingriff wissen müssen, dem sie offensichtlich zugestimmt haben“, so Berg weiter. Sie schlug vor, Patienten zu ermutigen, mehr Fragen zu stellen und einen „echten Prozess der informierten Zustimmung“ anzubieten.

Jamison Green, Aktivist und ehemaliger Präsident der WPATH, wies auf dem Podium darauf hin, dass Patienten manchmal aus Angst vermeiden, sich über Verfahren zu informieren. „Die Menschen haben oft Angst vor Operationen, und obwohl sie die Beschreibungen anderer über Operationen lesen, lassen sie Details aus oder verpassen die wichtigsten Informationen, weil sie einfach Angst haben“, sagte er.

Dr. Daniel Metzger, ein kanadischer Endokrinologe, sagte, Frauenärzte „erklären diese Dinge oft Leuten, die nicht einmal Biologie in der Schule hatten“. Selbst Erwachsene wüssten nur wenig über viele dieser medizinischen Verfahren.

Laut einer WPATH-Leitlinie müssen Ärzte ihre Patienten über den möglichen Verlust der Fruchtbarkeit und die verfügbaren Optionen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit aufklären.

„Theoretisch klingt es gut, mit einem 14-jährigen Mädchen über Fertilitätserhaltung zu sprechen, aber ich weiß, dass ich gegen eine Wand spreche“, sagte Dr. Metzger dem Gremium. Mit den meisten Kindern könne man noch nicht ernsthaft über das Thema sprechen.

Nur etwa eine Woche nach der Veröffentlichung der Daten stoppte der britische National Health Service in England den Einsatz von Pubertätsblockern bei Kindern.

Mittlerweile ist die Skepsis auch in anderen europäischen Ländern wie Schweden, Finnland, Norwegen und Frankreich gegenüber dem sogenannten „Gender-Affirmative-Modell“ gewachsen.

Die Lage in den USA

Die informierte Zustimmung (informed consent) ist eine Voraussetzung für ethische medizinische Behandlungen, aber die Transgender-Medizin „verschreibt in den USA weiterhin geschlechtsangleichende Behandlungen für Kinder“, sagte Dhillon der Epoch Times.

Die WPATH-Ärzte wüssten genau, dass die geschlechtsangleichenden Behandlungen auf unzureichenden medizinischen Erkenntnissen beruhten, trieben sie aber dennoch voran.

Das durchgesickerte Video zeige auch, dass WPATH öffentlich Dinge behaupte, von denen ihre Mitglieder privat etwas anderes sagten, so Dhillon weiter. „Die Scharlatan-Ideologie von WPATH erlaubt es neunjährigen Kindern zu entscheiden, dass sie ihr Geschlecht ändern können.“

Pro-Transgender-Ärzte und Politiker in Kalifornien würden weiterhin Pubertätsblocker als sichere, effektive und reversible Behandlungen und als einzigen Ausweg für Jugendliche mit Geschlechtsdysphorie propagieren, so Dhillon. Auch wenn die Fakten etwas anderes sagen.

Ein kalifornisches Gesetz ermöglicht es zwölfjährigen Kindern, in LGBTQ-Heimen Zuflucht zu suchen, um medizinische Eingriffe ohne elterliche Zustimmung durchzuführen.

Harmeet Dhillon, Gründerin und Geschäftsführerin des Center for American Liberty, das mehrere Frauen vertritt, die angeblich durch Transgender-Verfahren Schaden und irreversible Schäden erlitten haben. Foto: John Fredricks/Die Epoch Times

„Jeden Tag melden sich Detransitionierer und erklären, dass ihre Ärzte ihnen gesagt haben, dass sie keine Kinder bekommen können“, sagte sie.

„Alle unsere Klienten, die sich dieser sogenannten Behandlung unterziehen, haben eine dauerhaft veränderte Stimme. Sie können das nicht rückgängig machen, selbst wenn sie die Hormone absetzen.“

Die Dokumente zeigten, dass ein Mitglied der WPATH bestätigt habe, dass die Fruchtbarkeit und das sexuelle Empfinden junger Patienten, die sich diesen Eingriffen unterziehen, zerstört werden könnten, so Dhillon.

Diesen Praktiken müsse ein Ende gesetzt werden. Sie ist der Meinung, dass jeder Arzt, der seine Patienten wissentlich belogen hat, wegen ärztlichen Kunstfehlers angeklagt werden sollte.

Stellungnahme von WPATH

Die Präsidentin der WPATH, Dr. Marci Bowers, gab am 5. März folgende Erklärung zu den Enthüllungen ab:

„WPATH ist und war immer eine wissenschafts- und evidenzbasierte Organisation, deren Empfehlungen von den wichtigsten medizinischen Organisationen weltweit unterstützt werden. Wir sind die Experten, die die medizinischen Bedürfnisse von transsexuellen und Transgender-Menschen am besten kennen – und wir stellen uns gegen diejenigen, die die vielfältigen Identitäten und komplexen Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe durch Panikmache falsch darstellen und delegitimieren. Die Welt ist nicht flach. Geschlecht ist, ebenso wie Genitalien, durch Vielfalt gekennzeichnet. Der kleine Prozentsatz der Bevölkerung, der transsexuell oder nicht-gender-konform ist, verdient Gesundheitsversorgung und wird niemals eine Bedrohung für die binäre Geschlechterordnung darstellen.“

Am 3. März bat Blaine Vella, Geschäftsführerin von WPATH, in einem Memo alle Verbandsmitglieder, Presseanfragen an sie weiterzuleiten.

Auf eine Anfrage der Epoch Times nach einer Stellungnahme zu den Vorwürfen hat WPATH bisher nicht geantwortet.

Vor einem Jahr hatten WPATH und ihr US-Ableger USPATH ihre Position zu geschlechtsangleichenden Operationen an Minderjährigen bekräftigt.

Sie seien „vehement gegen“ jede Gesetzgebung, die transsexuellen Menschen den Zugang zu „geschlechtsangleichender Gesundheitsfürsorge“ verwehrt.

„Ein riesiges Experiment“

Erin Friday, Anwältin und Co-Direktorin von Our Duty, einem transgender-kritischen Elternnetzwerk, sagte der Epoch Times, die WPATH-Dokumente bestätigten, dass Geschlechtsumwandlungen „ein riesiges Experiment“ seien.

Friday verwies auf den Fall eines 16-jährigen Mädchens aus dem Bericht, das nach der Einnahme von Testosteron und anderen Medikamenten große Tumore an der Leber entwickelte. Sowohl ein Onkologe als auch ein Chirurg wiesen darauf hin, dass die Hormone die wahrscheinliche Ursache für den Krebs seien.

Friday, deren Tochter sich früher als Transgender identifizierte, inzwischen aber akzeptiert, weiblich zu sein, sagte, sie erwarte, dass die WPATH-Dokumente zu Anhörungen im Kongress führen werden. „Sie haben ärztliches Fehlverhalten zugegeben. Sie haben zugegeben, dass sie gelogen haben“, sagte sie.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Leaked Files From Transgender Association ‘Shocking’ and ‘Horrific’ Admission, Critics Say“. (deutsche Bearbeitung sb)



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